Warum leiden so viele Menschen unter Einsamkeit

5 Antworten

Ich hab mal ein Nachtcafe zu dem Thema gesehen. Dabei ging es um verschiedene Formen von Einsamkeit, die auch verschiedene Ursachen hatten. Vielleicht könnte das für dich interessant sein?

https://www.youtube.com/watch?v=w5Kj0y-p69k

https://www.youtube.com/watch?v=va7rSxrCcjw

Das zweite hab ich noch nicht gesehen, aber es scheint zu dem Thema zu passen.

Ich gehöre übrigens auch zu den Menschen, die keinen Anschluss finden. Im Alltag hab ich zwar mit so vielen Menschen zu tun, privat aber fast niemanden und schon gar nicht seit dem Umzug. Ich sende unterbewusst wohl die falschen Vibes. Gepaart damit, dass ich, vom beruflichen Konzext einmal abgesehen, nur sehr schwer auf Menschen zugehen kann. Die Chemie stimmt als einfach nicht


freiburg2 
Beitragsersteller
 12.03.2024, 07:59

Danke für die tollen Videos. Die werde ich mir unbedingt ansehen, vielen Dank.

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freiburg2 
Beitragsersteller
 12.03.2024, 15:44
@TimeLady732

Hier habe ich etwas von F. Nietzsche was mir immer wieder hilft. Er lebte von 1844 - 1900. Und damals war die Einsamkeit auch keine Seltenheit.

Die Einsamkeit liegt im Trend der Zeit. Die Einsamkeit ist heutzutage eine der gängigsten Ursachen menschlichen Leidens.

Wer lange und unfreiwillig alleine lebt und an Beziehungen verarmt - den werden Sätze wie Nietzsche sie in seiner Geschichte über Einsamkeit schreibt, aus der Seele gesprochen.

Lass niemanden merken, dass dein Herz schmerzt, dass du dich mit jeder Faser nach einem warmen Wort, einem freundlichen Blick, nach Beziehung sehnst.

Lass niemanden merken, dass Du die Beziehung auch fürchtest, denn die Enttäuschungen lösen neuen Schmerz aus.

Leider lasse ich Menschen oft merken, dass mein Herz schmerzt und das ist ein großer Fehler.

LG

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TimeLady732  12.03.2024, 18:42
@freiburg2

Hmm okey, mit dieser Form der Einsamkeit kenne ich mich nicht aus. Bei mir liegt es einfach daran, dass ich anders bin als Andere. Mit Beziehungen kann uch nichts anfangen. Ich meine eher Freundschaften. Ich hab ein paar, aber die Wohnen weiter weg und einfach wo hin gehen und jemanden ansprechen ist bei mir nicht. Zurzeit komme uch damit aber gut zurecht, früher hab ich mich deshalb aber phasenweise echt einsam gefühlt

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freiburg2 
Beitragsersteller
 12.03.2024, 18:55
@TimeLady732

Wenn Du zur Zeit mit Deiner Lebenssituation gut zurecht kommst, das kann man nur begrüßen. Sehr viele Menschen leiden in der heutigen Zeit an Depressionen und kommen nur schlecht mit Ihrer Lebens - Situation zurecht.

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TimeLady732  12.03.2024, 18:56
@freiburg2

Ja, ich weiß. Ich bin auch froh drum, dass ich zurzeit zurecht komme

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Seit Jahren fällt es mir auf, und dies mit jedem Jahr mehr, dass die Menschen, die ihre Einsamkeit beklagen, erstaunlich inaktiv im Umgang mit ihren Mitmenschen sind und sie alle, ohne Ausnahme, den Part der Passiven leben, die warten, dass die Anderen auf sie zukommen und sich um sie bemühen, sodass ich inzwischen zu der Überzeugung gekommen bin, dass sie ihre Einsamkeit regelrecht pflegen!

Auch stelle ich fest, je älter die Menschen um mich herum werden, desto unflexibler werden sie und tun sich ungemein schwer, aus eigenem Antrieb auf Andere zuzugehen! Wenn ich z.B. nur an meinen lanngjährigen Freund Peter denke, mit dem mich eine jahrzehntelange Freundschaft verbindet! Er ruft mich so gut wie nie an! Nun ist letzten November seine Frau Hilde, mit der auch ich befreundet war, verstorben und Peter ist nun allein.Gewiss, er hat noch Angehörige, seinen Sohn Marco mit Familie und seine andere Schwiegertochter seines anderen Sohnes und deren Sohn, die sich um ihn kümmern. Ich habe mich dann nach Hildes Tod mit aller Hingabe und Liebe um Peter bekümmert und ich merkte, wie gut ihm das tat. Dazu gehörte auch, dass ich ihn alle paar Tage anrief, um ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist.

Das alles war recht und gut. Doch mit der Zeit fand ich, dass Peter mich doch auch einmal von sich aus anrufen könne und sagte ihm das bei einem unserer letzten Gespräche auch. Da entgegnete er mir: "Ja, das stimmt! Das könnte ich machen! Ich rufe dich dann das nächste Mal an!" Das war vor nunmehr drei oder vier Wochen. Auf seinen Anruf warte ich noch heute! Es ist nicht so, dass es mir zu viel ist, immer diejenige zu sein, die die Initiative ergreift, zumal er ja ein alter und auch kranker Mann ist. Aber ich möchte doch ein Echo erhalten und dass meine Bemühungen um seine Person und seine Freundschaft mit ihm erwidert werden - indem er mich zumindest hin und wieder anruft! Aber Pustekuchen! Es kommt nicht, aber rein gar nichts von ihm!

Und so wie es mir mit Peter geht, geht es mir mit vielen meiner Freunde bzw. Bekannten! Immer bin ich diejenige, die die seelische Arbeit und die Pflege der Freundschaft und des Kontakts macht und die Anderen sind allesamt total passiv!

Letztes Jahr war ich im September für zwei Tage unvorgesehenerweise im Krankenhaus. Zur selben Minute wie ich wurde mit mir eine Dame ins Krankenzimmer gebracht, mit der ich mich von Anfang an auf ganz wunderbare Weise verstand. Es war eine regelrechte Seelenverwandtschaft, die mich mit Eleonore verband!. Aber nicht nur ich empfand dies so, sondern sie auch. Beim Abschied, als ich am darauffolgenden Tag wieder nach Hause durfte, gab ich ihr meine Adresse und Telefonnummer, die sie sich auf einen Zettel schrieb. Ich selbst hatte ihre Adresse im Kopf, die Württemberger Straße 16, die Telefonnummer ebenso und musste zu Hause, als ich mir ihre Adresse notierte, nur noch die Postleitzahl ihres Ortes nachschauen. Da ich wusste, dass sie nur wenig später nach mir entlassen wurde, rief ich sie dann nach ein paar Tagen an und wir hatten eine große Freude, uns zu hören. Ich rief sie dann nach einigen Wochen in längeren Abständen noch zwei weitere Male an und jedesmal unterhielten wir uns sehr schön und lang!

Doch dies war alles! Von ihr kam bis heute kein Rückruf! Und dies, obwohl sie mich als Freundin ins Herz geschlossen hatte und meine Telefonnummer besaß! Mein letzter Anruf bei ihr war Ende November. Sie hatte also in diesen Monaten genug Zeit und Gelegenheit gehabt, mich anzurufen. Doch weder zu Weihnachten, noch zu Neujahr rief sie mich an! Jetzt Mitte März 2024, warte ich nicht mehr auf ihren Anruf und habe sie mittlerweile abgeschrieben!

Auf der anderen Seite beklagen sich dann genau diese Menschen, sowohl Peter als auch Elli, dass sie sich einsam fühlen! Und sich nach menschlicher Nähe und Wärme sehnen! Und tun rein g a r nichts dafür, dass sie ihrer Einsamkeit entfliehen können!

In der Zwischenzeit habe ich keine Lust mehr, mich zu verausgaben und mich um Menschen zu bemühen, bei denen nichts zurückkommt! Und nein, ich bin k e i n einsamer Mensch, denn ich bin mein ganzes Leben hindurch unentwegt auf Menschen zugegangen und habe mich um sie bemüht, bis zum heutigen Tag! So habe ich zwar nicht viele Freunde, doch viele wertvolle Kontakte zu allen erdenklichen Menschen des täglichen Lebens, mit denen ich verbunden bin! Und ich bin heute der Überzeugung, dass die Menschen selber schuld sind, wenn sie an Einsamkeit leiden, weil sie es verlernt haben, Kontakte zu pflegen und auf andere Menschen zuzugehen! Die Menschen sind heute durch ihr gutes Leben so verwöhnt, dass sie sich alles leisten und für Geld beschaffen können, dass sie, wie es über Generationen der Fall war, auf ihre Mitmenschen zum größten Teil gar nicht mehr angewiesen sind! Unsere Konsumgesellschaft hat dazu gefhrt, dass die Menschen es verlernt haben, als soziale Wesen zu ihren Mitmenschen menschliche Kontakte der Freundschaft zu pflegen! Dies ist meine Erkenntnis. Es ist ein Jammer, aber es ist wahr!

Wel sie sich z.B. statt direkt mit den Mitmenschen, mit ihrem Handy beschäftigen.

Immer mehr Menschen gehen den Umweg über "Social Media" anstatt sich ganz klassisch real kennenzulernen.

Und online präsentieren sich viele nur von ihrer schönsten Seite, was die Furcht vor Ablehnung steigert und Realtreffen erschwert.

Ich habe das Gefühl, jene Generation die mit Smartphone /Internet aufwächst, ist zu realem Kontakt immer weniger im Stande.

Weil die Möglichkeiten schier unerschöpfbar scheinen und jeder nach was noch Besserem schielt. Beziehungsarbeit will niemand mehr leisten - und insgesamt ist diese Gesellschaft auch nicht dazu angetan, Menschen zusammenzuführen. Im Gegenteil. Jeder, der sich selbst der Nächste ist, wird gefeiert - der Rest eher verspottet.