Sind deutsche Studenten verwöhnt?

8 Antworten

Bis zu einem gewissen Grad stimme ich dir zu, aber es kann schon schnell passieren, dass man 1-2 Semester länger braucht zum Bachelor als gedacht, was schon bei einer gerissenen Frist passieren kann oder einer Vorlesung, die man nochmal braucht, aber nur im Jahresturnus angeboten wird.

Die meisten Studis, die ich kannte, gaben zumindest anfangs versucht, auch nach Plan zu studieren.

Naja, eigentlich sollte das der Norm entsprechen. Nur weil 95% der restlichen Welt nicht so handelt, bedeutet dies nicht, dass wir ein Sonderfall sind. Das ist wie Wasser - eine normale Grundvoraussetzung. Außerdem empfinde ich Toxic Academia als etwas unschönes. Ein Studium ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Jeder Mensch läuft seine eigene Strecke in eigener Geschwindigkeit. Mir sind Studenten bekannt, die schnell durchgesprintet sind - mit schlechten Noten. Aber auch Studenten, die sich etwas länger Zeit gelassen haben - mit sehr guten Noten. Es spielen unzählige Faktoren mit. Der eine geht vielleicht 20h arbeiten, der andere wird von seinen Eltern gesponsert. Etwas länger zu studieren ist daher keine Schande. Letztlich kommt es nur auf die Leistung an. Lieber studiere ich länger, habe dafür bessere Noten.

Den Arbeitgeber interessiert es nicht, wie lange du benötigst hast, sondern welche Noten auf deinem Zeugnis stehen bzw. wie dein Lebenslauf gestaltet ist.

Lieber nehme ich jemanden, der 4 Semester länger studiert hat, aber dafür einen Dr. mit Summa Cum Laude hat als jemand, der sein Bachelor in 6 Semestern mit 3,0 absolviert.

Ein Studium zu absolvieren, vor allem ein wissenschaftliches, bedeutet nicht, so schnell wie möglich den Abschluss zu machen. Ein Student wird an der Universität Teil des Forschungsprozesses und der Wissensgewinnung, das bedeutet auch, dass der Fokus auf dem Wissen liegt. Dadurch ist es völlig legitim und teils auch sinnvoll, dass Studien länger andauern als die Regelstudienzeit vorgibt.

Der Bildungsweg der Universität zielt nicht darauf hinaus, alle Studenten so schnell wie möglich durchzuschleusen, sondern sieht einen wechselseitiges Bildungsprozess vor, der den Studenten reflexive Fähigkeiten und Wissen vermittelt.

Also ich selbst habe meinen Bachelor auf einer privaten Uni gemacht und mache dort jetzt auch meinen Master seit 01.10. aber allgemein gebe ich dir teilweise recht. Klar gibt es solche und solche… aber ich habe eben auch Freunde auf unis ohne Studiengebühren und wenn ich denen manchmal zuhören… da fallen Aussagen wie „Ja ich hocke mich in die und die Vorlesung aber nach 2 Semestern breche ich eh ab“, „wenn ich auf das keine Lust habe studiere ich das“, „ich schreibe mir nur ein für weiterhin Kindergeld, gehe aber in keine Vorlesung und reise das ganze Jahr durch die Welt“. Ich will auf keinen Fall sagen ich wäre nicht verwöhnt. Ich lasse mir die Gebühren für mein Studium auch von meinen Eltern zahlen usw… Aber dieses „Prüfungen schieben“ und studieren was man will und wie lang man will finde ich auch zu einfach gemacht. Kein Wunder dass heute gefühlt jeder sagt er studiertet, weil es teilweise wie Urlaub wirkt „habe ich heute keine Lust komme ich eben morgen“, „der Staat zahlt schon“ usw… also ja gebe dir mit der Aussage teilweise recht (jedenfalls insoweit wie ich das mitbekomme.

LG Levi m/24

Ja stimmt schon, manche ziehen ihr Studium ewig hin und studieren ständig was anderes weil sie nicht wissen was sie wollen. Kenne aber auch welche die das gut durchziehen.