Warum seid ihr für/gegen Abtreibung?

RedPanther  30.03.2025, 11:25

Befürwortest du auch sonst zwingende medizinische Eingriffe zur Rettung anderer Leben?
D.h. wenn Spenderorgane gebraucht werden, darf halt niemand die Organspende verweigern?

Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:26

Pardon, ich befürworte auch abtreibungen, sollte die geburt sonst für die Mutter tödlich enden, aber in solch einem Fall nennt man das halt nicht abtreibung

24 Antworten

Wenn deine Tochter mit 11 vergewaltigt wird und schwanger wird, muss sie das Kind austragen und gebären? Kann echt nur ein Kerl sagen, der keine Ahnung hat was mit dem Körper während Schwangerschaft und Geburt passiert und welche unfassbaren Schmerzen und Verletzungen das Mädchen durchleben muss.


Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:23

Also erstmal, finde ich solltest du nicht persönlich werden, in so einem Fall sollte es natürlich legal sein, ich rede von 99% der anderen fälle, wo es den Menschen einfah nicht ins leben gepasst hat

RedPanther  30.03.2025, 11:30
@Tristi987
wo es den Menschen einfah nicht ins leben gepasst hat

Das ist im Endeffekt beim 11jährigen Vergewaltigungsopfer auch der einzige Grund... eine ungewollte Schwangerschaft und Mutterschaft passt gerade nicht in die Lebensplanung.

Edenlight  30.03.2025, 11:44
@Tristi987

Das ist nicht persönlich, das ist leider Realität.
Wenn solche Gesetze durchgesetzt werden, trifft es auch diejenigen, die man nicht direkt am Schirm hat.
Amerika ist das beste Beispiel. Frauen sterben(!) weil medizinisch notwendige Schwangerschaftsabbrüche nicht wahrgenommen werden, da die Ärzte sonst ihre Zulassung und Freiheit verlieren.

Kein Mensch treibt eine Schwangerschaft ab, weil es „lustig“ ist. Genug leiden ihr Leben lang unter dieser Entscheidung.
Ein Kind in die Welt zu setzen bedeutet weit mehr, als du imstande bis von Außen zu beurteilen. Du weißt nichts über die Personen und die Gründe ihres Handelns. Ihre eigenen Traumata. Die Familienverhältnisse. Psychische Erkrankungen. Körperliche Beeinträchtigungen. Eine erwachsene Frau kann für sich selbst entscheiden, es gibt mehr als genug Kinder die physisch und psychisch durch die Hölle gehen, weil sie körperlich und emotional missbraucht werden, da die Eltern nicht in der Verfassung sind ein Kind großzuziehen.

Wenn eine Person so viel Verantwortung hat und die harte Entscheidung trifft das Kind nicht zu bekommen, weil sie über diese Dinge in ihrer eigenen Situation weiß, dann ziehe ich meinen Hut vor der Stärke dieser Person.

RedPanther  30.03.2025, 14:08
@Tristi987
Und das Trauma vielleicht auch ne

Nein. Das Traumatisierende an einer Vergewaltigung ist, dieser intimen Gewaltausübung hilflos ausgesetzt zu sein. Das passiert auch ohne Schwangerschaft und ein Schwangerschaftsabbruch ändert nichts daran, dass es passiert ist.

Ich bin dafür da. Ich finde, dass jede Frau über ihren Körper und über ihr Leben selbst entscheiden sollen können.


Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:21

Aber es ist doch der körper des kindes

Allaboutme17  30.03.2025, 11:27
@Tristi987

Würdest du das auch zu einer Frau sagen, die geschwängert wurde und derjenige dann abhaut und sie sich nicht leisten kann, um das Kind zu sorgen? Oder einer Frau, die überhaupt gar keine Kinder haben möchte?

Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:29
@Allaboutme17

Ja, ich würde ihr versuchen zu erklären, wie wunderbar das leben ist, und das sie genug Möglichkeiten auf staatliche Unterstützung hat

Allaboutme17  30.03.2025, 11:32
@Tristi987

Du willst also das Leben einer Frau kaputtmachen, die du gar nicht kennst?
Sie müsste sich gleichzeitig um das Kind sorgen und zur Arbeit gehen. Wie soll man so etwas schaffen? Sie können Sie wahrscheinlich nicht mal ein Kitaplatz leisten.

Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:35
@Allaboutme17

ich finde interessant, wie unwichtig das leben in unserer Gesellschaft geworden ist, ich mein sieht man ja am demographischen wandel und an Massentierhaltung, wie respektlos zum teil über kleine Menschenkinder geredet wird, als ob sie eine Last darstellen. Das mit dem Kitaplatz ist schwachsinn und in deutschland gibt es sowas wie sozialhilfe

Allaboutme17  30.03.2025, 11:40
@Tristi987

Stell du dir doch mal vor, du müsstest jetzt neun Monate lang ein Kind mit dir rumschleppen, einen extrem schweren Bauch und Rückenschmerzen. Müsste Sachen anschaffen, die ein Baby so braucht. Das kostet alles sehr viel Geld und so viel Hilfe bekommst du auch nicht vom Staat. Eine Schwangerschaft ist einfach ein Riesen Kraftakt für eine Frau das kannst du dir als Mann einfach nicht vorstellen.

Körper der frau. Ihre Entscheidung

Solange es unter 3 monate ist habe ich kein problem damit


Workman  30.03.2025, 11:24

Ich möchte echt mal wissen, wer sich diesen werbeslogan hat einfallen lassen.

JasonTrans  30.03.2025, 11:25
@Workman

Welchen? ,,seid schlau wählt blau" wahrscheinlich ein kindergarten kind

Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:20

Aber es ist doch auch der körper des kindes

JasonTrans  30.03.2025, 11:22
@Tristi987

Die frau müsste es aber austragen

Ein hotel darf auch unerwünschte gäste rauswerfen

Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:23
@JasonTrans

Krass ein kleines Baby mit einem unerwünschten Gast zu vergleichen

Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:26
@JasonTrans

Du weißt schon, dass man bei den meisten kindern in den ersten monaten schon hirnaktivitäten feststellen kann und manchmal sogar schon einen puls

Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch das Recht hat, über seinen Körper selbst zu entscheiden. Was damit passieren soll und was nicht.

Wenn jemand eine Schwangerschaft und Entbindung nicht möchte, darf er in meinen Augen nicht dazu gezwungen werden. Punkt. Das heißt: Auch nicht zugunsten anderer Menschen.

Wir zwingen ja auch niemanden zur Blutspende oder gar zur Organspende, um andere Leben zu retten. Sondern das bleibt dessen Entscheidung und wenn aufgrund der Ablehnung jemand stirbt, dann akzeptieren wir dass das so ist. Warum sollte das bei Schwangeren andersrum sein?

Solange wir keine Möglichkeit haben, das ungeborene Kind zu retten ohne dabei einer Frau, die Schwangerschaft und Entbindung ablehnt, das Recht auf Selbstbestimmung streitig zu machen, verliert das ungeborene Kind leider. Das ist blöd, ich würde mir wünschen dass es anderes wäre! Nur sehe ich keinen anderen Ausweg aus diesem Dilemma. Wir haben nicht das Recht, der Schwangeren vorzuschreiben dass sie die Schwangerschaft auszutragen hat.

Somit sehe ich die Abtreibung als notwendiges, weil alternativloses, Mittel zur Wahrung der Grundrechte.


Tristi987 
Beitragsersteller
 30.03.2025, 11:31

Das war mit Abstand der Beste Punkt der hier genannt wurde, asu der Position, Danke dafür :)

Dafür, da es jeder selbst entscheiden muss.

Wer es nicht machen möchte, tut es eben nicht. Aber man hat kein Recht anderen vorzuschreiben, dass sie es nicht machen dürfen, nur weil man selbst es nicht tun würde. Veganer können ja auch nicht allen anderen das Fleisch essen verbieten. Jeder hat seine eigenen Werte und Lebensvorstellungen, das sollte man zumindest akzeptieren.

Ich habe noch nie einen vernünftigen, moralisch akzeptablen Grund gehört, wieso man Abtreibungen verbieten lassen sollte. Denn letztendlich kann man ausschließlich sichere Abtreibung verbieten, man ignoriert massiven gesundheitlichen und psychischen Schaden bei Betroffenen und das Leid der Kinder, die entstehen, interessiert die Abtreibungsgegner auch selten.

Eins der häufigsten Argumente ist, dass es Mord sei. Wer so argumentiert, dürfte allerdings auch kein Fleisch essen und keine Insekten töten. Denn die haben mehr Bewusstsein als ein Fötus. Das zweite Argument, das ich häufiger höre, ist, dass es grausam sei, weil man dem Fötus Schmerzen zufüge. Das ist laut Forschungen vollkommen falsch und somit hinfällig. Das dritte Argument ist der Glaube, aber der ist nun mal Privatsache. Ein weiteres Argument ist, dass man Verantwortung übernehmen soll. Doch Verantwortung zu übernehmen heißt auch, zu überlegen, ob man tatsächlich geeignet ist ein Kind großzuziehen und auf die körperlichen / psychischen Grenzen zu achten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bi yourself 🏳️‍🌈