halbes Jahr Hausarrest wegen rauchen?

5 Antworten

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Wenn das wirklich stimmt, wende dich an das Jugendamt. Ein halbjaehriger Hausarrest ist durch nichts zu rechtfertigen und hat rein gar nichts mehr mit einer sinnvollen erzieherischen Massnahme zu tun, sondern laesst auf voellige Ueberforderung und Hilflosigkeit deiner Eltern schliessen.

Du brauchst Hilfe und deine Eltern erst recht. Dafuer ist das Jugendamt zustaendig.


idcwywnt 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 13:42

weißt du dann vielleicht was das Jugendamt machen würde ungefähr?

DerCaveman  13.08.2024, 15:11
@idcwywnt

Das wird sich einen Eindruck von der Gesamtsituation verschaffen und erforderlichenfalls entsprechende Massnahmen ergreifen. Welche das sein werden, kann ich dir natuerlich nicht sagen, weil ich die naeheren Umstaende nicht kenne.

Was wird mittlerweile schlimmer?

Wie alt bist Du?

Wenn Du nicht rauchen darfst und es doch machst ist Hausarrest als Strafe vollkommen ok. Allerdings nicht ein halbes Jahr. Ich finde erst mal 2 Wochen ok dann solltest Du beweisen dass Du etwas daraus gelernt hastbund nicht mehr rauchst. Wenn Du es natürlich wiederholt machst würde ich Sir beim nächsten mal 3 Wochen Hausarrest geben und sollte es noch weitere male geben es jedes mal um eine Woche verlängern. Beim erstn mal würde ich es auch bei den 2 Wochen Hausarrest belassen ab dem 2. spätestens 3. mal würde ich zumindest in der ersten Hälfte der Strafe Dir auch noch Internetverbot dazu geben.

Wenn wir jetzt aber davon ausgehen Du hast Deine Lektion gelernt dann solltest Du auch die Gelegenheit bekommen das beweisen zu dürfen.


Grizzly1980  27.08.2024, 21:59

Und, ab dem wievielten Mal aufgeben, wenn er oder sie das Rauchen nicht bleiben lässt? Immer länger Hausarrest geben kann man auch nicht. Muss es da keine Grenze nach oben geben?

allocigar78  30.08.2024, 18:02
@Grizzly1980

Ja das stimmt. Nach zwei drei mal wäre es sicherlich sinnvoll ihn/sie mal übers Knie zu legen (natürlich in Maßen) aber das darf man halt zumindest in D nicht mehr - ja ist halt das Problem wenn Eltern überall die Hände gebunden sind - was dann teils dabei rauskommt sieht man ja. Auf der anderen Seite muss natürlich richtigerweise dafür gesorgt werden jegliche Misshandlung zu verhindern nur jegliche Form von einem früher üblichen Hinternvoll zu verbieten finde ich - sofern es nicht aus Wut ist - persönlich kontraproduktiv aber das ist ein schwierigeriges Thema und ja je nach Charakter kann damit natürlich auch viel Schaden angerichtet werden.

Grizzly1980  31.08.2024, 17:27
@allocigar78

Wenn man körperliche Gewalt zulässt, wird es immer Eltern geben, die es bis zur Misshandlung bringen. Zwischen dem leichten Klaps und der schweren oder gar tödlichen Misshandlung gibt es nur Glatteis. Eltern handeln und bestrafen oft aus Wut. Außerdem schadet es - siehe Link - und auch in Maßen übers Knie legen soll seinen Willen brechen. Das kann es nicht sein. Er kann auch zurückschlagen.

Früher waren Kinder nicht besser erzogen. Sie hatten nur mehr Angst vor ihren Eltern. Das wird oft mit Respekt verwechselt.

allocigar78  31.08.2024, 17:44
@Grizzly1980

Naja Erziehung besteht ja zum Teil eben genau darin dass es nötig ist den Willen des (bockigen) Kindes oder provozierende Jugendlichen zu brechen weil der Wille eben nicht gut für ihn und seine Erziehung ist das ist bei jeder Strafe und auch beim schimpfen so. Wenn man z B sagen würde Schläge sind nur auf den Hintern und ggf auch nur mit der flachen Hand erlaubt dann kann das außer bei ganz kleinen Kindern (da müssten man ggf noch extra was überlegen) nicht so dermaßen ausarten. Abrr das Hauptproblem ist eben wie Du sagst die Wut das lässt sich schwer überwachen. Ja schwieriges Thema.

Grizzly1980  31.08.2024, 20:49
@allocigar78

Auch bei Jugendlichen entwürdigend. Und Willen brechen? Besser nicht, jedenfalls nicht wirklich. Antipädagogisches Konzept würde ich mal googlen! Ist sehr interessant.

allocigar78  31.08.2024, 21:16
@Grizzly1980

Also wenn die 16 jährige Tochter den Willen hat in der Kosmetikabteilung einkaufen zu gehen ohne danach den Weg über die Kasse zu finden dann bin ich sogar sehr dafür dass der Wille da gebrochen wird auch wenn sie dafür dann eben mal überm Knie liegt da wäre früher gar nicht diskutiert worden.

Grizzly1980  31.08.2024, 23:33
@allocigar78

Das meine ich nicht, aber könnte auch dabei contraproduktiv sein, gerade Schläge. Bei einer 16-Jährigen ist die Strafmündigkeit vorhanden. Fürs bestrafen ist da die Justiz zuständig, wenn Eltern zusätzlich bestrafen, ist das eine Doppelbestrafung. Mit WIllen brechen hat das aus meiner Sicht nichts zu tun.

allocigar78  31.08.2024, 23:59
@Grizzly1980

Dazu müsste sie ja erst mal erwischt werden, wenn die Eltern den Diebstahl erst zu Hause entdecken ist das nicht unbedingt der Fall und auch wenn sie erwischt wurden müssen die Eltern für den ggf. entstandenen Schaden aufkommen und wenn keiner entstanden ist gibt es teils auch Ladenbesitzer die statt der Polizei erst mal nur die Eltern rufen und eben hoffen dass diese ihrem Erziehungsauftrag nachkommen und verzichten auf die Justiz und ich denke egal was davon da ist eine erzieherische Strafe schon wichtig um eine Wiederholung zu vermeiden.

Ich habe mal von von folgendes erfahren - war so Ende der 90iger Jahre als es noch erlaubt war dass man den Hintern versohlt bekommt: In den Sommerferien hat eine Jugendliche ihre Cousine - beide waren glaub ich damals 15 - für ein paar Wochen besucht. Währen der Ferien kam sie auf die Idee sie könnten in einem Laden Kosmetik klauen. Sie wurden vom Ladenbesitzer erwischt und dieser informierte den Vater der Cousine damit er die beiden abholen kommt. Die Cousine sage schon während sie auf ihren Vater wartete zu ihrer Cousine "dafür bekomme ich bestimmt den Hintern versohlt!" - und so war es dann auch, zu Hause wurde zunächst ein ernsthaftes Gespräch geführt (was ich eben auch wichtig finde davor) und dann ging es für die Cousine übers Knie. Danach sagte der Onkel zur anderen "was mit Dir ist muss Deine Mutter entscheiden".

Jedenfalls war die Cousine den Rest der Ferien sauer auf ihr Cousine da Idee zum Klauen vorwiegend von ihr kam und sie dann ohne Hinternvoll davon gekommen ist. Am Ende der Ferien wurde sie dann von ihrer Mutter abgeholt und der Onkel informierte seine Schwester - also ihre Mutter - über den Vorfall. Die Mutter war sehr enttäuscht und den Tränen nahe. Sie fuhr dann mit ihrer Tochter nach Hause. Zu Hause bekam die Tochter dann 4 Wochen Hausarrest mit Fernsehverbot. Da fragte die Tochter ihre Mutter ob sie ihr nicht auch den Po versohlen könne - die Mutter war recht erstaunt und fragte wie sie sich das vorstellt da sie nicht die Kraft habe eine 15 jährige überm Knie zu bändigen. Die Tochter versicherte der Mutter dass sie sich nicht wehren würde und die Mutter sie nur festhalten muss. Die Mutter meinte dann sie überlege sich was.

Nach ein paar Tagen fragte die Mutter ihre Tochter ob sie denn was dagegen hätte wenn ihr Onkel sie stattdessen übers Knie legen würde. Die Tochter war einverstanden und nachdem auch der Onkel sich einverstanden erklärte fuhren sie nochmal zu ihm und sie wurde von ihrem Onkel wie vereinbart übers Knie gelegt. Danach fühlte sie sich besser und sofort war auch das Verhältnis zu ihrer Cousine wieder wie vorher.

Gestohlen haben beide danach jedenfalls nicht mehr.

Ja Du hast natürlich recht das kann auch kontraproduktiv wirken das kommt eben, wie ich eingangs schon sagte sehr auf den Charakter der Tochter/des Sohnes an und auch sehr auf das Verhältnis zu den Eltern - wenn das Verhältnis schlecht ist ist die Wahrscheinlichkeit viel größer dass so eine Maßnahme ihr Ziel verfehlt.

allocigar78  01.09.2024, 00:06
@allocigar78

Ach so und wenn Du Dich fragst warum der Onkel und nicht der Vater: die Mutter war geschieden. Zum Vater gab es keinen Kontakt mehr.

Grizzly1980  01.09.2024, 11:52
@allocigar78

Ich kenne die Geschichte, weil ich auf dem Gebiet zur Zeit recherchiere. In der Version, in der ich sie gelesen habe, war das in den 70er Jahren und die Mädels waren 14. Und der Cousine ging es da nicht besser, sondern sie hat weinend nach Luft geschnappt. Vielleicht hat das Ganze auch nur irgendein Perverser erfunden, um sich dran aufzugeilen. Weiß ich nicht. Eine Frau hat genug kraft um einem Mädchen den Hintern zu versohlen, je härter, desto besser ist nämlich Blödsinn. Davon ab sind Bestrafungen durch Bezugspersonen problematisch. Strafen bei Diebstahl? Das geht ohne Hausarrest und Schläge. Gibt es auch Artikel im Internet zu, wie es geht.

allocigar78  01.09.2024, 13:56
@Grizzly1980

Dass sie kurz danach erst geweint hat ist ja klar. Je härter desto besser habe ich auch nicht behauptet es ging vermutlich eher darum sie währenddessen festzuhalten. Ja wir wissen es nicht wie es war und ja Strafen können generell problematisch sein trotzdem wird Erziehung ohne Strafe bei vielen nicht funktionieren und finde bei Diebstahl eine Strafe wie Hausarrest auf jeden Fall angebracht und zudem sollten die Waren an den Laden zurückgegeben weren und eine Entschuldigung kommen. Es nutzt nichts für alles in der Erziehung irgendwas zu finden was ggf sein kann es kommt einfach individuell auf dem Charakter und das Verhältnis an. Bei vielen geht das ohne Strafe dass trotzdem Respekt und Anstand und Gerechtigkeitesinn entwickelt wird bei anderen eben nicht. Und wenn die Eltern nicht mehr erziehen dürfen muss man sich nicht wundern wenn immer weniger Leute Kinder haben wollen weil sie Angst haben sie können ja nichts richtig machen.

Grizzly1980  01.09.2024, 21:16
@allocigar78

Ja, aber hier auf Gute Frage verhängen die einen Eltern wegen einem Diebstahl eine Woche Hausarrest, die anderen zwei, noch andere Vier, noch andere Monate oder ein halbes Jahr oder mehr. Ich finde, da muss vom Gesetzgeber eine Obergrenze her. Wenn Eltern ihr Kind wesentlich härter bestrafen als die Justiz, dann stimmt was nicht. Oft sind Strafen kontraproduktiv. Und Angst vor den eigenen Eltern haben ist großer Mist. Wenn Kinder Hilfe brauchen, müssen sie auch mal was gestehen können, ohne Angst vor Strafe haben zu müssen.

In der wahren oder erfundenen Geschichte hat das Mädel nicht "nur" geweint, sondern dabei nach Luft geschnappt! Das geht zu weit, aber das tut die Prügelstrafe ohnehin. Das Verbot der Züchtigung ist im Grund ein historisch einmaliger Versuch, die Erziehung zu entbarbarisieren. Und der ist zum großen Teil bislang sehr gut gelaufen. Klar sind Kinder dann schon mal ungezogener und frech, aber das ist doch besser als sich aus Angst vor dem Rohrstock zu benehmen!

allocigar78  01.09.2024, 21:30
@Grizzly1980

Wir wissen es nicht aber es war ja mit der flachen Hand dass man da danach vielleicht nach Luft schnappt kann ja schon vom Weinen kommen - wir wissen nicht wie es war nur dass es eher realistisch ist denke ich schon - was hätte jemand davon sowas zu erfinden, wenn jemand sich an so etwas aufgeilen wollte hätte er das ganz anders geschrieben - in der Erzählung war von der eigentlichen Strafe doch kaum was beschrieben es ging fast ausschließlich um das davor und danach - jemand der so etwas erfinden wollte hätte es ja genau anders gemacht, den Fokus auf die eigentliche Strafe gelegt und nur kurz davor und danach - also denke das passt nicht - aber ja wir wissen es nicht kann natürlich theoretisch immer auch erfunden sein. Aber auch weil Du meintest in den 70iger - kann mich zwar nicht mehr 100 % erinnern ist schon lange her aber ich bin mir ziemlich sicher dass von den 90igern die Rede war - am Anfang hat war doch die Cousine sogar erstaunt dass ihre Cousine noch ab und an den Hintern voll bekommt da sie das nicht mehr kannte und das passt zu 100 % in die 90iger und so gar nicht in die 70iger da wäre es ja umgekehrt gewesen da wäre es extrem ungewöhnlich gewesen wenn jemand nicht ab und an mal überm Knie gelegen wäre. Also ich bin in den 80igern groß geworden und ich kenne aus meiner Klasse oder Freundeskreis keinen einzigen mit dem ich mich damals je darüber unterhalten hatte, wo das nicht ab und an der Fall war - wieviel selbstverständlicher war das dann in den 70igern.

ja aber die Länge des Hausarrest oder der Strafe kommt ja auch darauf an was gestohlen wurde und ob es schon mehrfach war. Das Problem an einer Obergrenze ist doch wieder, dass dann letztendendes der Nachwuchst weiß "mehr als das muss ich eh nicht fürchten nach z. B. spätestens 4 Wochen ist meine Strafe vorbei" - und ich glaube ein elterlicher Hausarrest ist in jedem Fall milder als eine von der Justiz verhängte ggf. sogar Freiheitsstrafe. Angst vor den Eltern ist natürlich nicht gut aber Respekt schon und wie gesagt ich wünsche allen Eltern und dem Nachwuchs dass nie eine Strafe nötig ist aber es muss die Möglichkeit geben Grenzen zu setzen und das funktioniert nicht mit "Du warst aber heute ein böses Mädchen mach das nicht noch mal" - und wie solle denn weiter gehen? Gestern wurde der Hinternvoll verboten, morgen Hausarrest und übermorgen geht es ans nächste Thema da wird schimpfen verboten - wir kommen da in einen Strudel der finde ich nicht gut ist. Viele Kinder und Jugendliche wenn man sie später fragt sehen das auch ein und sind im Nachhinein froh dass sie auch mal bestraft wurden. Ich gebe Dir aber recht (und das schrieb ich ja auch in meiner Antwort) ein halbes Jahr Hausarrest ist definitiv viel zu viel, das macht keinen Sinn - wenn die Jugendliche immer wieder klaut sollte man wenn man bei sagen wir mal (ich nenne jetzt einfach ne Zahl) beim dritten vierten mal dann 4 oder 6 Wochen Hausarrest gegeben hat in jedem Fall was anderes in Erwägung ziehen sich ggf. professionelle Hilfe holen z. B. vom einem Psychologen - ob das natürlich angenommen wird steht wieder auf einem anderen Blatt - ja ist alles nicht einfach und jeder Mensch ist eben verschieden.

Grizzly1980  02.09.2024, 21:31
@allocigar78

Nee, also ich meinte dieses nach Luft schnappen wegen den Schlägen. Geht viel zu weit. 4 Wochen Dauerarrest ist im Jugendstrafrecht die Höchstgrenze, und die haben dann mehr angestellt als das, wo manche Eltern mehr oder viel mehr verhängen. ELtern reagieren emotional, Jugendrichter nicht. Klar gibt es auch echte Haftstrafen für Jugendliche, aber das ist ein anderes Thema. Und vier Wochen Hausarrest von den eigenen Eltern ist eine sehr harte Strafe und auch ein Vertrauensbruch. Was soll man solchen Eltern denn noch anvertrauen?

"Gestern wurde der Hinternvoll verboten, morgen Hausarrest und übermorgen geht es ans nächste Thema da wird schimpfen verboten - wir kommen da in einen Strudel der finde ich nicht gut ist."

Glaub ich nicht. Schimpfen wird nicht verboten. Aber Eltern kriegen ihre Kinder mit vielen Methoden kaputt: Psychische Gewalt, Liebesentzug, Anschweigen, Erpressung aller Art, dafür bedarf es keines Hausarrests und keiner Züchtigung.

Deine Maßstäbe zum Hausarrest mit vier bis 6 Wochen für den X. Diebstahl sind ja noch irgendwo okay, denn Du würdest wohl beim ersten Mal und bei kleinen Missetaten viel milder bestrafen.

Aber womit setzt man den Hausarrest denn durch? Einsperren ist illegal. Und aus dem brennenden Haus muss man notfalls fliehen können.

Das kann sich zum Machtkampf hochschaukeln. Kind kriegt zwei Wochen aufgebrummt, geht trotzdem nach draußen, kriegt zwei Wochen drangehängt - undverhältnismäßig, unmenschlich, und wie geht das weiter? Wenn es einfach rausgeht?

Empfehlenswerte Infos:

https://spielen-und-lernen.online/aktuelles/stetiges-anschreien-schlagen-oder-schuetteln-schaedigt-das-gehirn/

https://kinderschutzbund.de/gewalt/

https://www.gutefrage.net/frage/was-kann-man-bei-hausarrest-und-handyverbot-fuer-2-jahre-machen

https://www.gutefrage.net/frage/hausarrest-bekommen-wegen-instagram

https://www.gutefrage.net/frage/darf-meine-mutter-mir-4-monate-hausarrest-geben

https://www.gutefrage.net/frage/meine-mutter-reagiert-gereizt-ich-hatte-auf-einem-foto--die-beine-gespreizt

https://www.gutefrage.net/frage/meine-mutter-will-mir-stubenarrest-geben-weil-ich-heute-nach-maennerdeo-gerochen-habe-als-ich-heim-kam--was-kann-ich-noch-tun

https://www.gutefrage.net/frage/meine-tochter-moechte-statt-hausarrest-lieber-einen-hintern-voll-was-soll-ich-tun

https://www.24vita.de/gesundheit/psychologen-kinder-nicht-bestrafen-erfolgreich-erziehung-eltern-methoden-entwicklung-zr-91904676.html

https://www.berliner-zeitung.de/ratgeber/kinder-eltern-hausarrest-handyverbot-wlan-sperre-warum-strafen-nichts-bringen-li.285912

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/interview-kinderschutzbund-warum-laufen-kinder-weg-100.html

https://www.welt.de/regionales/bayern/article207255687/Wegen-Hausarrest-aus-4-Stock-abgeseilt-Schwer-verletzt.html

https://www.heute.at/s/hausarrest-madchen-seilte-sich-aus-8-stock-ab-29109400

https://www.heute.at/s/hausarrest-madchen-seilte-sich-aus-8-stock-ab-29109400

https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Oberallgaeu-Maedchen-will-Hausarrest-umgehen-und-faellt-vom-Dach-id18207206.html

https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/misshandlungen-in-der-kindheit-fuehren-zu-dauerhafter-entzuendungsreaktion

https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/warum-klauen-kinder-manchmal/

https://www.mdr.de/wissen/epigenetische-folgen-harte-erziehungsmethoden-gehirn100.html

Etwas viel und ungeordet, lohnt sich aber. Auch für andere Leser hier und den Threadersteller. Mit Hausarrest können viele Eltern offenbar wirklich nicht umgehen. Ich vermute, diese Art von Strafe richtet mehr Schaden als Nutzen an.

allocigar78  02.09.2024, 21:55
@Grizzly1980

Das ist je eben genau das was ich meine: wenn den Kindern und Jugendlichen keine Konsequenz droht werden sich etliche nicht an eine Strafe halten. Daher meine ich eben wäre es gut, wenn sie mit einem Hinternvoll rechnen müssten. Ich hätte mich früher nicht getraut gegen eine Strafe zu verstoßen - selbst wenn ich ganz alleine zu Hause war ich hätte niemals den Fernseher angemacht wenn ich Fernsehverbot hatte. Ich weiß noch ein mal da waren beide Eltern nicht da mein Vater kam erst in Stunden von der Arbeit meine Mutter war auf nem Kaffeekränzchen das auch ein paar Stunden dauern würde. Ich stand bestimmt ne Stunde am Fernseher hab überlegt ob ich ihn kurz einschalte um einfach mal ein Triumphgefühl zu haben gegen eine Strafe verstoßen zu haben - ich bin zig mal zur Haustür gerannt hab geschaut ob auch wirklich niemand kommt - ich habs aber trotzdem nicht gemacht - hätte ja sein können mein Vater kommt ausgerechnet an diesem Tag früher z. B. oder er hätte am TV an der Wärme gemerkt dass er gelaufen war.

Ja Anschweigen finde ich auch als mit das schlimmste - war bei meinem Vater so die Standardstrafe, oft hat er wochen- teils monatelang nicht mit mir geredet (außer wenn er mir irgendeinen Befehl gegeben hat was ich machen soll) - oft hätte ich mir da gewünscht wie meine Schwester übers Knie zu kommen und danach ist wieder gut. Das war bei meiner Schwester der Vorteil, sie hat es null interessiert ob unser Vater mit ihr redet war eh immer mehr ein Mutterkind. Mich aber hat das sehr belastet und das tut es bis heute und belastet auch bis heute das Verhältnis zu meinem Vater.

Grizzly1980  02.09.2024, 22:16
@allocigar78

Ich weiß nicht, ob Strafen verzeichtbar sind oder nicht, ich sehe nur in all den Berichten hier und Artikeln, dass sie viele Probleme machen. Sie sind wie Notfallmedikamente in der Medizin mit ungünstigem Nebenwirkungsprofil. Natürlich braucht es bei Krebs eine Chemo. Natürlich braucht man beim allergischen Schock eine sehr unbekömmlich hohe Cortison-Dosis. Oder bei einem Unfallopfer oder sterbendem mit Krebs eine Hochdosis Morphium. Klar wird es auch Jugendliche geben, z.B. Mobber, die eine harte Strafe brauchen.

Aber hier auf Gute Frage kriegen Jugendliche harte Strafen, die fast nichts gemacht haben, z.B. nach Männerdeo gerochen haben.

https://www.gutefrage.net/frage/wie-lange-hausarrest-mit-16"

Hat nur das Badezimmer einen Tag zu spät geputzt, schon 7 Tage Hausarrest.

Kinder als Befehlsempfänger?

https://www.gutefrage.net/frage/hausarrest-nicht-mehr-normal

Vier Monate Hausarrest wegen einer vier in der Schule.

Was noch? Drei Monate Hausarrest wegen zwei Tagen Schule schwänzen:

https://www.gutefrage.net/frage/gegenargumente-zum-hausarrest

https://www.gutefrage.net/frage/darf-man-1-monat-hausarrest-bekommen#answer-555046961

Sie hatte eine Woche und bekam fürs Diskutieren darüber weitere drei.

https://www.gutefrage.net/frage/wie-lange-duerfen-meine-eltern-mir-hausarrest-geben

https://www.gutefrage.net/frage/wie-lange-duerfen-meine-eltern-mir-hausarrest-geben#answer-555048921

Ich habe schon woanders - ich recherchier auf den Gebiet Kinderschutz zur Zeit - Berichte gefunden, wo eine krebskranke 17-Jährige, die ein Jahr vorher noch eine Chemo hatte und mit einem Bein im Grab stehen dürfte, Hausarrest bekam. Weil sie mit einem Mann von über 30 rungemacht hat. Ja und? Wäre es schöner, im Sterbehospiz vor sich zu krepieren? Zum Glück haben die Eltern in dem Fall dann eingelenkt.

Oder Fälle, wo Kinder , die sich ritzen, noch Hausarrest kriegten.

Ich glaube, es sollte verboten werden. Eltern können es nicht.

Und Du bist wochen und Monate angeschiwgen worden? Schlimm. Sehr schlimm. Frage ist: Warum ist das erlaubt? Warum durftest Du legal beschädigt werden?

"Mich aber hat das sehr belastet und das tut es bis heute und belastet auch bis heute das Verhältnis zu meinem Vater."

Eltern dürfen viel zu viel.

allocigar78  02.09.2024, 22:51
@Grizzly1980

ja viele Eltern sind sicher zu streng - viele andere dagegen zu locker. Viele Fragen hier auf GF rechtfertigen keine Strafe, da gebe ich Dir vollkommen recht und manche Strafen sind auch zu hart (3 Monate Hausarrest wegen 2 Tage Schule schwänzen ist natürlich viel zu viel aber 2 Tage Schule schwänzen, das wäre für mich auch so ein Thema wo ich sagen würde, wäre es erlaubt täte es vielleicht gut dafür übers Knie zu kommen. Hausarrest von 3 Wochen fände ich da aber schon angemessen ebenso bei einem Verweis da vielleicht sogar 4 Wochen.

Warum eine 17-jährige nicht einen 30 jährigen lieben darf verstehe ich auch nicht - ist nichts illegales, Hauptsache sie lieben sich.

Auf der anderen Seite gibt es Eltern die alles durchgehen lassen und ich denke auch Strafen wie 1 oder 2 Tage Hausarrest nutzen gar nichts da kann die Strafe nicht wirken. Auch wenn ein Hinternvoll erlaubt wäre, klar muss es da enge Grenzen geben in der Stärke, das hatten wir ja schon, aber nutzt es ja auch nichts wenn der/diejenige dann vom Knie aufsteht und dabei lacht dann ist es ja keine Strafe. Man könnte höchstens sagen ok ein ganz leichter Hinternvoll eher so zum Wachrütteln und dann eben zusätzlich eine (ggf. kürzere) Strafe wie Hausarrest als eigentliche Strafe.

Generell bin ich immer dafür es erst mit Reden zu versuchen - ich denke dass das bei vielen schon wirkt denn Einsicht ist immer das beste und dann braucht man keine Strafe. Aber man sollte auch nicht zusehen wie die Erziehung aus den Fugen gerät.

Eine Arbeitskollegin und gut Freundin erzählte mir neulich, dass ihr (deutlich) jüngerer Bruder vor kurzem einen Verweis nach Hause gebracht hat weil er absichtlich einen Schaden in der Schule angerichtet hat. Sie sagte sie selbst hätte damals von ihren Eltern mit Sicherheit mindestens einen Monat Hausarrest bekommen. Wir beide sind der Meinung dass das auch angemessen wäre. Bei ihrem Bruder haben die Eltern jedoch nur gelacht und das als Streich gesehen und gar nicht bestraft. Sie war stinksauer auf ihre Eltern, weil sie bei ihrem kleinen Bruder keine Lust mehr haben zu erziehen, denn was lernt ihr Bruder nun daraus? nichts! Und zudem fand sie es natürlich ungerecht ihrer Erziehung gegenüber.

Ich denke weniger dass Eltern zuviel dürfen sondern dass viele aus Wut entscheiden und - wie Du sagst - viele "können" es einfach nicht oder entscheiden aus der Situation emotional heraus (was wieder in die Richtung "Wut" geht. (und gegen Dinge wie anschweigen - was willst Du dagegen tun, das kannst Du ja kaum verbieten ist aber mit das schlimmste was einem Kind/Jugendlichen angetan werden kann (also Misshandlung jetzt mal außen vor)). Ja und genau das kann eben traumatische Folgen haben. Man darf "Eltern sein" aber natürlich auch nicht zu eine Wissenschaft machen. Nur gesunder Menschenverstand wäre eben wichtig. Ich finde auch bevor man eine Strafe ausspricht sollte immer in Ruhe geredet werden (also nachdem die Wut schon abgeklungen ist) und dann sollten die Eltern erst mal in sich gehen und in Ruhe dir richtige Länge einer Strafe überlegen. Und in vielen Gesprächen klärt sich vielleicht auch, dass vielleicht ein Missverständnis vorliegt oder ein Versehen oder die Intuition des Kindes/Jugendlichen vielleicht sogar nachvollziehbar war und nur nicht ausgegoren oder oder oder - und gar keine Strafe nötig ist. Ich denke das Wichtigste ist ein gutes Verhältnis zwischen Tochter/Sohn und Eltern.

Grizzly1980  04.09.2024, 14:37
@allocigar78

"(3 Monate Hausarrest wegen 2 Tage Schule schwänzen ist natürlich viel zu viel aber 2 Tage Schule schwänzen, das wäre für mich auch so ein Thema wo ich sagen würde, wäre es erlaubt täte es vielleicht gut dafür übers Knie zu kommen. Hausarrest von 3 Wochen fände ich da aber schon angemessen ebenso bei einem Verweis da vielleicht sogar 4 Wochen."

Ist auch noch zu hart. Erst mal gucken warum die Schule geschwänzt wurde. Übers Knie ist aus meiner SIcht harmloser als 3 Wochen HA, aber das sieht jeder anders. Und Schläge sind zurecht verboten. Auch wenn nur symblisch, ist die Demütigung erheblichl.

Gegen Schläge kann man sich auch wehren - und gegen Hausarrest, einfach gehen.

"Auf der anderen Seite gibt es Eltern die alles durchgehen lassen und ich denke auch Strafen wie 1 oder 2 Tage Hausarrest nutzen gar nichts da kann die Strafe nicht wirken."

Kann gar nicht wirken oder je nach Kind bereits stark wirken wegen der Demütigung, wegen der Erinnerung an "Ich oben, Du unten!". Und der Haussegen hängt schief. Gebrüll dabei?

"Auch wenn ein Hinternvoll erlaubt wäre, klar muss es da enge Grenzen geben in der Stärke, das hatten wir ja schon, aber nutzt es ja auch nichts wenn der/diejenige dann vom Knie aufsteht und dabei lacht dann ist es ja keine Strafe. Man könnte höchstens sagen ok ein ganz leichter Hinternvoll eher so zum Wachrütteln und dann eben zusätzlich eine (ggf. kürzere) Strafe wie Hausarrest als eigentliche Strafe."

Wenn man es erlaubt, ist es eine Glatteiszone von der leichten Gewalt bis zur Kindesmisshandlung. Und wie will man das begrenzen in der Härte? Effektive Gewichtskraft und "Geschossgeschwindigkeit" der Schläge messen läuft wohl nicht. Blaue Flecken und so wird das Opfer vor Scham niemandem zeigen.

"Ich denke weniger dass Eltern zuviel dürfen sondern dass viele aus Wut entscheiden und - wie Du sagst - viele "können" es einfach nicht oder entscheiden aus der Situation emotional heraus (was wieder in die Richtung "Wut" geht. "

Damit dürfen sie bereits zu viel. Sie dürfen aus Wut entscheiden.

"(und gegen Dinge wie anschweigen - was willst Du dagegen tun, das kannst Du ja kaum verbieten ist aber mit das schlimmste was einem Kind/Jugendlichen angetan werden kann (also Misshandlung jetzt mal außen vor))"

Man könnte es, um ein Zeichen zu setzen, verbieten. Und Kampagnen gegen machen.

". Ja und genau das kann eben traumatische Folgen haben. Man darf "Eltern sein" aber natürlich auch nicht zu eine Wissenschaft machen."

Die neurologischen Folgen (siehe oben, ein Link) sollten Eltern schon alle kennen.

"Nur gesunder Menschenverstand wäre eben wichtig"

Welche Eltern haben den denn? Ein zweistelliger Prozentsatz hat ihn bestimmt nicht.

". Ich finde auch bevor man eine Strafe ausspricht sollte immer in Ruhe geredet werden (also nachdem die Wut schon abgeklungen ist) und dann sollten die Eltern erst mal in sich gehen und in Ruhe dir richtige Länge einer Strafe überlegen."

Wieviel Prozent aller ELtern machen das denn so zivilisiert? 10% oder so?

"Und in vielen Gesprächen klärt sich vielleicht auch, dass vielleicht ein Missverständnis vorliegt oder ein Versehen oder die Intuition des Kindes/Jugendlichen vielleicht sogar nachvollziehbar war und nur nicht ausgegoren oder oder oder - und gar keine Strafe nötig ist."

Yepp.

" Ich denke das Wichtigste ist ein gutes Verhältnis zwischen Tochter/Sohn und Eltern."

Genau das wird mit Strafen, besonders zu häufigen oder zu harten, schnell zerstört.

Wie vergibt man seinen Eltern drei Wochen Hausarrest für zwei Tage Schule schwänzen?

Kinder zu hart erziehen ist aus meiner Sicht etwas, was Mobbing in Schulen wahrscheinlicher macht. Zuhause von den Eltern unterworfen, wollen sie selbst mal wen unter sich haben. Den mobben sie dann kaputt und dafür werden sie dann nicht bestraft, sondern nur für die viel harmloseren Dinge, die sie tun, und das macht dann Mobbing warhscheinlicher.

Ich bin selbst vor über einem Vierteljahrhundert fast drei Schuljahre lang gemobbt worden und hatte gleichzeitgig einen Choleriker als Vater, der sogar versuchte, mir die damals zeitgenössische Musik (Eurodance) zu verbieten. Als rauskam, das ich den damaligen Musikkanal VIVA guckte, hat er mich in Grund und Boden gebrüllt.

Ich hab schon Gründe dafür, zu sagen, dass Eltern viel zu viel dürfen.

Und genug Wissenschaftler sagen, dass Strafen meist gar nichts nützen. Ich finde das antipädagische Konzept von Ekkehard von Braunmühl gut. Kann sein, dass es nicht immer fruchtet, aber dann ist autoritativ besser als autoritär. Und Härte wie wochenlanger Hausarrest oder Schläge, sowas geht gar nicht.

Ich kann darüber nicht anders denken.

allocigar78  04.09.2024, 21:21
@Grizzly1980

naja wenn Du doch sogar sagst übers Knie ist harmloser als 3 Wochen Hausarrest dann fragt man sich doch warum das verboten ist wenn Hausarrest erlaubt ist.

Das ist ja genau eben das Problem mit dem "einfach gehen" - wenn dafür dann ein Hinternvoll drohen würde (der ja dann zusätzlich fürs einfach gehen ist - er heben den HA ja nicht auf) würden es sich manche vielleicht überlegen. Wehren ja aber normal sind die Eltern stärker und im Zweifel zu zweit - also wenn das Kind auch noch handgreiflich wird ist ja einiges schief gelaufen.

Ja wenn der Haussegen schief hängt ist das schlimm - und genau daran sollte man dann arbeiten.

Man könnte wie gesagt sagen nur auf den Hintern und nur mit der flachen Hand und es darf nur zeitliche Rötung entstehen, keine blauen Flecken. Und wenn Du davon ausgehst das Kind/Jugendliche zeigt es niemandem dann wäre es jetzt ja auch ein Problem wo es verboten ist.

Ja aus Wut entscheiden ist falsch - aber wo steht dass sie das offiziell dürfen? Die Frage ist doch eher wie will man das verhindern?

Du sagtest ja auch die Justiz entscheidet nicht emiotional und 4 Wochen Jugendarrest sei das maximale und es wäre schlecht wenn Eltern härter bestrafen - aber mal ganz ehrlich das ist was ganz anderes ob der/die Jugendliche in einer Zelle ist oder Hausarrest in der eigenen Wohnung wo es in der gewohnten Umgebung ist, seine Familie und sein Zimmer hat.

Und ja auch das mit dem Reden vorher machen bestimmt viele nicht bzw. nicht in Ruhe dafür kann man werben klar aber nicht wenn dann die Endbotschaft immer wieder ist, dass es danach aber keine Strafe geben darf oder zumindest nur so eine die ohnehin vom Kind oder Jugendlichen nur belächelt wird.

Also ganz ehrlich 3 Wochen Hausarrest für 2 Tage Schule schwänzen da brauchen die Kinder/Jugendlichen nichts den Eltern vergeben sondern sollten froh sein dass danach wieder alles gut ist. Ich wäre nicht mal im Traum drauf gekommen auch nur 1 Stunde Schule zu schwänzen! Und wenn ich es gemacht hätte glaube ich wäre ich sogar damit einverstanden gewesen wenn ich übers Knie gekommen wäre.

Ja Strafen können das Verhältnis belasten ich bin wie gesagt auch immer dafür es mit reden zu probieren aber wenn der Nachwuchs einem auf der Nase rumtanzt oder etwas anstellt was einfach nicht geht dann reicht das eben nicht und wenn man das durchgehen lässt wird das Verhältnis erst recht schlechter weil es sich immer mehr zuspitzt was das Kind/Jugendliche sich rausnimmt um seine Grenzen auszutesten.

Das mit dem Mobbing ist eine bestimmt Gruppe ja - ich sehe diese allerdings eher in den unerzogenen Bürschchen die zu Hause nichts zu befürchten haben und zu Hause schon machen was sie wollen und dann in der Schule erst recht den großen Macker raushängen lassen. Aber sicher gibt es da auch die andere Gruppe.

Das tut mir leid in Grund und Boden brüllen das geht natürlich nicht schon gar nicht wegen etwas das ja gar nichts verachtenswertes ist - das ist echt schlimm.

Ja Du musst da ja auch nicht anders drüber denken, ich stelle mir das auch immer schön harmonisch vor liebe Kinder/Jugendliche alle liegen sich in den Armen und an Strafen braucht man noch nicht mal zu denken. Schön wenn es so ist nur leider ist es dann halt doch oft anders.

Grizzly1980  05.09.2024, 15:06
@allocigar78

3 Wochen Hausarrest sollten auch nur bei Gefahr im Verzug verhängt werden, und dann nicht als Strafe, und z.B. bei Drogenkonsum vom Suchtmediziner betreut. Und mit Bewegung. Ansonsten ist ein Zwangs-Bewegungsmangel von 3 Wochen eine Qual. Ferien können damit zerstört werden. Es ist auch psychisch sehr hart. Ich hätte sowas meinen Eltern nicht vergeben. Es ist wie ein Dominanzritual im Tierreich, um dem Rangniedrigen Rudelmitglied mal so richtig klar zu machen, wie klein und rechtlos er ist. Heißt in der Verhaltensbiologie sogar "Bestrafung":

Einfach gehen - ja, aber bei körperlicher Gewalt klappt Kampf und Flucht auch. Versuch mal, einen 14-17-Jährigen Jungen allein oder zu zweit übers Knie zu legen. Der ist praktisch jeder Mutter körperolich überlegen und auch für Väter ein ernsthafter Gegner. Sonst bleibt nur Erpressung (z.B Handyrechnung, Taschengeld), eine böse Methode, mit der man kaum einen Menschen zum Guten Menschen machen kann.

Der Haussegen wird schief hängen, auch länger. Das Vertrauensverhältnis wird beeinträchtigt. Der Rangniedrige fühlt sich unterdrückt und wird es.

Kritisch ist es insbesondere, wenn das Kind mit den Erziehungszielen seiner Eltern nicht einverstanden ist und es auch später nicht sein wird. Oder zwar einverstanden ist, aber die Strafe unverhältnismäßig findet.

Rötungen, aber keine blauen Fecken? Achtung, Glatteis! Gezüchtigt würden dann ab eibem bestimmte Alter eher Mädchen, weil die nicht die Kräfte haben, um sich zu wehren.

Wo steht, dass Eltern nicht aus Wut entscheiden dürfen? Also dürfen ie es.

Arrest in der Justiz ist oft nur Freizeitarrest am Wochenende. Und die Justiz verhängt einen Dauerarrest nicht wegen Kleinigkeiten wie Eltern. Also nicht wegen einer Vier, nicht wegen Frechsein, nicht, weil zu spät nach Hause gekommen.

"Und ja auch das mit dem Reden vorher machen bestimmt viele nicht bzw. nicht in Ruhe dafür kann man werben klar aber nicht wenn dann die Endbotschaft immer wieder ist, dass es danach aber keine Strafe geben darf oder zumindest nur so eine die ohnehin vom Kind oder Jugendlichen nur belächelt wird."

Meine Erfarhung ist, dass Kräche und Brüllerei schon reichen, um einem schwer zuzusetzen. Und wenn Reden nicht hilft, dann sind es oft Erziehungsziele, die der Jugendliche selbst ablehnt und sich gar nicht vorstellen kann, sich in die Richtung erziehen zu lassen - z.B bestimmte Musikart verbieten. Oder eine Liebesbeziehung. Eine bestimmte Sportart. oder dazu zwingen, ein heiliges Musikinstrument zu erlernen. Oder Notenterror. Und wenn das Reden nicht hilft, sind elterliche Strafen eine Art "Kriegseintritt".

"Also ganz ehrlich 3 Wochen Hausarrest für 2 Tage Schule schwänzen da brauchen die Kinder/Jugendlichen nichts den Eltern vergeben sondern sollten froh sein dass danach wieder alles gut ist."

Danach ist nichts wieder gut. Es ist unverhältnismäßig. Und wirkt psychisch nach.

"Ich wäre nicht mal im Traum drauf gekommen auch nur 1 Stunde Schule zu schwänzen! "

Geschwänzt habe ich auch nie, sondern zuhause wenn, dass eine Krankheit/Unwohlsein vorgespielt. Ich wurde damals bereits gemobbt und hatte Lehrer, die mich gleichzeitig auf dem Kiecker hatten. In der Situation braucht man auch beim Schwänzen garantierte Straffreiheit.

"Und wenn ich es gemacht hätte glaube ich wäre ich sogar damit einverstanden gewesen wenn ich übers Knie gekommen wäre."

Wenn Du so ein gutes Verhältnis zu Deinen Eltern hast, ihnen so gut vertraust, und vorher weißt, dass es nur leichte Schläge sind, dann kannst Du froh sein. Das geht nicht immer so glimpflich aus.

Strafen im Notfall? Okay, wenn vorsichtig genug.

"Das mit dem Mobbing ist eine bestimmt Gruppe ja - ich sehe diese allerdings eher in den unerzogenen Bürschchen die zu Hause nichts zu befürchten haben und zu Hause schon machen was sie wollen und dann in der Schule erst recht den großen Macker raushängen lassen. Aber sicher gibt es da auch die andere Gruppe."

Ich glaube eher, es sind Leute, die zuhause soooooo klein mit Hut sind.

"Das tut mir leid in Grund und Boden brüllen das geht natürlich nicht schon gar nicht wegen etwas das ja gar nichts verachtenswertes ist - das ist echt schlimm."

Aber das ist es: Wenn Erzieher über einen Macht haben, können sie diese Macht missbrauchen. Um dabei den Schaden zu minimieren, muss man sich ihrer Macht entziehen können.

"Ja Du musst da ja auch nicht anders drüber denken, ich stelle mir das auch immer schön harmonisch vor liebe Kinder/Jugendliche alle liegen sich in den Armen und an Strafen braucht man noch nicht mal zu denken. Schön wenn es so ist nur leider ist es dann halt doch oft anders."

In den Armen liegen sich nie alle, klar. Aber wenn Strafen, nicht wegen zu spät kommen, Zimmer nicht aufgeräumt usw. - sondern wegen Mobbings.

Und es gibt genug Eltern, die nur reinszenieren wollen, was ihnen selbst mal angetan wurde.

allocigar78  05.09.2024, 19:32
@Grizzly1980

ja Du hast bei sehr vielem recht, der Haussegen wird schief hängen und Strafen zeigen die Rangordnung und und und - aber man muss es auch mal von der anderen Seite sehen: das Kind/der Jugendliche wusste vorher dass er das nicht darf etc. er hat absichtlich dagegen verstoßen - ist da die Enttäuschung der Eltern nicht genauso verständlich? Du erwartest dass die Eltern nichts tun was zum schiefen Haussegen auch nur geringfügig beiträgt aber die Kinder/Jugendlichen dürfen das alles ruhig machen. Ich denke es ist sogar die Pflicht der Eltern da gegenzusteuern.

Siehst Du jetzt sagt Du selbst einen 14-17 jährigen übers Knie zu legen kostet Kraft auch für einen Mann und umgekehrt hast Du vor ein paar Tagen nicht geglaubt dass sich die Mutter nicht in der Lage fühlte ihre 15 (oder eben vielleicht auch 14) jährige Tochter übers Knie zu legen sondern sie dann mit Einverständnis ihrer Tochter den Onkel gefragt hatten. Frau/Frau ist ja hier ein ähnliches Verhältnis wie Mann/Mann

Meine Erfarhung ist, dass Kräche und Brüllerei schon reichen, um einem schwer zuzusetzen. Und wenn Reden nicht hilft, dann sind es oft Erziehungsziele, die der Jugendliche selbst ablehnt und sich gar nicht vorstellen kann, sich in die Richtung erziehen zu lassen - z.B bestimmte Musikart verbieten. Oder eine Liebesbeziehung. Eine bestimmte Sportart. oder dazu zwingen, ein heiliges Musikinstrument zu erlernen. Oder Notenterror. Und wenn das Reden nicht hilft, sind elterliche Strafen eine Art Kriegseintritt".

vollkommen richtig es sollte weder Brüllerrei geben noch Verbot einer (legalen) Beziehung (außer es ist jemand Kriminelles oder in der Art) oder gar Musikart o. ä. und niemand sollte gezwungen werden ein Instrument zu lernen das muss von selbst kommen. Darum geht es ja auch gar nicht dafür würde ich nie bestrafen - es geht um Sachen die Kinder/Jugendliche angestellt haben - wie Schule schwänzen, Verweis kassieren, immer wieder absichtlich zu spät heim kommen, rotzfrech oder unverschämt sein sich an keine Abmachungen halten etc.

ich habe auch nie eine Krankheit simuliert - im Gegenteil wenn ich mal krank aufgestanden bin hat meine Mutter dann gesagt Du bleibst heute zu Hause - mir war das höchst unangenehm nach der Krankheit wieder in die Schule zu gehen und jedem beantworten zu müssen was man denn gehabt hat - da bin ich lieber in die Schule gegangen - und ich war auch nicht sonderlich gern da kenne auch Mobberei aus verschiedene Jahren. Aber selbstverständlich wenn es einen Grund gibt dass es das King/Jugendliche dort nicht aushält ist das was anderes aber dann muss man darüber reden aber meistens ist es doch so es wird geschwänzt weil man lieber mit der Freundin nen Stadtbummel macht etc. und dafür finde ich wäre es angebracht mal überm Knie zu liegen oder 2 Woche Hausarrest zu geben.

Richtig Erzieher könne Macht missbrauchen und das sollte nicht sein - aber auch Chefs können Macht missbrauchen ebenso wie Lehrer, Kindergärntner, Trainer etc. etc. - also keine Schule mehr keine Arbeit mehr kein Kindergarten mehr und keine Eltern mehr oder alle 24/7 mit Lauschangriffen überwacht? - Manchmal bin ich froh keine Kinder zu haben!

Grizzly1980  06.09.2024, 12:43
@allocigar78

"das Kind/der Jugendliche wusste vorher dass er das nicht darf etc. er hat absichtlich dagegen verstoßen - ist da die Enttäuschung der Eltern nicht genauso verständlich? Du erwartest dass die Eltern nichts tun was zum schiefen Haussegen auch nur geringfügig beiträgt aber die Kinder/Jugendlichen dürfen das alles ruhig machen. Ich denke es ist sogar die Pflicht der Eltern da gegenzusteuern."

Doch, natürlich hast Du damit je nach Missetat Recht, aber es gibt wie gesagt fragwürdige Erziehungsziele und auch Eltern, die aus rein psychischen Gründen Anlässe zum Bestrafen suchen. Ich halte es deshalb für angebracht, die elterlichen Möglichkeiten zum Bestrafen einzuschränken. Ein halbes Jahr Hausarrest, überhaupt Wochen und Monate HA haben ja auch medizinische Auswirkungen, nicht "nur" psychisch, auch körperlich: Kinder und mehr noch Jugendliche müssen aus schlafmedizinischer Sicht zu früh aufstehen für die Schule. Bewegungsmangel verstärkt das so wie das Zappelphillip-Syndrom auch durch Bewegungsmangel verstärkt wird. Wir stellen ja Kinder heute mit Ritalin ruhig, wo Sport die richtige Therapie wäre.

Klar, manchmal müssen Strafen sein. Hausarrest ist aber ziemlich heftig und eher was für schwere Fälle.

"Siehst Du jetzt sagt Du selbst einen 14-17 jährigen übers Knie zu legen kostet Kraft auch für einen Mann"

Das Festhalten erfordert Kraft. Ich galub nicht, dass mich in dem Alter mein Vater hätte festhalten können. Ich hab ja auch noch Körperkräfte. Und sich wehren ist spätestens dann, wenn einen einer schlägt, ein Menschenrecht.

Und Anrbüllen und schlagen erzeugt - siehe Link irgendwo oben - Gehirnschäden, zumindest wenn es regelmäßig ist.

Ja, Strafen müssen sein, haben aber ein ungünstiges Nebenwirkungsprofil. Die Notfallmedikamente oder den Erziehungsmitteln. Sehen Eltern das auch alle so

"vollkommen richtig es sollte weder Brüllerrei geben noch Verbot einer (legalen) Beziehung (außer es ist jemand Kriminelles oder in der Art) oder gar Musikart o. ä. und niemand sollte gezwungen werden ein Instrument zu lernen das muss von selbst kommen. Darum geht es ja auch gar nicht dafür würde ich nie bestrafen"

Du bist so vernünftig, was sehr gut ist! Aber es gibt Eltern, die es nicht sind. Brüllerei, Zwang zum Instumentalunterricht und Liebesbeziehung verbieten kommen sehr oft oder oft vor, Musikart verbieten mittlerweile seltener, aber auch noch.

Rotzfrech und unverschämt sein sollen kinder nicht dürfen, aber ihre Eltern? Die bestraft keiner dafür. Aber die schädigen ihr Kind damit, nicht umgekehrt.

Den psychischen Schaden hat hinterher ja der Schwächere/Schutzbefohlene.

"man lieber mit der Freundin nen Stadtbummel macht etc. und dafür finde ich wäre es angebracht mal überm Knie zu liegen oder 2 Woche Hausarrest zu geben."

Weiß nicht. Zwei Wochen wegen einem Tag oder einer Doppelstunde? Und welche Strafe ist es dann bei schlimmeren Sachen? Traut sich derjenige/diejenige dann noch was, seinen Eltern zu beichten? Und was ist, wenn der Hausarrest mal einen Tag gebrochen wird? Wieder zwei Wochen? Und womit durchsetzen? Ich sehe da eher Probleme. Beim ersten Mal Schwänzen würde ich keine Strafe verhängen.

"Richtig Erzieher könne Macht missbrauchen und das sollte nicht sein - aber auch Chefs können Macht missbrauchen ebenso wie Lehrer, Kindergärntner, Trainer etc. etc. - also keine Schule mehr keine Arbeit mehr kein Kindergarten mehr und keine Eltern mehr oder alle 24/7 mit Lauschangriffen überwacht? - Manchmal bin ich froh keine Kinder zu haben!"

Nicht mit Lauschangriffen, aber Macht würde ich schon begrenzen und ds Gesetz, mit dem die körperliche Züchtigung ab 2000 in Deutschland verboten wurde, hat eher nicht dazu geführt, dass Eltern, die geschlagen haben, vor Gericht kamen, sondern der Haupteffekt ist ein Umdenken in der Bevölkerung. Und das war überfällig. Wenn ich richtig verstehe, bist Du doch auch nicht für Rohrstock, Teppichkloper u.ä.?

Früher war die Kindesmisshandlung Standard. Früher war es auch Standard, Kinder zu besitzen bzw. sie so zu behandeln. Mein Vater - geboren in der Nachkriegszeit im ländlichen, in einem extrem konservativen Kaff - wollte z.B. mich zum Studieren zwingen. Wenn ich sagte, ich wüsste noch nicht, ob ich studiere, so mit 15-17 Jahren, blaffte er mich direkt mit "DANN BLEIB DOCH DOOF" an und meinte, er müsste mich ja nicht mehr finanziell unterstützen, wenn ich "nur" ein Lehre mache. Das drohte er mir über drei Jahre vor einem frühstmöglichen Studienbeginn an. Er hätte es auch nach damaliger Rechtslage nicht gedurft. Schädlich sind solche Drohungen trotzdem. Es ging ihm dabei um sein Ego. Dann starb er kurz darauf, und ich konnte nun zuhause endlich offen übr Zukunftspläne reden. Und habe dann auch studiert. Aber dann freiwillig ohne einen solchen Druck. Aber warum durfte er sich so verhalten? Wieso dulden wir das?

"Manchmal bin ich froh keine Kinder zu haben!"

Geht mir auch so, ist aus vielen Gründen schwieirig heute. Ich habe auch keine Kinder. Mal bin ich froh drum, mal nicht.

Darfst Du denn außerhalb der Schule gar nicht raus, so zum Beine vertreten, oder in den Garten?

Wie sind die "Haftbedingungen"? Und wie sind Deine Eltern zu Dir? Viel Krach, keine Zuneigung mehr?

Und womit setzen sie den Hausarrest denn durch? Einperren ist ja illegal. Erpressung? Womit?

Das Rauchen solltest Du Dir ganz dringend abgewöhnen, aber nicht, um SOLCHEN Eltern zu gefallen, denn die sind definitiv zu hart mit Dir.

Gewöhne es Dir ab, damit es Dich nicht umbringt. Es verringert die Lebenserwartung um fast eineinhalb Jahrzehnte, und zwar im Schnitt! Es verringert die Kondition, und kostet Geld.

Aber derart harte Strafen machen auch viel kaputt. Sie zerstören das Vertrauenverhältnis zwischen Eltern und Kind.

Und das hier

https://spielen-und-lernen.online/aktuelles/stetiges-anschreien-schlagen-oder-schuetteln-schaedigt-das-gehirn/

könnte auch noch relevant sein. Zeig es Deinen Eltern mal!

Rauchen abgewöhnen geht besser, je früher man es versucht und je kürzer man süchtig war.

Eltern könnten für die Zwangsentwöhnung das Taschengeld streichen und Hausarrest verhängen - und zwar für eine Woche, und dann gucken, welche Erfolge sich zeigen. Und nicht so sehr als Strafe, sondern als Hilfe, als Vorsichtsmaßnahme. Und mit Nach-Draussen-gehen-dürfen, unter Aufsicht. Wäre eine Möglichkeit.

Ein halbes Jahr Hausarrest ist wirklich was fürs Jugendamt. Sag ihnen das.


idcwywnt 
Beitragsersteller
 31.08.2024, 17:01

könnte ich dir vielleicht privat schreiben?

Grizzly1980  31.08.2024, 17:18
@idcwywnt

Klar, geht das hier irgendwie? Ich glaube, wenn ich Dir eine Freudnschaftsanfrage sende, oder? Mache ich gleich.

natürlich dürfen sie das.

Da ich die Vorgeschichte nicht kenne, kann ich das nur vage als sehr streng und eher überzogen beurteilen. Es fehlt die richtige Motivation damit aufzuhören.