Dürfen Christen wirklich Schwein essen?

6 Antworten

Dürfen Christen wirklich Schwein essen?

Ja.

Ich bin auf eine Bibelstelle gestoßen:

Im Buch Jesaja, ein Text an Juden, nicht an Christen.

Warum?

Weil es laut Jesus Christus nichts äußerliches gibt was einen "verunreinigen" kann. Diese Idee wurde mit allem was dazu gehört verworfen.


3und3 
Beitragsersteller
 01.11.2024, 16:52
Weil es laut Jesus Christus nichts äußerliches gibt was einen "verunreinigen" kann. Diese Idee wurde mit allem was dazu gehört verworfen.

Das bezog sich nur auf ungewaschene Hände. Wie kommst du also darauf, dass sich das auf alles andere bezieht? Denkst du Jesus hat damit wirklich die Erlaubnis gegeben Mäuse und andere Ungeziefer oder gar Kot zu essen?

BillyShears  01.11.2024, 18:35
@3und3
Das bezog sich nur auf ungewaschene Hände.

"Es gibt nichts, was von außen in den Menschen hineingeht, das ihn unrein machen könnte" Mk 7,16

Wär mir neu dass ungewaschene Hände in einen Menschen hineingehen würden 😂😂

Denkst du Jesus hat damit wirklich die Erlaubnis gegeben Mäuse und andere Ungeziefer oder gar Kot zu essen?

Ich denke wirklich dass Jesus damit die Idee von Unreinheit verworfen hat, ja.

Jetzt verstehst Du vielleicht auch, warum wir die muslimischen Vorstellungen von Un-/Reinheit als rückschrittlich empfinden.

Christen dürfen nach dem Neuen Testament Schweinefleisch essen, obwohl das Alte Testament ursprünglich ein Verbot für den Konsum von „unreinen“ Tieren wie Schweinen enthielt. Diese Vorschrift, die in der Tora (3. Mose 11 und 5. Mose 14) gegeben ist, spielte in der jüdischen Tradition eine wichtige Rolle, um das Volk Israel als „heilig“ abzugrenzen. Doch mit dem Aufkommen des Christentums hat sich der Umgang mit solchen Speisegesetzen verändert.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Solche Speisevorschriften wurden Israel unter Mose gegeben und sind Teil des Gesetztes. Dieses hat Jesus aber erfüllt / zum Endziel gebracht und im NT werden Speiseregeln auch explizit aufgehoben:

Apg. 10,11 Und er sah den Himmel geöffnet und ein Gefäß zu ihm herabkommen, wie ein großes, leinenes Tuch, das an vier Enden gebunden war und auf die Erde niedergelassen wurde;

12 darin waren all die vierfüßigen Tiere der Erde und die Raubtiere und die kriechenden Tiere und die Vögel des Himmels.

13 Und eine Stimme sprach zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!

14 Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! denn ich habe noch nie etwas Gemeines oder Unreines gegessen!

15 Und eine Stimme [sprach] wiederum, zum zweiten Mal, zu ihm: Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für gemein!

16 Dies geschah dreimal, und dann wurde das Gefäß wieder in den Himmel hinaufgezogen.

Alles was im AT als unrein galt, hat Gott gereinigt.

Apg. 15,4 Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie von der Gemeinde, den Aposteln und den Ältesten empfangen und berichteten alles, was Gott mit ihnen gewirkt hatte.

5 Aber einige von der Richtung der Pharisäer, die gläubig geworden waren, standen auf und sprachen: Man muss sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten!

6 Da kamen die Apostel und die Ältesten zusammen, um diese Sache zu untersuchen.

7 Nachdem aber eine große Auseinandersetzung stattgefunden hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Männer und Brüder, ihr wisst, dass Gott lange vor diesen Tagen mitten unter uns die Heiden erwählt hat, dass sie durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben kommen sollten.

8 Und Gott, der die Herzen kennt, legte für sie Zeugnis ab, indem er ihnen den Heiligen Geist gab gleichwie uns;

9 und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, nachdem er ihre Herzen durch den Glauben gereinigt hatte.

10 Weshalb versucht ihr denn jetzt Gott, indem ihr ein Joch auf den Nacken der Jünger legt, das weder unsere Väter noch wir tragen konnten?

11 Vielmehr glauben wir, dass wir durch die Gnade des Herrn Jesus Christus gerettet werden, auf gleiche Weise wie jene.

12 Da schwieg die ganze Menge und hörte Barnabas und Paulus zu, die erzählten, wie viele Zeichen und Wunder Gott durch sie unter den Heiden getan hatte.

13 Nachdem sie aber zu reden aufgehört hatten, ergriff Jakobus das Wort und sagte: Ihr Männer und Brüder, hört mir zu!

14 Simon hat erzählt, wie Gott zuerst sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen anzunehmen.

15 Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht:

16 »Nach diesem will ich zurückkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten,

17 damit die Übriggebliebenen der Menschen den Herrn suchen, und alle Heiden, über die mein Name ausgerufen worden ist, spricht der Herr, der all dies tut.«

18 Gott sind alle seine Werke von Ewigkeit her bekannt.

19 Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll,

20 sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten.

21 Denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen, da er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird.

In Bezug auf Nahrung gilt für Christen also nur:

  • Kein Götzenopferfleisch
  • nichts, was erstickt ist
  • Kein Fleisch, in dem noch Blut ist

Heute gibt es keine unreinen Tiere mehr, es ist wieder wie zu Noahs Zeiten:

1Mo 9,3 Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben.

So steht das Schwein für Hurerei (Sprüche 11,22)

22 Ein goldener Ring in dem Rüssel einer Sau — so ist eine schöne Frau ohne Sittsamkeit.

Es wird hier als Veranschaulichung genutzt, aber es steht nicht per se für Hurerei.

für Sünde (Matt 7,6)

6 Gebt das Heilige nicht den Hunden und werft eure Perlen nicht vor die Säue, damit diese sie nicht mit ihren Füßen zertreten und [jene] sich nicht umwenden und euch zerreißen.

Eben um Sünde geht es hier nicht, sondern um Gutes und Wertvolles ("Heilige", "Perlen"). Es geht darum seine Zeit und Energie nicht sinnlos zu verschwenden. Jesus nutzt dazu Beispiele die in der damaligen Kultur verstanden werden, aber deshalb muss es lang nicht auch Jesu Denkweise sein. Oder siehst du dann auch Hunde als schlecht an?

Dämonen lieben es in Schweinen zu sein (Mk 5,12).

Also jetzt übertreib mal nicht:

10 Und er bat ihn sehr, sie nicht aus dem Land zu verweisen.

11 Es war aber dort an den Bergen eine große Herde Schweine zur Weide.

12 Und die Dämonen baten ihn alle und sprachen: Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie fahren!

Die Schweine waren einfach gerade da, das hat nichts mit einer Vorliebe von Dämonen zu tun. Vergiss nicht: Auch Schweine sind Teil der Schöpfung, die am Anfang mal als "sehr gut" beschrieben wurde.

lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

Ja, dürfen sie:

Markus Kapital 7, Vers 15 / 16: „Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.“


iQhaenschenkl  01.11.2024, 19:00

Exakt! Das ist es! 👍👍👍👍

Schau:

Für Jesus war die Rechtschaffenheit nicht davon abhängig, was jemand aß oder trank. Er sagte:
Und er spricht zu ihnen: Seid auch ihr so unverständig? Begreift ihr nicht, dass alles, was von außen in den Menschen hineingeht, ihn nicht verunreinigen kann? Denn es geht nicht in sein Herz hinein, sondern in den Bauch, und es geht heraus in den Abort. Damit erklärte er alle Speisen für rein. Er sagte aber: Was aus dem Menschen herauskommt, das verunreinigt den Menschen. Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Dieberei, Mord, Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Torheit; alle diese bösen Dingen kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen. (Markus 7,18-23; Hervorhebung von Mark Gabriel)

Quelle: Jesus und Mohammed von Dr. Mark A. Gabriel, S. 227-228

Also ja, sie dürfen.