Warum sieht man in Dänemark überall die dänische Flagge, aber in Deutschland kaum deutsche Flaggen?
In Dänemark sieht man fast überall die dänische Flagge – auf Straßen, vor Kirchen und in Gärten privater Haushalte.
Das schafft ein Gefühl von Stolz, Zugehörigkeit und Anerkennung des Staates.
In Deutschland hingegen ist die deutsche Flagge im Alltag kaum sichtbar.
Sollte Deutschland diesem Beispiel folgen?
Wäre es wünschenswert, wenn auch hier auf jeder Straßenecke oder in privaten Gärten die deutsche Flagge gehisst würde? Was sind eure Meinungen dazu?
18 Antworten
Ist wohl nur in Deutschland so, selbst bei uns in Österreich sehe Ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit mindestens 3 Österreich-Flaggen/Fahnen. Mein Arbeitgeber hat auch eine Ö-Fahne und Regenbogenfahne gehisst.
Tatsächlich sieht man bei einem Besuch in jedem Staat dieser Welt an einem Tag mehr Nationalflaggen, als in der BRD in einem Jahr.
Das ist ganz simpel zu erklären: Die Alliierten Besatzungstruppen haben nach 1945 ALLES daran gesetzt, dass der sich neu gründende Staat namens Bundesrepublik Deutschland nie wieder an "Nationalstolz" und "Patriotismus" erkranken könnte, so wie das 1933 geschehen ist.
Man hat über die Medien den Menschen eingeredet, dass sie brav ihr Land wieder aufbauen sollten, zu machen hätten, was die Besatzungsmächte befehlen und überdies einfach ihre Klappe zu halten hätten. Und in diesem Zuge hat man den Menschen eben auch eingeimpft, dass Patriotismus extrem schlecht sei und jederzeit zu einem "vierten Reich" führen könne.
Und genau das ist auch der Grund, warum zuerst die NPD, dann die Republikaner, dann wieder die NPD und jetzt die AfD so massiv bekämpft werden.
Man darf in der BRD nämlich vieles sein - aber weder stolz auf seine Nation noch patriotisch gesinnt seinem eigenen Staat gegenüber.
Auch wenn der Besatzungsstatut nun entfallen ist und die Besatzungsmächte - bis auf die US-Regierung - sich wieder um ihren eigenen Kram kümmern, so ist die Antipathie gegenüber allem, was auch nur ein klein wenig auf die eigene Nation hindeutet, geblieben - natürlich fleissig gepflegt von unseren US-amerikanischen Freunden.
Dabei ist gerade die USA jener Staat, in welchem wohl mehr US-Flaggen pro Kopf existieren und zu sehen sind, als in jedem anderen Staat der Welt.
Nur "die Deutschen" ... nee Kinder, die dürfen das besser nicht. Sin' doch eh alles Nazis.
Danke, das war sehr Interessant, hab zwar gewusst das viele keinen Nationalstolz haben, aber nie wieso.
Das liegt daran weil Nationalismus oder Fahnen-Schwenken in DE nur auf WM beschränkt ist in der deutschen Gesellschaft und man muss ehrlich sagen die Deutschen haben nicht viele Gründe um Stolz zu sein in dieser Lage wo sich DE befindet.
Da kann ich eine Geschichte erzählen von einer Novembernacht vor ein paar Jahren. Es kommt keine Fahne vor, aber als Antwort auf Deine Frage beleuchtet es doch eine Facette der Sache:
Auf dem Rådhusplads in Kopenhagen stand ich einmal spätabends am Eingang zum Strøg vor einem Pølserwagen im Gespräch mit einem dän. Bekannten (einem Lehrer) und dem schwarzafrikanischen Wurstverkäufer. Vom Strøg her kam ein Student hermarschiert, rechts und links zwei junge Frauen untergehakt, der Junge im weißen Jackett ohne Jacke oder Mantel, obwohl es eine recht kalte Nacht war. Er kaufte mit weltmännischer Geste eine klassische Røde Pølse und eine Schokomilch, die er in einem Zug hinunterstürzte. Während er danach die Wurst aß, deutete er mit dem Hals der leeren Schokomilchflasche auf die Girls und sagte kauend zu meinem Bekannten, dem Wurstmann und mir: „Die zwei hier verzehren nichts, die koksen lieber“. Alle lachten. Der Student wirkte angetrunken, die Erklärung lieferte er selbst: erst waren sie im Kino und dann in einer Bar. „Wo seid ihr her?“ fragte er uns. „Aus Jütland“, behauptete mein Bekannter aus Jux, obwohl der Lehrer Erz-Kopenhagener ist, und ich zeigte, als der Student ihn begriffsstutzig anschaute, auf die Leuchtreklame der Zeitung JYLLANDS-Posten hoch an der Hausfaçade über und und sagte: „Von da“.
„Jütland — da war ich noch nie!“ war die Antwort. Und zu den Mädchen großspurig: „Jütland, kennt ihr das?“ Und er fügte, an mich gerichtet, hinzu: „Und du bist aus Deutschland! Wir Dänen“, dozierte er, „ sind …“ - jetzt wandte er sich an meinen Bekannten: „Jütländer, pass auf, da lernst Du was! … Wir Dänen sind zwar ein komisches Volk, essen rotgefärbte Wurst und trinken kalten Kakao dazu …“ - „Ja, du!“ lachte eins der Mädchen, das sich inzwischen eine Zugarette angesteckt hatte - „Aber“, fuhr er fort, „bei uns, angefangen mit den Frauen, ist alles schöner, besser und größer als in Deutschland!“
Der Lehrer grummelte trocken in seinen Bart: „Ja, und am allergrößten ist unser Minderwertigkeitskomplex“.
Der Student hakte die beiden Damen unter und zog über den Platz in Richtung Tivoli und Hauptbahnhof ab. Er drehte sich nochmal um und winkte uns zu:
“Grüß mir die deutschen Frauen!“ Dann fing er laut das Fleetwood-Mac-Lied an zu singen: „Black Magic Woman, I got a black Magic Woman …“
Der Schwarze in der Wurstbude grinste: „Crazy“.
In Deutschland sieht man dafür lgbtq Flaggen