Kapitalismus ermöglicht erst "alternative" Lebensstile?

6 Antworten

So grob überschlagen kann das schon stimmen.

Allerdings sollte man sich von so etwas nicht davon hinreißen lassen Loblieder auf den Kapitalismus zu singen.

Alleine deshalb schon weil es echten Kapitalismus nicht mehr gibt. Den Kapitalismus besteht aus der Idee das man die Unternehmen einfach tun und lassen lässt was sie möchten.

Arbeitsrechtgesetze, Umweltschutzauflagen, Monopolverbote, gewährung der Grundversorgung an Wasser durch Staatliche Einrichtungen, ein Mindestlohn. Das sind alles strikt Anti-Kapitalistische Gesetze.

Den lässt man Kapitalismus ungehemmt wüten hinterlässt der nichts weiter als Ruinen. Denn kurzfristige Gewinne werden selbst über den Erhalt des Unternehmens gestellt.

Natürlich richten sich diverse Lebensstile an den jeweiligen ökonomischen Rahmenbedingungen der Gesellschaft aus, mehr oder weniger von allgemeinen Normen abweichend. Wem es beliebt, der kann seinem persönlichen Lebensstil genauso wie seinen Küchenrezepten oder seinem Tapetenmuster den Titel "alternativ" oder auch "kapitalismuskritisch" anhängen.

Die Kritik des Kapitalismus ist eine intellektuelle Betätigung.

Der Kapitalismus ist ein Konzept das leider nicht funktioniert. Wenn es groß wird dann kommt immer jemand der es zerstört. Kapitalismus ist mit der Menschlichen Gier der Macht leider nicht möglich.

Alternative Lebensstile gab es schon vor dem Kapitalismus. 😂👍

Im Gegenteil: Eine Nicht-kapitalistische Gesellschaft könnte sich viel mehr Individualismus leisten. Denn erstens käme eine nicht-kapitalistische Gesellschafrt mit weniger Arbeitszeit aus, es gäbe also mehr Zeit zur individuellen Entfaltung. Und zweitens würden in einer nicht-kapitalistischen Gesellschaft keine gesellschaftliche Ressourcen für die bloße Kapuitalvermehrung verbraucht, es wäre also mehr stofflicher Reichtumn vorhanden.

Der Grund ist: Kapitalismus bedeutet, aus Geld mehr Geld zu machen. Dieser Stumpfsinn ist der eigentliche Inhalt des kapitalistischen Produktions- und Reproduktionsprozesses. Ursache für diesen Verwertungszwang ist nicht etwa Gier der Kapitalisten, sondern es gibt einen logischen Zwang: niemand investiert 1 Million Euro, wenn er nicht mehr als 1 Million Euro zurück bekommt. Geld wird also nur eingesetzt, um mehr Geld zurück zu erhalten, nicht die gleiche Summe.

Dieser Wqachstumszwang wirkt sich auf alle Gesellschaftsmitglieder aus: Es üssen immer mehr und immer neue Produkte auf den Markt geworfen werden, was nicht nur die Natur zerstört, sondern auch die Menschen, die für irgendwelchen Quatsch den ganzen Tag arbeiten müssen, nur um den Verwertungsprozess am Laufen zu halten.

Ohne diesen Verwertungszwqang müssten die Menschen heutzutage vielleicht nur 4 oder 5 Stunden täglich arbeiten, um denselben Lebensstandard wie heute zu produzieren (wenn man mal alle Produkte weglässt, die den Menschen enichts bringen oder sogar schädlich sind: Waffen, Raketen, ungesundes Essen, samt Zubetonierung der Natur zum Bau der jeweiligen Fabriken usw.). Erst jenseits des Kapitalismus ist also eine frei Entfaltung der Menschen möglich.