Warszawa statt Warschau, Königsberg statt Kaliningrad?

5 Antworten

Wenn ich davon ausgehe, dass Engländer und Franzosen als "Cologne" und München als Munich oder im Fall Italiens als Monaco bezeichnen, dass Nürnberg auf tschechisch Norimberk und Mainz auf französisch Mayence heißt, habe ich keinerlei Problem damit, von Warschau, Kiew, Mailand, Breslau, Königsberg oder Prag zu reden.

"können eh von den allermeisten kaum richtig gelesen, geschweige denn richtig ausgesprochen werden"...

...tja das ist nur die Sicht der Deutschen - nicht aber die der Polen, die eben genau dort in Warszawa, Wroclaw oder Szczecin wohnen und leben und denen gehen diese Namen viel leichter von der Zunge...

Ich habe keine Ahnung, warum Warschau immer noch so heißt,
während Bombay und Peking jetzt anders genannt werden.

Aber ich verstehe auch nicht, warum Astronauten Kosmonauten
oder Taikonauten genannt werden müssen, je nach Herkunftsland.

Nein, die Namen bleiben für mich i.d.R. so, wie sie in der Originalsprache sind. Ausgenommen sehr große Städte. Zusätzliche Zeichen, die in den 26 Grundbuchstaben des lateinischen Alphabets nicht vorkommen verwende ich in Polnisch nicht (in Französisch und Türkisch schon).

Die polnische Aussprache kann ich nicht und wenn ich die Städtenamen wenigstens etwas lautgetreuer aussprechen will, schau ich mir den Namen in der russischen Wikipedia an. Es ist aber klar, dass dies nur besser, meist aber nicht absolut richtig ist.

Kaliningrad bleibt Kaliningrad, ein ö wie in Königsberg gibt es eh in Russisch nicht. Und wenn man den Namensgeber der Stadt nicht mag, gibt es andere Kalinins, denen man den Städtenamen widmen könnte, da braucht es keine Umbenennung.

Warum sollte man einer polnische Stadt einen deutschen Namen geben? Die Polen können die Städtenamen ganz prima aussprechen, ehrlich.

Oder sind das solche Allmachtsfantasien vom großdeutschen Reich?


Antoni1925 
Beitragsersteller
 27.01.2025, 14:46

Definitiv nicht. Meine Familie wurde zu Teilen aus Oberschlesien vertrieben, und ich finde es traurig dass man nach einer friedlichen Ostsiedlung, ausgenommen vom Ordensland in Ost- und Westpreußen, 700 Jahre deutsch besiedelte Städte nun Namen wie Gliwice statt Gleiwitz, Zielona Gora statt Grünberg, Gorzow Wielkopolski statt Landsberg/Warthe oder auch außerhalb von Polen Kaliningrad statt Königsberg oder Karlovy Vary statt Karlsbad sagt.

Das hat nix mit den Lebensraum in Osten von H*tler zu tun. Diesen Lebensraum gab es in Schlesien, Pommern, in der Neumark, in Posen, Ost- und Westpreußen. Und in Erinnerung daran sollte man diesen durch Deutsche gegründete und für lange Zeit besiedelte Städte auch weiterhin deutsche Namen geben!

Oponn  27.01.2025, 15:07
@Antoni1925

Tu, was du nicht lassen kannst. Das ändert die Realität nicht.

Antoni1925 
Beitragsersteller
 27.01.2025, 15:15
@Oponn

Sehr unnötiger Beitrag. Keinen Respekt vor Leuten oder Nachfahren derer, denen unfassbares angetan wurde, heute vor 80 Jahren!

Oponn  27.01.2025, 15:40
@Antoni1925

Du meinst die Leute, die die Nazis mindestens geduldet haben? Die Nachfahren haben damit dann nichts mehr am Hut.

muttisbester33  27.01.2025, 16:04
@Antoni1925

Meine Großmutter wurde kurz vor Ende des 2. Weltkrieges aus einem Dorf in der Nähe von Szczecin vertrieben. Diesen Verlust hat sie niemals verwunden.

Nichtsdestotrotz haben wir Deutschen Polen überfallen und millionenfach gemordet. Und den Krieg verloren.

Wenn ich dir mit meiner Aussage zu nahe getreten bin, möchte ich mich bei dir entschuldigen.

Antoni1925 
Beitragsersteller
 27.01.2025, 16:49
@Oponn
Du meinst die Leute, die die Nazis mindestens geduldet haben

ersuch du mal, ein Regime in eine Demokratie umzuwandeln; was man andersrum geschafft hat, und Rückgängig machen konnte man das mit unvorstellbaren Leid.

Hätten Leute wie Stauffenberg es geschafft, Hitler zu töten und das Volk mit Flugblättern aufzuklären und gegen ihn zu richten, hätte es vielleicht geklappt.