Arbeitgeber sind selber schuld!

12 Antworten

Da gibt es die verschiedensten Baustellen.

Arbeitgeber haben bis in letzter Zeit erfahrene Kräfte in frührente gezwungen

Allen Akteuren hätte es rein mathematisch klar sein müssen.... Und das seit Jahrzehnten.... Wann gehen wie viele Leute in Rente und wie viele treten ins arbeitsleben ein. Diese Differenz das ist im Wesentlichen der fachkräftemangel

Gute Frage - da hat es m.E. an vielen Stellen Versäumnisse gegeben, die am Ende zu der jetzigen Situation geführt haben. Umso schwerer wird es sein, die wieder zu bereinigen.Im Folgenden kommen nur einige, aber nicht längst alle Faktoren.

  • Politik: als das Problem am Horizont war, da hat man gedacht: das löst sich, wenn ich qualifizierte Arbeiter aus dem Ausland hole. Weit gefehlt, weil das ja schon ein Anzeichen dafür war, dass "aus dem Inneren" nicht genug Nachwuchs erzeugt wird.
  • Gesellschaft: der Trend geht dahin, den Nachwuchs bevorzugt zum Studieren zu schicken mit der Annahme, dass es da bessere Zukunfts-Aussichten / Gehälter zu holen gibt. Mag sein, dass das in gewissen Fällen so ist, aber längst nicht jeder, der ein Studium beginnt, kann es erfolgreich abschließen. Nur: fällt er raus, dann ist die Wahrscheinlichkeit nicht groß, dass er dann einen Handwerksberuf / Lehrberuf lernt.
  • Mindset des Nachwuchses: siehe: der vorhergehende Punkt - Lehrberufe sind unattraktiv, weil man sich gar nicht vorstellen kann, dass man damit anständig verdienen kann. Klar: nur mit der Ausbildung ist noch nicht viel zu holen. Setzt man aber dann einen Meister oder andere Fortbildungen drauf, dann sieht das ganz anders aus. Das entspricht aber von der gesamten Ausbildungsdauer (Ausbildung + Meisterschule) auch wieder einem Studium - wird aber nicht als gleichwertig angesehen - das ist m.E. ein Fehler.
  • Unternehmen: es wurde oft verpasst, rechtzeitig und nachhaltig aus den eigenen Reihen eine zukunftsfähig Mannschaft aufzubauen und "zu halten".

Alles das und noch viel mehr zusammen hat zu dieser Misere geführt.


Viele Arbeitgeber stellen keine öfteren Arbeitnehmer mehr ein sondern schicken sie mit 55 in den Ruhestand, SAP z. B. hat das 8000 Arbeitnehmern angeboten und zu so günstigen Bedingungen, dass sich mehr als 9000 gemeldet haben. Bosch und ZF setzen auch in grossen Umfang Mitarbeiter frei. Miele verlagert Arbeitsplätze nach Polen, Kärcher nach Estland.

Schuldzuweisung nur in einer Richtung ist total falsch.

Die Arbeitgeber wollen zwar Fachkräfte, aber manche wollen garnicht ausbilden oder bezahlen nicht einmal einen Anteil an Weiterbildung.

Die Eltern, gut sie wollen oft nur das Beste aber nicht jedes Kind ist für ein Gymnasium oder Studium geeignet, aber etliche Eltern sind leider der Meinung das ein Handwerk was unter der Würde für ihr Kind ist.

Manche Bewerber übertreiben und meinen da jetzt Fachkräftemangel besteht da kann man voll was fordern. Frisch ausgebildet und wollen ein Gehalt das ziemlich abgehoben ist. Doch ich habe auch ein anderes Extrem bei einer jungen Bekannten erlebt. Sie hatte sehr gute Zeugnisse doch sie musste sehr viele Bewerbungen schreiben bis sie überhaupt ein Vorstellungsgespräch bekam und sie ist kein Einzelfall.

Die Politik musste auch gerade die Kinder und Jugendliche viel mehr fördern, unteranderem z.B. dass jedes Kind erstmal die deutsche Sprache versteht und das dadurch alle Kinder die selben Grundvoraussetzungen haben, genauso gilt es für Jugendliche. Manche Schulen sind in einem desolaten Zustand und da sollte etwas dagegen gemacht werden. Oft wird von den Politikern anscheinend vergessen das Kinder unsere Zukunft sind, aus ihnen sollen ja Fachkräfte werden und die späteren Steuerzahler.

Beide aber die Politik hat den Anfang davon zugelassen