Jungfräulichkeit und der Wert der Frau?
Zu meiner Ausgangssituation: ich bin 18 Jahre und hatte noch nie einen Freund. Meine beiden ersten Male waren one night stands und außerdem habe ich auf einer party mit einem typen was gehabt. Man muss dazu vielleicht sagen, dass bei diesen Vorfällen immer Alkohol im Spiel war. Wobei ich den zweiten one night stand schon auch mehr Kontakt aufgebaut habe. Dies alles ist in dem letzten halben Jahr passiert und seidtem schaue ich in den Spiegel und fühle mich einfach nur schlecht. Ich sehe nur den Ekel vor mir selbst und als hätte ich etwas wichtiges das mich ausmachte dadurch verloren oder als wäre ich nichts besonderes mehr.
Ich muss dazu vielleicht nicht sagen, dass ich nichts für alle diese Leute empfinde und vielleicht habe ich das auch einfach verlernt, weil ich durch meine erste Liebe wirklich verletzt und nur ausgenutzt wurde( mit dem hatte ich aber nicht geschlafen). Weil ich mich selber so als Schl***pe sehe gehe ich immer davon aus, dass mich andere genau so sehen und wenn ich doch weiß, dass sie es nicht wissen, dann fühlt es sich so an, als würde ich etwas großes vor ihnen verheimlichen.
Ich weiß aber auch dass dieses ganze Konzept von reiner Jungfräuligkeit veraltet ist, und dass man eigentlich nicht so denken sollte, aber dieses Denkmuster hat sich total in meiner Gehirn festgesetzt. Ich habe Angst, dass ich mich nie mehr verlieben kann und auch, dass mich keiner mehr will weil ich in denen Momenten so gehandelt habe, wie ich gehandelt habe. Mich würde eure Meinung sehr interessieren.
Lg
9 Antworten
Du bist keine Schl*mpe und der Wert eines Frau wird nicht über ihr Sexualleben bemessen. Wer so etwas tut ist ein Idiot.
Wenn du dich selbst dadurch gering schätzt, dann tut es mir sehr leid, in wie weit diese "Schlüssel-Schloss"-Denke bei dir gegriffen hat, dass damit dein persönliches Selbstwertgefühl daran hängt.
Du wirst dich auch wieder verlieben können, wenn du dich dieser Beziehung, die dich so verletzt hast stellst und daraus lernst ... auch, dass diese Beziehung mit dir und einem Mann passiert ist, nicht mit allen Männern. Du musst dich nicht auf krampf verlieben ... aber du kannst dennoch Spaß haben, wenn du es möchtest und du dich dabei gut fühlst.
Siehst du eine andere Frau als Schl*mpe, wenn sie sich mal einen Mann gegönnt hat? Siehst du einen Mann als Schl*mpe an, wenn er sich mal eine Frau gegönnt hat?
Es ist nichts verwerfliches Sex zu mögen, Nähe zu einem Körper zu mögen ... es ist Sex. Intimität ist etwas, was darüber hinaus geht.
Natürlich ist es weit schöner, wenn man Intimität und Sex mit einer Person teilen kann, wenn es das ist, was einen erfüllt ... es lohnt sich aber durchaus nicht auf Sex zu verzichten, bevor man Gefahr läuft, sich einer Person hinzugeben, verbindlich eine Beziehung einzugehen, um eben auch wieder diese Körperlichkeit zu haben und festzustellen, dass es eine Hohlfritte ist.
Wenn man dennoch ein einigermaßen zufriedenstellendes Sexualleben hat - oder zumindest, sich selbst die Freiheit gönnt, eines haben zu können, wenn es sich anbietet - ist man weit entspannter, wenn es darum geht, einen Menschen kennenzulernen, ob dieses sich dann zu einer Beziehung, zu so etwas wie Liebe hin entwickelt.
Manchmal verwechselt man nämlich Liebe auch damit, endlich die Lust ausleben zu können mit einer einigermaßen sympathischen Person ... der Druck der Libido vernebelt einem das Hirn 😉
Das bedeutet ja nicht, dass man sich alles einverleibt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist auch da kann man wählerisch sein und sich nur auf etwas einlassen, mit dem man sich auch wirklich gut fühlt ...
Ich muss zugeben, ich habe mir nie um so etwas Gedanken gemacht. Ich habe so einiges in dieser Hinsicht erlebt und lebe dennoch nicht als Schl*mpe und niemand in in meinem Umfeld sieht mich als solch eine, ich habe mich auch nie auf jemanden eingelassen, dem so etwas auch wichtig gewesen wäre. Bin immer sehr offen mit allem umgegangen ohne dabei das Niveau zu verlieren, dass ich mir selbst weiterhin in die Augen sehen kann.
Nein sehe ich nicht, aber ich finde es nicht gut wenn man bei jemanden nur eine zahl ist, oder sein Sexualpartner bloßstellt und die Fähigkeiten bemängelt ohne das mit der Person selbst auszudiskutieren.
Ich meine auch, dass es für Frauen in gewissen Maßen schwerwiegender ausgehen könnte und man sollte sich schon sicher sein mit wem man möglicherweise im "schlimmsten Fall" ein Kind zeugt.
Oh, von Kinder zeugen haben wir doch gar nicht gesprochen. Ich hoffe doch, dass du weißt, wie sich das verhindern lässt, wenn du kein Kind haben möchtest.
Ja, die Frau trägt dabei immer noch den größeren "Risiko-Rucksack" nicht nur, weil sie das Kind bekommt und dieses Kind somit an sie auch gebunden ist - auf eine sehr lange Zeit und dadurch auch entsprechende gesellschaftliche und durchaus auch ökonomische Konsequenzen folgen können.
Und dann eben die immer noch und teilweise durch irgendwelche verblödeten "Alpha"-Coaches, die sich viral breit machen, damit ihr Geld verdienen und "Werbung" betreiben, in dem sie enorm restriktive Regularien gerade für Frauen aufstellen, um diese als Qualitativ zu bezeichnen ... das ist alles unglaublich bösartiger Scheiß.
Und das Sexualleben des anderen, insbesondere wenn dieses vor einer Beziehung mit diesem Menschen stattgefunden hat, muss man nicht ausdiskutieren. Wie viele Sexualpartner man hatte sollte auf keinen Fall eine Bewertungsgrundlage sein, wenn doch der Mensch einen interessiert. Das ist Teil der Geschichte des Menschen, wenn der Mensch für einen spannend ist, dann ist er es aufgrund all seiner Erfahrungen die er in seinem Leben gesammelt hatte ... und ganz bestimmt nutzt sich der Wert auch nicht ab. Wenn jemand nach so etwas geht, interessiert ihn nicht der Mensch, sondern sein persönlicher Status. Und ich persönlich kann auf genau solche Menschen verzichten.
Ich weiß aber auch dass dieses ganze Konzept von reiner Jungfräuligkeit veraltet ist, und dass man eigentlich nicht so denken sollte, aber dieses Denkmuster hat sich total in meiner Gehirn festgesetzt.
Das liegt nicht an deinem Gehirn, sondern das sind simple evolutionsbiologische Tatsachen. Männer wollen Jungfrauen. Warum? Weil das noch vor 50 Jahren der einzige annährend sichere Weg war, sicher zu gehen, dass das Kind, das sie zur Welt bringt, auch das seine ist. Frauen brauchen eine solche Sicherheit nicht, weil eine Frau immer zu 100% sicher sein kann, dass das Kind von ihr ist. "Mamas Baby, Papas Maybe" - deswegen ist diese Argumentation: "Ja, ich als Frau interessiere mich ja auch nicht für seinen Bodycount, also hat ihn meiner auch nicht zu interessieren" nicht zielführend. Für eine feste Beziehung wollen Männer immer eine Frau, die einen möglichst geringen Bodycount hat. Alles andere ist Gaslighting-Effekt.
Das Ding ist aber, dass das nicht auf die genaue Zahl ankommt ... ob 2, 3 oder 4 völlig egal. Es geht um die Größenordnung, die etwas über den Lifestyle einer Frau aussagt. Eine promiskuitive Frau wird nicht nur einen Bodycount von 2, 3 haben. Umgekehrt, wenn du sagst, das waren Fehlentscheidungen, dann wirst du keinen von 23, 24 haben. Ich würde die genaue Zahl gar nicht sagen, denn überprüfen kann sie eh keiner. Pass auf, was du transportierst für einen Lifestyle.
Wenn du mich fragst, ist dein Problem aber eher, dass du selber nicht damit klar kommst, dass du dich so verhalten hast.
", weil ich durch meine erste Liebe wirklich verletzt und nur ausgenutzt wurde"
Trauma, Traumaverhalten.
Du brauchst eine Therapie.
Hey,
ich möchte nicht eine Jungfrau haben - darum geht es gar nicht.
Ich finde einfach, dass wenn ich höre, dass das Mädchen ONSs hatte, ich nicht das Gefühl habe, dass das Mädchen jemand ist, mit dem man etwas ernstes haben kann. Und ausserdem: Wenn sie davor mit randoms Sex hatte, warum sollte sie es in Zukunft nicht auch wollen?
Das sind so meine Gedanken dabei.
Ja, diese Gedanken mögen bei der einen eventuell auch nicht verkehrt sein, bei der anderen aber schon.
Die Bindungsfähigkeit eines Menschen aufgrund des Sexuallebens - bevor - man mit diesem eine Beziehung eingegangen ist, bewerten zu wollen empfinde ich als unfair - auch sich selbst gegenüber.
Auch sollte man da unterscheiden, ob dieser Mensch zuvor einen anderen Menschen betrogen hat (meine ganz persönliche Ansicht ist zudem, dass der Anspruch auf eine körperliche Exklusivität nicht besteht - am besten es entwickelt sich ein intrinsische Monogamie ... aber was weiß ich schon) - also gegen gemeinsame Absprachen die eine Beziehung betreffen verstoßen hat oder aber dieser Mensch sich einfach ausgelebt hat in einer Zeit, in der er keine Beziehung hatte.
Natürlich kann sich jeder Mensch seinen Partner nach den eigenen Präferenzen aussuchen, schließlich muss er mit diesem ja auch leben ... aber ich hoffe doch, dass sich diese Vorstellungen nicht auf jeden anderen Menschen übertragen, dass er sich so nicht verhalten sollte, weil er sonst als ... z.B. Schl*mpe angesehen würde, bloß weil eine Frau einen von deinem Ideal abweichenden Lebensstil hat, bei dem sie niemanden verletzt.
Konzept von reiner Jungfräuligkeit veraltet ist, und dass man eigentlich nicht so denken sollte, aber dieses Denkmuster hat sich total in meiner Gehirn festgesetzt.
Ja, und das ist berechtigt, weil es eben für Männer und Frauen eine Rolle spielt. Wie viele sexuelle Partner eine Person hatte, spielt eine Rolle bei der Partnerwahl!
Ich habe Angst, dass ich mich nie mehr verlieben kann und auch, dass mich keiner mehr will weil ich in denen Momenten so gehandelt habe, wie ich gehandelt habe. Mich würde eure Meinung sehr interessieren.
Ich verstehe warum du denkst aber dir muss bewusst sein das die meisten Frauen dies erst mit 30 oder 40 realisieren!
Du bist angesichts der Umstände relativ früh darauf gekommen, und 2-3 schlechte Beziehungen sollte dein zukünftiger Partner verkraften können.
Ich bin vielleicht auch damit "bestraft" eine große Libido zu haben, dass Sex mir schon auch "wichtig" geworden ist, was mit meinen anzustrebenden Werten und Normen möglicherweise in Konflikt gerät. Ich liebe und brauche oftmals einfach diese Zärtlichkeit und an sich wäre das auch etwas schönes, wenn ich dazu auch den Richtigen hätte, der mich aber auch außerhalb des Schlafzimmers schätzt und liebt . Wenn ich mich mich nämlich mit meinen Freunden vergleiche, bin ich die erste, die so viel Kontakt mit Männern hatte.