Szenario: Auf Familienfeier outen.

„Ok, cool!“ - wäre wohl meine einzige Situation. Ggf. würde ich dann noch nach dem neuen Namen fragen.

Ein Outing ist für die Personen oft schwer genug und mit großer Angst verbunden. Da muss man das wirklich nicht noch schwerer machen, indem man ablehnend reagiert oder sich beschwert, dass das „nicht der richtige Rahmen“ ist. Das ist eine sehr persönliche Sache, einen richtigen Rahmen gibt es da wahrscheinlich gar nicht!

Ich wurde wahrscheinlich gar nichts sagen und wäre enttäuscht, dass er esmir nicht früher gesagt hat.

Ich fände es aber nicht gut auf einer Familienfeier. Erst mit der Familien abklären, also Eltern und Geschwister eventuell, dann den anderen offenbaren.

Bei einer Familienfeier nicht, da kann es sein, dass die Feier versaut ist ist das ist schade. Der Anlass zur Familienfeier war ja ein anderer und das sollte man respektieren.

Ich denke als erstes rausschmeißen und danach höchstwahrscheinlich Kontaktabbruch.

Ich habe sowas ähnliches schon hinter mir. Jetzt nichts geschlechtliches, aber ich habe mal meine Religion gewechselt. Meine Leute waren alles U-Boot Christen, also sie tauchten nur an Weihnachten und Ostern in der Kirche auf. Ansonsten nicht. Und als ich dann eröffnete das ich aus der evangelischen Kirche rausgehe und zu den Zeugen Jehovas gehe war die Ka*ke sprichwörtlich am Dampfen. Die hätten kein Problem gehabt wenn ich wegen Steuervergünstigung rausgehe, aber zu den Zeugen? Das war ein No Go und gab mächtig Ärger. Ich habe es denen an Weihnachten gesagt, vor versammelter Mannschaft. Meine Oma ist im Dreieck gesprungen, meine Tanten haben versucht sie zu beruhigen und meine Mutter ahnte das schon, sie war gelassen redete aber auf meine Oma auch ein um sie zu beruhigen. Mein Vater lehnte sich zurück, rauchte eine und feixte innerlich, denn der hasste die Oma und die andere Bagage auch und Weihnachten auch, ein anderer Onkel packte alle Kids ein und verlegte die Feier zu sich. Etwas später redeten meine Tanten und meine Oma auf mich ein, dann wieder meine Mutter und meine Tanten auf meine Oma....

jaaaa, so kann man anderen das Fest verderben und man sich selber auch. Wenn ich an diesem Tag meine Klappe gehalten hätte, dann wäre es ein normales scheinheiliges Weihnachts Kaffeetrinken geworden und gut wäre es gewesen.

Aber wenn du auf Stimmung stehst.... nur zu. Mein Vater fands cool 😂Im nachhinein fand ich es weniger Cool. Und die Schose hatte ich sogar 2 mal, wobei ich beim 2. mal nur meine Mutter was gesagt hatte, weit vor der Weihnachtsfeier. Ich bin nämlich 5 Jahre später bei den Zeugen wieder ausgetreten. Es war wieder Weihnachten. Keiner hatte was gesagt, aber meine Oma hatte irgendwann im Herbst von der Nachbarin spitz bekommen das ich ausgetreten bin und erst saß sie stumm da, redete nicht muh nicht mäh mit mir und dann nach dem ersten Stück Kuchen lies sie die Bombe platzen. Ich meinte dann Okay... und hab sie zetern lassen, mir nichts anmerken lassen. Mein Vater schon voller Vorfreude, meine Tanten blieben gelassen diesmal, und die Kinder waren 5 Jahre älter, denen wars egal, die waren mit Gameboy und Co beschäftigt.

Tja.... so gehts zu. Ich überlege manchmal was passiert wäre wenn ich gesagt hätte ich wäre lesbisch. Damals war das ja noch verpönter als heute. Nicht das ich es gewesen bin jemals, aber ich stelle mir die Frage was wohl schlimmer wäre, ein homosexuelles Kind oder eins was in eine Sekte geht. Ich werde es nie erfahren, aber falls du dich entschließt die Bombe platzen zu lassen würde mich die Reaktion tatsächlich interessieren. Auf einer Party vor der gesamten Familie die Bombe platzen zu lassen ist für alle immer ein besonderes Erlebnis das in die analen eingehen wird. Für die gesamte Familie. Und wenn sie einen nicht wohl gesonnen sind, dann ist man spätestens ab dem Zeitpunkt das schwarze Schaf.

Verwirrt, lächeln, ihn genauso nett behandeln wie vorher