Als Jungfrau Affäre
Ich habe einige psychische Schäden aus meiner Kindheit. Eigentlich konnte ich nie Männer an mich ranlassen. Bin jetzt Ende zwanzig.
Ich habe jemanden kennengelernt, der vom Alter her mein Vater sein könnte. Ich hab seit eineinhalb Jahren ein Verhältnis mit dem Typen, wobei wir sexuelle Handlungen vornehmen, aber ich habe noch nicht mit ihm geschlafen.
Er ist verheiratet, aber sehr unglücklich. Er kann sich aber nicht trennen, da seine Frau absolut von ihm abhängig ist.
Ihm geht es mehr um persönlichen Kontakt. Er will gar nicht mit mir schlafen, denn er meint, mein erstes Mal solle ich mit meinem Freund haben (Impotent ist er aber definitiv nicht)
Wir schreiben oder telefonieren täglich und reden über alles mögliche. Ich sehe ihn nur alle paar Monate, aber das ist dann magisch.
Er hat mir unglaublich viel geholfen. Durch ihn bin ich meine Körper-Schema-Störung quasi losgeworden, hab keine Minderwertigkeitskomplexe mehr, fühle mich zum ersten mal in meinem Leben hübsch.
Was ist das, was wir haben? Und ist eine Affäre wirklich so schlimm, wenn sie mir und ihm doch eigentlich gut getan hat?
4 Antworten
Ich persönlich find's okay, was du schilderst!
Ihr habt offenbar einen Weg für euch gefunden, der euch beiden auf der menschlichen Ebene etwas gibt, bzw. gegeben hat.
Wenn es euch beiden damit gut geht und diese Beziehung euch hilft, besser mit eurem Alltag umzugehen, finde ich es völlig in Ordnung. Das Leben hat halt viel Graustufen – ist nie Schwarz-Weiß. Korrekt wäre, wenn er seiner Ehefrau offen von dir erzählen würde. Allerdings ist das seine Sache und es kann Gründe geben, die diese Offenheit unmöglich machen.
Wäre er nicht verheiratet wäre er wahrscheinlich uninteressant weil 'zu verfügbar'. Dieselben Erfahrungen kann man auch mit jemandem machen der nicht vergeben ist. Leider sind vergebene Männer für Frauen interessanter.
Wenn es herauskommt kann es sein, dass die Welt der Ehefrau zusammenbricht. Dann bleibt die Frage, ob es das wert war...
Zu deinem letzten Absatz:
Ja natürlich ist eine Affähre wirklich verflixt schlimm. Denn es geht nicht nur um die beiden die die Affähre haben, sondern auch um die Leute die daran kaputt gehen sobald es auffliegt (in diesem Fall also seine Frau und die eventuell vorhandenen Kinder).
Soso, er ist "unglücklich", aber "er kann sich nicht trennen, weil seine Frau abhängig ist von ihm". Ihm ist seine Frau doch schei... egal, sonst würde er sie freigeben (Scheidung) und sie bei der Aufteilung des gemeinsamen Besitzes bevorteilen (sozusagen). Aber er hat lieber weiter diese Heimlichkeit "aus Gründen".
Und die Sache mit dir ist ihm demnach auch nicht ernst genug. Grade mal "ein bisschen ernst um Zeit für dich zu finden" - aber nicht ernst genug um offiziell zu dir zu stehen.
Anders ausgedrückt, er spielt mit dem Vertrauen/ dem Zutrauen von 2 Frauen gleichzeitig.
Wirft euch hier und da "Leckerchen" zu in Form von Aufmerksamkeit, Nähe, vieleicht auch finanziell oder in Form von Gegenständen. So bleibt alles schön ruhig für ihn (vorerst).
Oh und diese Aussage a la "Ich bin so unglücklich in meiner Ehe, ich kann mich aber nicht trennen aus.... xbla-Grund" serviert jeder der neben der Ehe noch ne Affähre hat (oder anstrebt).
Es gibt anscheinend manchmal Gründe, bei welchen ne Scheidung nicht drin ist.
Seine Ehefrau kam vor 30 Jahren nach Deutschland, spricht aber noch nicht gut deutsch. Er spricht beide Sprachen und kann für sie dolmetschen. Früher war sie alkoholkrank, das hat sie mittlerweile überwunden, leidet jetzt aber an Binge-Eating. Das macht ihn fertig, da sie sich nicht helfen lassen will. Die beiden leben am Land, sie hat keinen Führerschein und braucht ihn zum Fahren. Sie war immer nur Hausfrau und Mutter (Kinder sind erwachsen und ausgezogen) und sein Geschäft ging während Corona pleite. Die beiden leben von Bürgergeld, bis es wieder anders geht.
Sein einziges Vermögen ist sein Elternhaus, in welchem die beiden wohnen - quasi in getrennten Stockwerken, denn sie wollen nicht mehr viel miteinander zu tun haben. Sie halten es zusammen nicht aus. Die beiden schlafen getrennt, essen getrennt und machen nur noch selten irgendwas zusammen.
Letztendlich sieht er keine Lösung, als so weiterzumachen.