Schulverweis durch Alkoholkonsum Kursfahrt?
Auf der Kursfahrt der 11. Klasse (Abitur) haben ich und drei weitere Mitschüler (alle minderjährig) hochprozentigen Alkohol konsumiert. Dabei kam ein Mitschüler kurzzeitig ins Krankenhaus, da es ihr nicht gut ging und man erstmal eine Alkoholvergiftung vermutete. Hinterher stellte sich heraus, das es sich um ein Magen-Darm-Virus handelte und keiner Alkoholvergiftung.
Da wir nicht mehr schulpflichtig sind, wird uns ein Schulverweis angedroht. Zwei von uns hatten schon ein Oberstufenausschuss, in dem einige Konsequenzen diskutiert wurden. Es wurde gesagt, dass wir noch eine Schulkonferenz mit Direktor und mit dem Schulrat abhalten müssen und dort uns nochmal verteidigen können. Mein Oberstufenausschuss findet diese Woche statt.
Während dem Oberstufenausschuss ist meinen Mitschülern ebenfalls aufgefallen, dass die Lehrer gar nicht wissen, dass es keine Alkoholvergiftung war und dass sie davon ausgehen, das wir der Konsequenzen gar nicht bewusst sind. Das stimmt so ganz klar nicht, denn die ganze Situation war ein Tiefpunkt in meinem Leben (Freunde verloren, körperliche Probleme, Demütigung in dem ganzen Jahrgang, Mobbing, Familienprobleme, mentale Probleme, dauerhafte Angst und Stress, etc). Zudem wollen die Lehrer uns so harte Konsequenzen geben, um für die nächsten Jahrgänge ein Zeichen zu setzten, was in meinen Augen sehr unberechtigt ist.
Ich finde das alles sehr schade und frustrierend. Mir ist ganz klar bewusst, dass unser Verhalten falsch und gefährlich war und definitiv Konsequenzen verdient. Wir haben den Lehrern viel Mühe bereitet und uns schon mehrmals entschuldigt.
In meinen Augen ist das aber kein Schulverweis wert. Davon abgesehen war ich bisher eine gute Schülerin - gute Noten und kein Schwänzen.
Uns bleibt nur noch ein Jahr, dann sind wir fertig mit der Schule - so kurz davor ein Schulverweis zu bekommen ist unverständlich.
(falls relevant: Bundesland Berlin, öffentliches Gymnasium)
Meine Frage: Verdient dieses Verhalten wirklich ein Schulverweis? Sollte da wirklich mit dem Schulrat ein angedrohter Schulverweis diskutiert werden?
Was bedeutet denn Schulverweigerer bei euch? Heist das man fliegt von der Schule oder heißt das die Eltern bekommen nen Brief und es gibt nen Eintrag in die Schülerakte?
Man fliegt aus der Schule und wird auch von keiner anderen Schule aufgenommen.
5 Antworten
Meine Frage: Verdient dieses Verhalten wirklich ein Schulverweis? Sollte da wirklich mit dem Schulrat ein angedrohter Schulverweis diskutiert werden?
Meiner Meinung nach nicht.
Du darfst ja auch noch mal Stellung zu dem Vorfall nehmen. Und wenn Du das so tust, wie in Deiner Frage, dann wirst Du auch keinen Schulverweis bekommen. Da bin ich mir sicher. Du zeigst ja schließlich Reue und die klingt für mich auch sehr ehrlich.
Viel Erfolg. Ich drücke die Daumen.
ich und drei weitere Mitschüler (alle minderjährig)
Da wir nicht mehr schulpflichtig sind
So lange ihr minderjährig seid, seid ihr auch (mindestens berufs-) schulpflichtig
Ein Verweis ist ein Verwaltungsakt, gegen den man bei einem Verwaltungsgericht Einspruch einlegen kann. Dann entscheidet ein Richter.
Verweis ist keineswegs die Entlassung von der Schule. In welchem Bundesland spielt diese Geschichte?
Schulpflicht scheint tatsächlich in Berlin anders geregelt zu sein. Zum Verweis siehe §63 SchulG (auch wer da was entscheiden kann):
Halt uns mal auf dem Laufenden, wie es ausgegangen ist.
Ich finde ein schulverweis ist nicht verhältnismäßig du hast zwar einen sehr großen Fehler gemacht, aber es war dass erste mal dass so etwas Passiert ist und du zeigst ja auch reue und es war sicherlich auch für dichein größer Schok. Wenn du allerdings jetzt einen Schulverweis bekommst kann dir das deine gesamte Zukunft ruinieren.
Andererseits musst du dich auch mal in die Lehrer hinenversetzen. Stell dir mal vor wie das für einen Lehrer ist wenn er die Aufsichtspflicht für euch hat und dann herausfindet, dass ihr euch besoffen habt und einer von euch jetzt ins Krankenhaus muss (ich weis du hast geschrieben es war Magen-Darm, aber erstens ist Alkohol da sicherlich nicht vörderlich und Zweitens hätte es auch ne Alkoholvergiftung sein können und es hätte noch schlimmer ausgehen können). Deswegen finde ich eine Harte Strafe schon sinfoll, dass der schulverweis angedroht wird und du so einen Oberstufenausschuss und eine Schulkonferenz machen musst finde ich daher volkommen gerechtfertigt.
Ich denke, dass der Schulverweis durchaus angebracht ist.
Wer falsch handelt muss auch die Konsequenzen dafür tragen.
Keine Gnade! Immer mit dem Knüppel drauf! Menschen haben perfekt und fehlerfrei zu sein! Wen interessiert schon Reue?
Reue ist gut und schön, dennoch muss man für seine Fehler grade stehen.
Und so klein klingt der Fehler nicht, dass es mit nem: oh sorry, abgetan ist.
Nur um ein Exempel zu statuieren und deshalb lediglich und in voller Absicht Rückenwirkend deviantes Verhalten zu bestrafen ist für mich absolut unverhältnismäßig zur Konsequenz des gefährdeten Abschlusses und der Gefahr sich die nächsten gescheiterten Jugendlichen zu produzieren.
Diejenigen wussten es vorher...wenn man die Konsequenzen kennt und es trotzdem riskiert, hat man auch die volle Härte der Konsequenzen verdient. Ganz einfach.
Und so klein klingt der Fehler nicht, dass es mit nem: oh sorry, abgetan ist.
Ganz offensichtlich hast Du die Frage überhaupt nicht komplett gelesen.
Die haben einen über den Durst getrunken und wurden erwischt. Der FS bereut es zutiefst. Da muss man ihm nicht die Zukunft verbauen.
Die einzigen Konsequenzen, die uns vorab bewusst waren, waren, das wir nach Hause geschickt werden würden, sie kosten übernehmen müssten und die Eltern informiert werden. Wenn ich gewusst hätte, dass ich eventuell kein Schulabschluss deswegen machen kann, hätte ich das ganz bestimmt nicht getan.
Diejenigen wussten es vorher...wenn man die Konsequenzen kennt und es trotzdem riskiert, hat man auch die volle Härte der Konsequenzen verdient. Ganz einfach
Das heißt also: Egal was man falsch macht, egal wie nichtig es ist und egal ob jemand dadurch Schaden erleidet: Man hat IMMER die volle Härte anzuwenden?
Ich wäre mal gespannt, wie Du das siehst, wenn Du z.B. auf der Arbeit mal in Gedanken bist und Dir einen Kugelschreiber in die Hosentasche steckst und dafür fristlos gekündigt wirst und fünf Jahre wegen Diebstahls ins Gefängnis gehst.
Denn die volle Härte ist ja Deiner Meinung nach immer angemessen.
Dir war BEWUSST, dass es Konsequenzen geben wird, die du billigend in Kauf genommen hast, aber es war dir egal.
Du siehst den Fehler an der Sache? Jetzt bin ich noch mehr der Meinung, dass der Schulverweis absolut gerechtfertigt ist.
Die volle Härte wäre eine Anzeige bei der Polizei. Mit U 18 (davon gehe ich bei 11. Klasse aus) ist es gesetzlich nicht erlaubt harte Getränke zu konsumieren.
Richtig 🤌🏻
Erst machen die so eine schei sse ( von der sie ganz genau wissen dass die das nicht dürfen ) und dann wird rumgeheult wenn es Konsequenzen gibt.. ich hasse sowas
So ein Blödsinn! Welche Straftat soll’s den sein? Der Konsum von harten Getränken richtet sich nach dem Jugendschutzgesetz und dient zum Schutz jener. Einen Straftatbestand für den eigenverantwortlichen Konsum gibt es nicht!
Ja nur mit der Eigenverantwortung haperts ja offenbar bissl...
Das stimmt leider. Da sind wir dann wieder bei der Frage der Bestrafung.
Weder der FS noch sonst jemand hat gesagt, es dürfe keine Konsequenzen geben. Es geht um Verhältnismäßigkeit und die ist in diesem Fall mit einem Schulverweis schlicht nicht gegeben.
Ich denke nicht. Ja eure Aktion war blöd und ja, ein Strafe habt ihr verdient. Einen Schulverweis kurz vor Schluss halt ich für falsch. Natürlich kann ich die Situation aus der Ferne nicht so gut beurteilen.
Ich persönlich würde meine Meinung der falschen Bestrafung wohl mit einer Strafzwecktheorie aus der Kriminologie begründen. Um was geht es bei einem Schulverweis? Letztendlich nur darum, ein Exempel zu statuieren. Rückwirkend wird hier deviantes Verhalten bestraft. Das nennt man auch absolute Strafzwecktheorie. Das kann es meiner Meinung nach einfach nicht sein, vor allem nicht, wenn es um euren Schulabschluss geht. Ich wäre eher für ein präventive Bestrafung bei der die Zukunft im Vordergrund steht und der Abschluss nicht gefährdet wird.
Das ist aber nur meine Ansicht.
Bundesland Berlin. Wir sind bis zur 10. Klasse schulpflichtig, Abitur ist freiwillig. Dadurch ist ein Schulverweis eine direkte Entlassung.