Modernes Webdesign - Gut oder Schlecht

4 Antworten

Ich sehe das Problem weniger beim "Design" als bei der Implementierung.

Die Sucht nach immer mehr und mehr Javascript und sinnlosen Bandbreitenverschwendungen ist wirklich ein Problem. Der Zusatznutzen ist oft gering, die eigentlichen Inhalte werden damit immer schlechter zugänglich: sowohl für Menschen als auch für Maschinen.

Klar ist es schön, dass Websites nicht mehr ausschauen wie mit Netscape in den 1990ern, und dass auch vieles rascher clientseitig gemacht werden kann. Aber die ursprünglichen Ideen, die hinter dem Web steckten, werden verraten.

Dabei müsste das oft gar nicht sein. Man kann auch sehr schicke, gut benutzbare Websites mit wenig Code und viel korrekter Strukturauszeichnung machen. Wollen halt viele nicht, weil sie lieber eine Tonne vorgekochten Javascript-Zuckerguss drüberschütten.


Cringosaurusrex 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 22:56

Danke auch dir für deine Antwort!

Ich denke ein Punkt wo wir uns alle einig sind ist, dass JavaScript-Design-Elemente dezenter angewendet werden sollten als es aktuell der Fall ist.

Wenn es nach mir ginge hätten wir immer noch die alten Seiten wie früher, wo eigentlich nur das nötigste mit Javascript gelöst wurde wie z.B Passwort Hashing oder Formularvalidierungen, Seiten-Aktualisierungen etc.

Ich empfinde das Navigieren und die Übersichtliche über solch Modernen Websites deutlich schwierig als auf den alten "hässlichen" Seiten.

Wie das Maß nun genau aussehen sollte ist natürlich auch Geschmackssache, jedoch fühlen sich Moderne Javascript Seiten oftmals ziemlich gebloated an, was man auf älteren Laptops dann auch richtig merkt.

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Hi Cringosaurusrex,

das sind berechtigte Fragen und da würde ich gerne meine Antworten dazu geben. Modernes Webdesgin sollte sich damit auszeichnen wenn Animationen verwendet werden, diese so dezent wie möglich zu halten. Meiner Meinung nach sind besonders auf kleineren Seiten viel zu viel Animationen drin die auch nicht schön aussehen und vom eigentlichen Inhalt ablenken. Aber vollkommen darauf verzichten finde ich auch keine gute Lösung. Wie geasgt: wenn man dezent und nur an wenigen kleinen Stellen mit Animationen Akzente setzt, kann das auch schön aussehen.

Zu JavaScript und Performance:

Die Browser als auch die Endgeräte entwickeln sich weiter und so können selbst Geräte aus 2016 noch flüßig mit neueren Browser JavaScript und JavaScript-Animationen rendern. Wenn man aber auf Frameworks zurück greift und diese für komplexe Animationen nutzt, kann die Performance bei alten Geräten etwas schlechter ausfallen.

JavaScript ist und bleibt ein fester Bestandteil von Webseiten. Ein Verzicht sollte sehr gute Gründe haben, da man in vielen Fällen nur Nachteile hat und Webseiten auch nicht asynchron bedienen kann. Man sollte es aber nicht übertreiben und das ganze HTML-Dokument mit zichfachen Scripts vollhauen, die auch noch die Performance und Traffic beeinflussen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin gelernter Mediengestalter Digital und Print(IHK)

Cringosaurusrex 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 22:37

Danke dir für deine ausführliche und differenzierte Meinung!

Ich bin auch davon überzeugt, dass natürlich JavaScript an vielen Stellen unerlässlich ist.

Dennoch wird wie du auch schon sagtest heute oftmals mit dem Einsatz übertrieben um unnötige Design-Elemente einzubauen.

Auch GUI Frameworks wie Electron sind nicht per se schlecht, jedoch finde ich es einfach schlimm, wie viele Entwickler meinen sie müssten nun jedes kleine Programm mit einem Electron-Gui zuknallen.

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Mirko Marek  28.07.2024, 22:41
@Cringosaurusrex

Electron ist die grafische Oberfläche für Node.js. Ich mache einen großen Unterschied ob es sich um eine Webseite handelt die man im Browser aufruft oder Node.js mit Electron verwendet, um eine native Anwendung zu schreiben. Ich habe mit Electron keine Probleme. Leider habe ich aber wenig mit Electron gemacht, sodass man meine Projekte mit zwei Händen abzählen lässt.

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Ich finde, das verhält sich so wie mit den Games von damals und heute:

Damals: ja, die Grafik war nicht schön, aber Story und Content waren da. Jedes Spiel war anders. Ich denke da an Metal Gear Solid oder Silent Bomber.

Heute: Hauptsache das Aussehen stimmt. Irgendwelche Bloom-Effekte und überall Glitzer - aber Content ist grottenschlecht. Man zahlt für jeden Mini-Mist.

Ob da ein simples <div>-Element mit einem einfachen CSS versehen wurde oder JS-Overload-Overpowered-Framework-Bootstrap-XYZ-Leckomio dahinter steckt.... mir persönlich egal.

Ich habe hier Webseiten von einigen Ikonen aus der Softwareentwicklung. Die Seiten/Blogs sehen einfach nach nichts aus, aber der Content ist der Hammer. Es muss nicht schön sein, aber ressourcenschonend, strukturiert und schnell.


Cringosaurusrex 
Beitragsersteller
 28.07.2024, 20:58

So sehe ich das auch.

Schlimm ist auch die Sucht vieler Entwickler nach GUI Frameworks wie Electron, weil C/C++ GUIS ja schwieriger zu machen sind und man da Leute bräuchte die etwas Ahnung haben, Performance ist dann auch wieder egal, einfach den Benutzer einen kleinen Webbrowser aufzwingen.

Paradebeispiel von heute für Games ist ja ganz klar Assasins Creed, viel Grafik, viel zum erkunden und trotzdem totlangweilig, weil kein Inhalt und repetetive Missionen, kaum Wiederspielwert.

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ich finde, die Ästhetik macht sehr viel aus. mich stört es nicht so, wenns lange lädt oder so, aber es stört mich schon, wenn es nicht schick aussieht.

viele grüße!