Inwiefern ist es richtig die Autoindustrie so subventionieren wie damals den Bergbau?

Ich finde es falsch. Ein Mitarbeiter bei zb. VW, Porsche oder BMW, der am Band arbeitet verdient mehr als zb. Eine Krankenschwester/pfleger nach dreijähriger Ausbildung. Der Fließbandmitarbeiter dort, bekommt min. Eine jahressonderzahlung von 5000-10000 Euro und viele Krankenhäuser machen nach und nach dicht, bzw. Die Suche nach Personal wird umso schwieriger.

Wo bleibt also die Subvention im Gesundheitswesen?

Man muss sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass es bei dem einen um Dinge und Material geht und bei dem anderen um die menschliche Gesundheit.

Immer zwiespältig. Aber essenzielle Industrien zu erhalten, vor Allem wenn Konkurrenz subventioniert wird, China tut das extrem...

Ja, das finde ich tatsächlich in der Theorie gut.

Und zwar ist es so, dass 2023, wo es in Deutschland eine Bruttowertschöpfung von etwa 3,82 Billionen gab, es auch einen Gesamtumsatz der deutschen Automobilindustrie von 564 Milliarden gab.

Das bedeutet, dass jeder 7. Euro hier in Deutschland von VW, BMW und Co. stammt(14,7%).

Und auch, wenn ich finde, dass VW ein Paradebeispiel dafür ist, wie man selbstgemachtes Leid produziert(Abgasskandal, Verkacken der E-Mobilität bzw. viel zu spätes Fokussieren darauf, stupide Dividendenausschüttungen in etwa der Höhe des Geldes, was denen gerade fehlt, etc.) , ist die Automobilindustrie Deutschlands wichtigstes Zugpferd in puncto Größe und Bedeutung am Bip und somit auch wichtig für Steuereinnahmen.

Darüberhinaus wurde das schonmal gemacht im Jahr 2009, wo CDU und FDP regiert hatten, um den Konsum in Deutschland anzuregen und somit die ins Stocken geratene Wirtschaft wieder anzukurbeln, was ich auch bei Deutschlands Wirtschaftswachstum aktuell für sinnvoll hielte.

Mit freundlichen Grüßen

Sheogorath

wenn man jetzt mal die CO²-Debatte außen vor lässt (ich meine hier den nicht gerade umweltfreundlichen CO²-Ausstoss von Kohle/Koks):

der Bergbau war für viele Jahre der Energielieferant für die Industrie, Handel, Stromversorger, Transportwesen und die Haushalte - also für alle

billige und bezahlbare Kohle/Koks sorgte für günstige Verkaufspreise in der Industrie und tat auch den Haushalten gut - die Lohnforderungen konnten so in Grenzen gehalten werden und die Exporte ins Ausland liefen glänzend, die Arbeitsplätze im Bergbau waren gesichert und die anderen Arbeitsplätze auch

wenn du jetzt also nur einen Bereich aus der Industrie begünstigst, macht das die Fertigungskosten in der gesamten Industrie sowie die Kosten für die Haushalte nicht günstiger und nur einige, wenige (die noch Geld haben - sie werden aber immer weniger) können sich ein Auto mit Vergünstigung kaufen, aber der ganze der Rest der Bevölkerung muss diese Vergünstigung über Steuern bezahlen

kommen noch die Kostenexplosionen im Gesundheitswesen, Krankenhäusern und Seniorenheimen dazu - auch sie sind zu einem Großteil auf erhöhte Energiekosten und teure Renovierungskosten zurückzuführen aber nicht nur - siehe die Lage der gesetzlichen Krankenkasse

Eine Zeit lang war es sinnvoll den Bergbau zu subventionieren. Aus wirtschaftlicher Sicht Sprach einiges dafür. Ab einem Zeitpunkt war es unsinnig.

Die Autoindustrie ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor in Deutschland. Daran hängt z.b. auch andere Zweige, Forschung und Entwicklung. Das ist nötig, weil die deutschen Autohersteller zu unflexibel geworden sind und sich nicht auf neue Situationen einstellen können. Ein weiter so geht einfach nicht mehr. Das zeigen Kunden mit ihrem Kaufverhalten ganz eindeutig.