Sahra Wagenknecht trifft Bernd Lucke. Was haltet Ihr von dem Gespräch mit dem AfD-Gründer?

4 Antworten

Die Positionen, die sie beide in der Ukraine-Frage vertreten, sind doch einfach nur inakzeptabel.

Wie kann ich Russland, dem Aggressor-Staat, derartige Zugeständnisse machen wollen? Setzte sich eine solche Position durch, dann gäbe es zweifellos erst mal einen Diktat-Frieden, aber was käme dann? Früher oder später würden die bewaffneten Auseinandersetzungen wieder aufflammen. Die ukrainische Bevölkerung müsste mit einem Leben im Chaos zurechtkommen, wäre gespalten - noch schlimmer, als einst unser Volk - und bliebe vom europäischen Markt natürlich weitestgehend ausgeschlossen und damit auch von europäischer Unterstützung, die von Russland als Einmischung in innere Angelegenheiten angesehen würde. Man muss auch sehen, dass Frau Wagenknecht der Ukraine nicht einmal Defensivwaffen zur bloßen Luftverteidigung liefern will, angesichts des russischen Luftterrors eine Offenbarung, die in mir absolutes Unverständnis auslöst.

In dem Zusammenhang muss Putins Behauptung, in Kiew seien Nazis an der Macht, erörtert werden, denn dieses Narrativ macht sich Frau Wagenknecht zu eigen, während sie zugleich die Anwendung radioelektronischer Mittel in Ost- und Westdeutschland ausspart, als wüsste sie gar nichts davon, als sei es gar nicht notwendig über derartige Technik ein Wort zu verlieren, denn es würde etwas erhellen nicht nur über die wahren gesellschaftlichen Zustände in Ost- wie Westeuropa. Niemals wurde die Überwachungstechnik der Stasi wie des VS thematisiert und ihr Mann, Herr Lafontaine, hätte dazu als ehemaliges SPD- und Regierungsmitglied sicher einiges zu erzählen. Derzeit beschimpfen ehemalige SED-Mitglieder die Verhältnisse in der Ukraine wie in der BRD als faschistisch und sprechen u.a. vom Globke-Staat, was sie zurecht tun würden, prangerten sie die radioelektronische Überwachung der Bevölkerung an, aber das tun sie ebenso wenig und machen sich auch nur das russische Narrativ zu eigen. Ihre wahre Haltung ist damit nicht etwa linksradikal, sondern systemstabilisierend ...

Was an dem Gespräch wirklich gut und interessant war, das waren die Ausführungen beider über die Presse und die Medien.

Um Russland nicht das Gefühl einer Niederlage zu geben, sollen laut Lucke also eigene Staaten aus den besetzten Gebieten der Ostukraine werden. Sarah findet es wichtig, dass überhaupt einmal solche Vorschläge gemacht werden. Und Klitschko würde die beiden vermutlich aus den Latschen watschen, wenn er nicht so gut erzogen wäre.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich seh das.

Das Gespräch ist sachlich und beide beleidigen sich nicht. Das alleine ist schon sehr gut. Frau Wagenknecht ist zwar nicht mein Fall, aber intelligent und faktenbasiert ist sie allemal.

LG Finn 18 ☺️