1,9 Millionen Wohnungen stehen leer. Wie kann man das ändern?

8 Antworten

  • Bei Wohnungswechsel gibt es nicht immer eine lückenlose Anschlussvermietung. Insbesondere bei Genossenschaften werden nach Auszug erst einmal Modernisierungs- bzw. Instandhaltungsarbeiten durchgeführt.
  • Es kann sein, dass am Standort der Wohnung keine Nachfrage herrscht
  • Es kann sein, dass für die Preisklasse der Wohnung keine Nachfrage herrscht
  • Eventuell gibt es aus anderen Gründen nur schlechte Nachfrage an Wohnungen die langfristig nicht nachgefragt werden (Größe, Schnitt, Ausstattung, Anbindung, Verkehrsverhältnisse etc.).
  • Es gibt Immobilienunternehmen, denen es egal ist, ob eine Immobilie 1-2 Jahre leer steht. Lieber 2 Jahre keine Vermietung, als die Immobilie etwas günstiger anzubieten.

xubjan 
Beitragsersteller
 05.07.2024, 07:37

Zu deinem ersten Punkt: Das erklärt aber keinen Leerstand von über einem Jahr.

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FinisTerrae  05.07.2024, 10:42
@xubjan

Im Schnitt stehen die Wohnungen aus Punkt 1 etwa 3 Monate leer. Das ist allerdings eine feste Größe, die es immer zu berücksichtigen gilt und wo gar kein Optimierungspotenzial vorherrscht. Im Grunde ist es auch falsch, solche Wohnungen überhaupt in der Statistik aufzuführen, da diese per se nicht leer stehen sondern sich eher zwischen zwei Verträgen befinden. Häufig gibt es auch schon einen Mietvertrag, dessen Leistungsbeginn nur noch nicht begonnen hat. Dadurch würde sich die Leerstandsquote von 1,9 Mio auf 1,15 Mio reduzieren.

Wie gesagt, eine Filetwohnung in München kann leer stehen und nicht nachgefragt sein. Es gibt zahlreiche Oberklasse- bzw. Luxuswohnungen die leer stehen. Auch hilft der Leerstand in München jemanden aus Bremen recht wenig. Deshalb sind solche Gesamtstatistiken in manchen Bereichen, beispielsweise Wohnraum, grundsätzlich hirnrissig. Alles Statistiken die im Bereich Wohnraum über die Regionalmetropolen hinaus gehen, sind Statistiken, mit denen man nicht arbeiten kann. Eine freie Wohnung in 50 oder 100Km Entfernung ist nett, aber hilft den allerwenigsten.

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Diese Ansätze sollten durchaus weiter verfolgt werden, statt immer nur von bauen, bauen, bauen zu reden, wo es doch kaum mehr Grundstück dafür gibt. Ich wäre bei Zwangsversteigerung auch für ein Vorkaufsrecht von Städten und Gemeinden, um so den Bestand an langfristigen Sozialwohnungen langsam aufzustocken.

Ich habe gelesen, in Zittau stehen 2300 Wohnungen leer. Aber was damit tun? Man kann nicht in alle Wohnungen Migranten aus der Ukraine oder Syrien reinsetzen ohne dort die Sozialstrukturen zu zerstören. Können sich ja Rentner überlegen, vielleicht nach Zittau zu ziehen um ihre begehrten Häuschen für ihren Nachwuchs freizugeben. Was brauchen die Gruftis denn noch freistehende Häuschen? LOL!


xubjan 
Beitragsersteller
 05.07.2024, 08:35

Mal abgesehen von dem letzten etwas respektlosen Satz: Es ist auch ganz praktisch gedacht. Ein großes Häuschen mit großem Garten will auch gepflegt werden und mit wachsendem Alter wird das immer schwieriger.

Aber die nun ins Rentenalter kommende Generation ist nicht mehr so fixiert, das Haus der letzten5 Generationen noch weitere 5 Generationen bewohnt zu sehen. Man kümmert sich heutzutage in höherem Alter immer öfter, sich zu verkleinern u.ä. Das sollte sich auch durchsetzen.

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Ich habe die Meldung auch gelesen, fand aber, dass sich der Titel 'schlimmer' anhört, als es ist. Gerade ältere Wohnungen und Gebäude warten auf ihre Sanierung, ein Abriss, oder Kernsanierung ist teilweise erst möglich, wenn das Gebäude unbewohnt ist.

Meine Eltern haben vor einige Jahren in einem älteren Mehrfamilienhaus gewohnt. Die Vermieterin starb, die Kinder haben es verkauft, der Investor wollte sanieren und sie teurer als Eigentumswohnungen verkaufen. Nach und nach sind alle Mieter ausgezogen, meine Eltern nach einem ¾ Jahr als drittletzte Mieter. In der Zeit, so lange es permanent laut und staubig ist, zieht da aber keiner ein und danach waren die Wohnungen so teuer, dass sie trotz hohem Bedarf nicht sofort neuvermietet wurden. Da waren sicher mehrere Wohnungen für fast 2 Jahre unbewohnt!


xubjan 
Beitragsersteller
 04.07.2024, 21:22

Ein interessanter Gedanke. Das müsste man im Datenmaterial des Zensus aber rausbekommen. Wem es gehört und ob es Mehrfamilienhäuser sind.

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Spikeman197  04.07.2024, 22:07

ps: In den letzten Jahren haben sich meine Eltern um eine Freundin gekümmert. Mann verstorben, sie mit beginnender Demenz im Pflegeheim, keine Kinder, aber Haus und Vermögen. Sie hat bestimmt seit 4 Jahren nicht drin gewohnt, aber Post kam immer noch dort hin. Alles zu organisieren hat über ein Jahr gedauert, weil die Freundin nicht unter Vormundschaft steht, verkauft wurde es im Dezember...Vor 2-3 Wochen bin ich dran vorbeingefahren, da wurde das Dach neu gedeckt. Ein halbes Jahr später! Keine Idee, wie weit es jetzt schon ist, würde mich aber interessieren (weil es recht verwinkelt war und mich technische Lösungen immer interessieren, da ich dort viel herumgeräumt habe).

Die haben dort 40 Jahre gewohnt! Manche Sachen brauchen ihre Zeit, andere brauchen sogar noch etwas länger! Das ist nicht immer bewusster Leerstand (wg. Spekulation!). Häufig gibt es unklar Verhältnisse und häufig dauert es sehr lang, bis man alles zusammen hat.

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Wohnungsleerstand kann unterschiedliche Ursachen haben.

Auch ist dieser regional unterschiedlich ausgeprägt.

Insbesondere im ländlichen Raum ist der Wohnungsleerstand größer als im städtischen Bereich.

Aufgrund der demografischen Verhältnisse entstehen viele Leerstände durch das Sterben der Mieter.

Das sich anschließende Problem ist, dass die Wohnungsverwaltungen nicht auf die notwendige Anzahl an Handwerkern zurückgreifen können, um die Wohnungen zeitnah instandsetzen zu können, um diese neu zu vermieten.

Man verpflichtet Besitzer zu vermieten.

Verstehe das Problem nicht?


LuschiMeck  04.07.2024, 20:35

Ne, das wollen wir aber nicht.

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Miniaturwelt  04.07.2024, 20:39
@LuschiMeck

Die Mieter wollen eure Wohnung mieten. Tja, habt ihr halt pech gehabt. Weshalb sollte euer Anliegen eine größere Bedeutung haben. Gerade deshalb, weil Vermieter ja bei weitem keine Mehrheit, sondern eine eher kleine "elitäre" Gruppe unserer Gesellschaft sind?

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LuschiMeck  04.07.2024, 20:39
@Miniaturwelt

Weil es mein Eigentum ist.

Dann möchte ich auch, dass Lebensmittelläden an jeden verkaufen müssen, der hungrig ist.

Aber kommt eh nicht, also unwichtig.

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Miniaturwelt  04.07.2024, 20:55
@LuschiMeck
Dann möchte ich auch, dass Lebensmittelläden an jeden verkaufen müssen, der hungrig ist.

Wo verkaufen denn Lebensmittelmärkte ihre Waren nicht an Menschen die hungrig sind?

Aber kommt eh nicht, also unwichtig.

Du bist ja sehr optimistisch. Mit der AfD kommt sowas nicht für Großkonzerne, aber mittelfristig für dich kleinen Bürger.

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