Jugendkriminalität steigt rasant - Strafmündigkeit senken?


23.06.2024, 16:35
IsaJea  23.06.2024, 17:51

Sind nur die jugendlichen Ausländer auffälliger geworden oder auch die deutschen Jugendlichen?

Brain300 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 18:01

Es lässt sich ein insgesamter Anstieg beobachten. Auffällig sind jedoch die überproportional hohen Anstiege bei Ausländern und deren Präsenz in den Statistiken.

9 Antworten

Das ganze geht völlig synchron mit der Anzahl der Muslime im jeweiligen Land. Sei es in Belgien, Schweden, Deutschland, Frankreich etc.

Daher ja, kulturell bedingte Gewalttätigkeit, Analphabetismus und Geburtenexplosion muss man mit einem drastisch tieferen Strafmündigkeitsalter begegnen.

Man sollte Kinder nicht bestrafen, sondern resozialisieren. Sie mit anderen straffällig gewordenen Kindern in ein Jugendgefängnis zu schicken wird sie nicht weniger kriminell machen. Dementsprechend ist auch eine Absenkung der Strafmündigkeit nicht sinnvoll.

Stattdessen braucht man kleinere Klassen, die einen Sozialarbeiter haben, der die Kinder über Jahre betreut und eine enge Bindung mit ihnen aufbaut. Der Sozialarbeiter bleibt den ganzen Schultag (also auch während des Horts, kann ja selbst Erzieher dort sein) bei seinen ≈20 Kindern, die Lehrer wechseln ja je nach Fach.

Gute Beziehungen und das Gefühl gehört zu werden sind das beste Mittel gegen Kriminalität (+ Bekämpfung von Kinderarmut natürlich).

Das alles wäre aber erstmal teuer. Für uns als Gesellschaft würde es sich auf lange Sicht natürlich rechnen, aber erstmal kostet soetwas sehr viel Geld.

Gruß

Eragon


Brain300 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 18:07

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/jugendgewalt-warum-viele-taeter-erzieherisch-nicht-mehr-erreichbar-sind-19805283.html

Prinzipiell guter Gedanke, die Umsetzung ist jedoch ein Traum wie auch der Artikel zeigt.

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EragonArya  23.06.2024, 20:00
@Brain300

Der Artikel sagt aus:

In der Schule und im Elternhaus habe Werteerziehung gefehlt.
[…]
Danach hängt die Ausprägung pathologischer Wertvorstellungen entscheidend von den Sozialisationsbedingungen und dem sozioökonomischen Status ab, weniger vom Geburtsland oder der Staatsangehörigkeit. 

Natürlich wirst du diejenigen, die der Gesellschaft verloren gegangen sind, damit nicht zurückholen. Aber deswegen möglichst früh drakonische Strafen zu verhängen, statt Kinder ordentlich zu sozialisieren, lässt uns auch zukünftige Generationen verlieren. Es braucht dieses Kurswechsel jetzt, sonst füllen wir nur unsere Gefängnisse immer weiter.

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luibrand  25.06.2024, 09:01
@Brain300

Der Artikel ist auch nur ein statement von vielen. Laut Alice Miller (Jugendpsychiaterin) gibt es dennoch Lichtblicke in den Therapien und jeder einzelne junge Straftäter ist es wert, therapeutisch betreut zu werden.

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Na das mal wieder. Nein eine Senkung der Strafmundigkeit bringt gar nichts. Nein auch härtere Strafen im Jugendbereich bringen wenig bis nichts da Nachgewiesenerweise Abschreckung gerade bei Kindern und Jugendlichen nicht funktioniert. Zwar gibt es Einzelfälle bei denen ein Jugendknastaufenhalt tatsächlich zum Umdenken führt, aber leider spärlich.

Die dafür nötigen Felder sollte man besser in Sozialarbeiter und die Jugendämter stecken.

Gerade noch mal bei Statist nachgeschaut. Den Höchststand an Jugendkriminalität gab es 2001 mit 200000 Fällen mehr als heute. Also ist schon die Hypothese des FS falsch.


Brain300 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 18:12

Ja, die Jugendkriminalität ist nicht auf dem Höchststand, das stimmt. Jedoch gibt es besorgniserregend hohe Steigerungen. Quellen dazu in meiner Frage und
https://www.zeit.de/2024/16/jugendkriminalitaet-kinder-kriminalstatistik-gewalt-pandemie#

Und nein, die "Hypothese des FS" ist nicht falsch, der Antwortgeber hat lediglich nicht die Kompetenz vernünftig zu lesen. Ich schreibe nur von einem "rasanten Anstieg" nicht von einem neuen Höchststand.

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Melanie2347  23.06.2024, 18:25
@Brain300

Rasant, Naja von 22zu23 sind die Zahlen gestiegen.ich wurde das nicht als rasant bezeichnen.

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Brain300 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 18:51
@Melanie2347

Eine Steigerung von knapp 15% sind durchaus besorgniserregend.

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luibrand  23.06.2024, 19:11
@Brain300

Man darf nicht vergessen, dass die Sensibilisierung zum Thema Kriminalität zugenommen hat. Was früher noch intern im familiären Kreis geregelt wurde, wird heute schnell zur Anzeige gebracht. Das lässt schon die statistischen Daten steigen. Zudem sind auch mehr Beamte im Einsatz.

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luibrand  23.06.2024, 20:07
@Panamacity3

Zumindest kamen damals familiäre Stechereien kaum zur Anzeige, sondern wurden intern geregelt (selbst erlebt).

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Panamacity3  24.06.2024, 10:00
@luibrand

Aha. Na angesichts dieser familiären Verhältnisse wundert mich nichts mehr....

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luibrand  24.06.2024, 12:28
@Panamacity3

Anmerkung: es war nicht meine Familie. Bei uns gibt es keinen Vorbestraften.

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Ich wäre definitiv für das herabsetzen der strafmündichkeit auf 12 Jahre und das das jugendstrafrecht drastisch verschärft witd und bei harten Fällen je nach dem komplett wegfällt.


Brain300 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 16:39

Komplett wegfallen unterstütze ich dann doch nicht, hinter der Herabsetzung auf 12 stehe ich aber auch. Man kann 13 Jährige Vergewaltiger nicht ungestraft davon kommen lassen....

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Lamarama488  23.06.2024, 19:27
@Brain300

Gerade bei Vergewaltigungen und Mord sollte es nur eine Strafe geben egal wie alt. Deswegen find ich bei sowas das jugendstrafrecht fast schon beleidigend gegenüber opfern.

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Eine Unterscheidung nach ausländischen und deutschen Jugendlichen halte ich für nicht zielführend.

Härtere Strafen bringen meines Wissens nach nichts.

Eine Herabsetzung der Strafmündigkeit auf 12 oder wie in der Schweiz auf 10 Jahre. Ich weiß es nicht. Ist die Frage was die Zahlen in der Schweiz dazu sagen.

Prävention, ein Rechtsgefühl für Straftaten/Gewalt müßen vermittelt werden.
Jetzt ist nur die Frage wer das Leisten kann, und wo das Stattfinden soll?

Ich denke ein Unrechtsgefühl, die "Werte" müßen vom Elternhaus kommen. Der Staat, die Schule kann nicht alles richten.

Wenn das gewollt ist, das der Staat alles richtet, dann wäre die logische Konsequenz, gleich nach der Geburt die Kinder in Heime, Erziehungslager zu stecken. Ich hab das jetzt mit absicht so drastisch formuliert.

Ich weiß nicht warum das im Elternhaus nicht umgesetzt werden werden kann.

Oder doch?

Ich könnte es mir erklären, in einkommen schwachen Haushalten, bei denen die Eltern keine Zeit haben, Ihre Kinder zu erziehen weil sie inzwischen 2 oder 3 Jobs nachgehen und sich dennoch kaum was leisten können.

Es lässt sich jedoch nicht auf die einkommen schwachen Haushalte begrenzen. Haben die Eltern die mehr Geld haben, beruflich keine Zeit sich um ihre Kinder zu kümmern? Oder sind in diesen Familien andere aktivitäten wie Fitnessstudio oder ähnlich wichtiger als Kindererziehung?

Oder liegt es noch wo ganz anders?

Ich persönlich kenne das nur noch von Erzählungen. Wenn meine Eltern früher etwas angestellt haben und wurden erwischt, haben sie von den geschädigten Erwachsenen ne Ohrfeige bekommen. Wenn das heute passiert steht man vor Gericht.

Werte vermitteln fängt schon viel früher an als uns vielleicht bewusst ist.

Sicher werde ich jetzt nen Shitstorm erleben.
Wenn eine Familie im Zug in den Urlaub fährt. Das Kind gröhlt und macht 800 km im Zug lärm und krach. Wenn andere Fahrgäste sagen sie möchten etwas mehr Ruhe haben, dann wird damit argumentiert diese Fahrgäste wären Kinderfeindlich. Ist das so? Oder haben die anderen Fahrgäste nicht auch das Recht auf eine ruhige Fahrt?

Ja wir waren alle Jung und wir haben alle mal Krach gemacht. Allerdings wurden uns auch unsere Grenzen aufgezeigt. Passiert das heute noch?

Ich habe keine Lösung zu dem Thema.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung