Warum wird man bestraft wenn man betrunken Auto fährt

14 Antworten

Dann muss man schon ganz schön viel trinken, um da ganz aus der Nummer rauszukommen.


Kwalliteht  17.08.2024, 10:20

Wenn man dies tut, bekommt man die gleiche Strafe, weil man sich in diesen Zustand versetzt hat.

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Kwalliteht  17.08.2024, 18:16
@tinalisatina

Prinzipiell doch: https://gangway.de/wann-geht-ein-straftaeter-trotzdem-straflos-aus-die-schuldunfaehigkeit-bei-alkohol-drogen-usw/

"4. Wird ein schuldunfähiger Täter dann gar nicht bestraft?

Das kann so pauschal nicht beantwortet werden.

Zunächst hat das Gericht die Möglichkeit, bei schuldunfähigen oder vermindert schuldfähigen TäterInnen die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer Entziehungsanstalt anzuordnen, §§ 61 ff. StGB.

Wenn etwas „im Suff passiert“, kann es gerecht sein, dass TäterInnen dafür nicht bestraft werden – sie waren unfähig, ihr Verhalten richtig zu steuern. Sie werden aber dann nicht wegen der im Rausch begangenen Tat bestraft, sondern dafür, dass sie sich in einen solchen Zustand versetzt haben. Dies müssen sie allerdings fahrlässig oder vorsätzlich getan haben. Das regelt § 323a StGB. Grund für die Strafe ist das tatsächlich folgenschwere Sich-Betrinken. Das Strafmaß ist hier bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe.

Aber Vorsicht!:

Wer sich betrinkt (etwa um sich Mut anzutrinken) und weiss oder damit rechnet, dass er in diesem Zustand eine bestimmte Tat begehen wird, kann u.U. trotzdem wie ein „ganz normaler“ Täter bestraft werden (für Interessierte: Rechtsfigur der sog. „actio libera in causa“- kurz: „alic“). Dafür notwendig ist, dass man den rauschbedingten Zustand ausnutzt, um eine andere Tat im schuldausschließendem Zustand zu begehen. Man wird dann also nicht „nur“ wegen Vollrausches bestraft sondern u.U. härter nach der jeweiligen Vorschrift.

Dies ist auch einleuchtend, denn man soll sich natürlich nicht absichtlich schuldunfähig machen und dann straffrei die verschiedensten Delikte begehen können."

Wäre noch anzumerken: Die Gerichte haben natürlich ihren Spielraum, um wirklich jeden Fall eigenständig angemessen beurteilen und den Täter entsprechend verurteilen zu können. Aber an die Faustregel, dass Suff nicht vor Strafe schützt, kannst Du fast immer anwenden.

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superseegers  16.08.2024, 17:33

.... um dann wegen Vollrauschs bestraft zu werden.

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Also ich besaufe mich und darf tun und lassen was ich will? Bin ja im Rausch?

Gut dass das nicht so ist.

WEnn sich der besoffene nur selber gefärden würde: Ok, jedem sein Ding.

Aber er ist eben dann auch eine Gefahr für andere Menschen.

Und man weiß ja VORHER dass es schlecht ist sich die Birne zuzuballern.


Kwalliteht  16.08.2024, 22:30

Genau. Jeder kann sich die Birne vollballern. Aber für das, was er tut, ist er selbst verantwortlich. Er wird dann eben nicht dafür bestraft, weil er in einem fahruntüchtigen Zustand gefahren ist und jemanden totgefahren hat, sondern weil er sich in diesen Zustand versetzt hat. Die Urteilsbegründung fällt dann ein wenig anders aus, die Strafe ist die gleiche.

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Nordseefan  16.08.2024, 22:34
@Kwalliteht

Wobei es mich dann schon entsezt wenn es heißt: Der war zu besoffen um zu wissen was er tut. Es gibt tatsächlich auch die Schuldunfähigkeit oder verminderte schuldfähigkeit wenn man gesoffen hat

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Kwalliteht  17.08.2024, 10:18
@Nordseefan

Stimmt, aber das, was da an Schuldmilderung zusammenkommt, wird wieder draufgeschlagen, weil man sich selbst in diesen Zustand versetzt hat.

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Nordseefan  17.08.2024, 10:22
@Kwalliteht

Na eben nicht zwangsläufig.

Klar weiß man oft nicht (mehr) was man im Suff tut oder getan hat. Aber man weiß VORHER dass es so kommen kann. Und schon das sollte dann genügen um zu sagen: Keine Verminderte oder gar komplette Schuldunfähigkeit im Suff.

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Kwalliteht  17.08.2024, 10:24
@Nordseefan

Die einzige Chance, da wieder rauszukommen, ist, wenn man irgendwie plausibel machen kann, dass man sich nicht freiwillig einen hinter die Binde gekippt hat.

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Wenn ich trinke kann ich mich kontrollieren. Deswegen stimmt das nicht. Ein bisschen Verantwortung ist nicht zu viel verlangt von erwachsenen Menschen.


JohanMussloss 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 16:45

Ja danach kannst du dich eben nicht kontrollieren

Danach fährst du eben auto

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Ja, und das wird auch entsprechend berücksichtigt.

Zwischen 2,0 und 2,9 Promille kann man von einer verminderten Schuldfähigkeit ausgehen (§21 StGB) und ab 3,0 Promille von einer Schuldunfähigkeit (§20 StGB).

Es ist aber eine Einzelfallentscheidung: Ein Alkoholiker, der regelmäßig so viel trinkt, könnte auch bei hohen Promillewerten noch als zurechnungsfähig gelten.


Kwalliteht  16.08.2024, 22:22

Verminderte Schuldfähigkeit bezüglich der Tat selbst. Dafür wird die Tatsache, dass man sich selbst in diesen Zustand versetzt hat, im gleichen Maße verschärft wie sie durch die verminderte Schuldfähigkeit gemindert wird. Ein Nullsummenspiel, und das ist auch so gewollt.

Wer jemanden totfährt, wird dafür bestraft. Fahrlässige Tötung. Hat er sich besoffen und deshalb den Unfall gebaut, bekommt er die gleiche Strafe, weil er sich selbst in den Zustand versetzt hat, der zu dem Unfall führte. Wurde ihm gewaltsam eine Flasche Wodka eingeflöst (Beispiel), ist es natürlich kein eigenes Verschulden. Dann hat er gute Chancen auf Freispruch.

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Frage:

Ich meine was kann er dafür

Antwort:

Er war eben betrunken er konnte sich nicht kontrollieren

Frage:

Warum wird man bestraft wenn man betrunken Auto fährt

Weil es an der Fähigkeit fehlt, eigenverantwortlich zu handeln. Dies kann sich negativ auf die Mitmenschen auswirken, z. B. in Form eines (schweren) Unfalls.


Kwalliteht  16.08.2024, 22:12

Kleine Korrektur: Weil durch eigenes Verschulden ...

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