Ist nicht alles ein *Glaube, denn Verifikation, also die Wahrheit gibt es durch das Falsifikationsprinzip nicht. Wissen sollte aber auf Wahrheit basieren ...

6 Antworten

Die These, wonach letztlich alles Glaube sei, weil absolute Wahrheit nicht verifizierbar wäre, verkennt eine wesentliche Differenz. Wissen unterscheidet sich grundsätzlich von Glauben durch seine intersubjektive Überprüfbarkeit und rationale Fundierung. Glaube basiert auf subjektiver Überzeugung, während Wissen sich systematischer rationaler Kritik und empirischer Überprüfung stellt. Das Falsifikationsprinzip zeigt nicht, dass Wahrheit völlig unerreichbar ist, sondern dass wissenschaftliche Erkenntnisse stets hypothetischen Charakter haben und durch neue Forschungsergebnisse widerlegt werden können. Wissenschaftliche Erkenntnis stellt keinen lediglich verfeinerten Glauben dar, sondern einen methodisch rationalen progressiven Erkenntnisprozess, der sich der Wahrheit annähert. Die Unmöglichkeit absoluter Gewissheit bedeutet nicht die Gleichwertigkeit aller Überzeugungen. Zwar bleibt die wissenschafltichen Erkenntnisse immer vorläufig, doch sind sie intersubjektiv überprüfbar und damit wesentlich anders beschaffen als bloß subjektiver Glaube. Diese Unterscheidung verdeutlicht: Die fehlende Möglichkeit endgültiger Verifikation hebt die Differenz zwischen Wissen und Glauben nicht auf, sondern bestätigt vielmehr die Stärke des kritischen Rationalismus. Dieser lehrt, dass wir die Wahrheit nie vollständig besitzen, sondern uns ihr nur immer schrittweise annähern können.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – stud.phil.

Ich fang mal so an:

Ist meine Existenz falsifizierbar, weil ich nicht bezweifeln kann, dass ich existiere, obwohl die meisten Leute der Welt mich gar nicht wahrnehmen?

Nur weil sie es nicht können, muss es doch nicht wahr sein. Ich meine dabei nicht solchen Blödsinn wie „Ich denke, also bin ich“, sondern weil ich ein Bewusstsein habe, dem es völlig egal ist, ob ich es mir nur einbilde, zu sein. Und jenes Bewusstsein ist die einzige Wahrheit, die wahrhaftig richtig ist.

So etwas beruht ausschließlich auf Wissen und keineswegs auf Glauben, denn:

Der Pfaffe weiß, dass er glaubt, und der Physiker glaubt zu es wissen, obwohl er faktisch nicht wirklich etwas weiß, sondern es aus Büchern gelernt hat, denn sonst könnte man sich kein elementares Wissen aneignen und muss weiterhin glauben, obwohl die meisten sich niemals eigenes Wissen aneignen, sondern nur der Doktrin nach glauben, es zu wissen.  

Ich habe Mühe mit dieser Frage. Auf dem erstem flüchtigen Blick ist die darin enthaltene Schlussfolgerung verständlich. Es stellt sich aber heraus, dass viele Wörter sehr ungenau verwendet werden und Schlussfolgerungen zu allgemein sind. Soll ich jetzt eine halbe Seite vollschreiben und dem Fragesteller einige logische Gesetze erklären, welche er ,,vergessen" hat anzuwenden? Dazu fehlt mir Zeit und vor allem Lust, weil ich weiß nicht, wie die Reaktion sein wird.

Darum nur eine wichtige Feststellung: Das Falsifikationsprinzip gilt nur für Aussagen, die einen Allquantor enthalten, wie Alle, Immer, Keine.

Spezifische Aussagen, wie ,,Jetzt regnet es hier draußen" sind sehr wohl verifizierbar.

Und damit habe ich die Aussage,,Alles ist Glaube" falsifiziert.

Selbstverständlich basiert wirkliches Wissen auf Wahrheit, nämlich auf objektiven Erkenntnissen über Natur und Gesellschaft. Falsifikation wird überschätzt und falsch verstanden.