Wie kann ich akzeptieren das ich Lesbisch bin?

5 Antworten

Hey,

vorab zum Kontext: M25, gay, Rollstuhlfahrer aus einem ziemlich altmodisch traditionellem Elternhaus hier.

Nun zur eigentlichen Antwort: Ich kann das, was Du empfindest sehr gut nachvollziehen. Der Punkt ist, dass das "Verstecken" und Zweifeln sowie die Angst vor den Reaktionen deines Umfelds das ist, was dein aktuellen Zustand auslöst, jedoch dieser Zustand erstmal normal ist. Wichtig ist, daran was zu ändern denn auf Dauer ist der nicht gut. Und das fängt im Kopf an.

Mein damaliges Coming-Out hat mich selbst wahnsinnig gemacht, jedoch hab ich für mich eine gute Methode gefunden. Such Dir in deinem Umfeld jemanden, dem Du wirklich vertrauen kannst und mit dem Du Dich gut verstehst und öffne Dich dieser Person. Es muss nicht sofort jede Person wissen, fang mit einer an. Da Du der Person traust, wird das nicht schlecht laufen. Wenn das getan ist, hast Du jemandem, mit dem ggf. eine Strategie entwickelen kannst für kommende Gespräche bzw. jemanden zum Auskotzen hinterher. Sollte das Gespräch mit der gewählten Person nicht gut laufen, vergegenwärtige Dir, ob die Freundschaft wirklich gut war. Meistens gab's im Vorfeld dann Anzeichen, die auf die erlebte Reaktion hindeuten. Dann probiere es bei der nächsten. Irgendwann findest Du die dafür richtige Person.

Nachdem Du es einer Person erzählt hast, machst Du Stück für Stück mit der nächsten weiter. Wie Du das mitteilst und in welcher Reihenfolge, bleibt Dir überlassen. Da gibt es kein Richtig und kein Falsch. Lass Dich in dem Punkt auch nicht unter Druck setzen.

Sollten sich weitere Menschen abwenden, trauere ihnen nicht allzu lange nach. Man findet neue tolle Menschen, die einen so mögen und unterstützen,wie man ist.

Viel Erfolg Dir, Du schaffst das!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Offenbar wärst du gern "normal" und hast es deshalb mit einem Mann versucht, mit dem es nicht lief. Seitdem ist Sex für dich vermutlich negativ besetzt. Deshalb ist dir selbst beim Umgang mit Frauen nicht ganz wohl, weil du lieber "normal" wärst.

Dabei bist du wahrscheinlich eher bi. Das heißt, dass dir ein liebevoller, deine Wünsche respektierender Umgang wichtiger ist als das Geschlecht dessen, mit dem du ihn hast.

Es ist normal, nicht eindeutig nur mit Männern oder mit Frauen Geschlechtsverkehr zu haben. Ich denke, wenn du wartest, wenn du die Person findest, die zu dir passt, kommt es dir auf das Geschlecht nicht mehr an.

Ich bin ehrlich das kann seine Zeit dauern bei mir hat es auch lange gedauert bis ich es realisiert und akzeptiert habe das ich bi bin besonders weil ich davor eher abgeneigt war bei dem Thema

Ich bin als schwuler Junge in einer serbisch-orthodoxen Familie aufgewachsen und wenn ich meinen Eltern sagen konnte, dass ich schwul bin, dann wirst du es ja wohl auch schaffen.

Es gibt nichts wovor man Angst haben muss. Lesbisch zu sein ist überhaupt nichts schlimmes. Im Gegenteil: Es ist doch toll, dass du dich nach Liebe und Zuwendung sehnst und dein Leben mit einem anderen Menschen teilen willst.

Dein Umfeld reagiert, wie es reagiert. Diejenigen, die es akzeptieren, sind deine Weggefährten und diejenigen, die es nicht akzeptieren, sind intolerante Idioten, die deiner Aufmerksamkeit überhaupt nicht würdig sind.

Es ist das Jahr 2024, Leute. Lesbisch oder Schwul sein ist echt nichts, was zu irgendeinem Problem gemacht werden sollte.


Inkognito-Nutzer   16.08.2024, 12:16

Meine Eltern sins gläubige Muslime die sehr konservativ sind. Ich schätze daher kommt meine ansgt auch wenn ich selbst schon Ende 20 bin. Vielen Dank für deine Worte! Ich bewundere deine Stärke!

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annabg777  15.08.2024, 23:40

Schwul in einer Serbischen Familie, das war nicht einfach denke Ich. Ich kenne keine Jugos die nicht ein Problem mit LGBT haben. Aber das ist typisch für Osteuropäer. Die sind eben traditionell. Es muss schwer gewesen sein für deine Familie.

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froschers  16.08.2024, 00:02
@annabg777

Wenigstens wohne ich in Deutschland. Meinen serbischen Brüdern, die schwul sind und in Serbien leben müssen, geht es viel schlimmer.

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annabg777  16.08.2024, 00:06
@froschers

Die Leute sind eben traditionell. Man darf nicht zuviel verlangen.

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froschers  16.08.2024, 00:08
@annabg777

Es wird nicht zu viel verlangt. Die Leute wollen einfach nur in Ruhe und Frieden mit denen zusammenleben, die sie lieben. Das hat auch nichts mit LGBT oder sonstwas zu tun.

Ich bin in erster Linie nicht schwul, sondern ich bin ein Mensch. Und als solcher möchte ich respektiert und behandelt werden.

Und wenn die Tradition ist, dass Menschen dafür, wen sie lieben, geschlagen oder entrechtet werden, dann ist diese Tradition einfach falsch und muss überwunden werden.

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annabg777  16.08.2024, 00:18
@froschers

Findest Du das nicht anmaßend?? Das ist auch ein Problem der LGBT. Die Tradition der Leute, zb. deiner Leute, war schon immer so wie sie war, die Mehrheit ist damit zufrieden -wenn also eine Minderheit von Schwulen In Belgrad ein Problem mit der Tradition des Landes hat, dann muss sich nicht die Tradition ändern, dann müssen die Schwulen Belgrads weg - verstehst Du das.. Wenn es euch nciht passt, dann müsst Ihr aktiv werden - dann müsst Ihr gehen, und nicht andere müssen sich ändern.

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froschers  16.08.2024, 00:22
@annabg777

Ne, ich finde das überhaupt nicht anmaßend. Alle Menschen, die in Serbien geboren und aufgewachsen sind, haben ein Recht darauf zu verlangen, dass sich ihre Heimat so oder so entwickelt. Du, und irgendwelche traditionsbesessenen Menschen, seid keine von Gott ausgewählte Gruppe, die automatisch das Recht hat alles allein zu bestimmen.

Und übrigens: Traditionen ändern sich. Das ist der Grund, warum Slawen heute frei leben können und nicht mehr als Sklaven um die Welt geschickt werden und für Araber schuften müssen. Denn das war auch mal gute Tradition.

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froschers  16.08.2024, 00:24
@annabg777

Ach, und außerdem: Wohin sollen die Menschen denn überhaupt gehen? Ist ja nicht so, dass der Rest von Europa mit offenen Armen dasteht.

Du laberst einfach nur undurchdachten Unsinn.

Ich habe es gelebt. Ich weiß wovon ich rede.

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annabg777  16.08.2024, 07:49
@froschers

Ich meine es ganz praktisch, nicht theoretisch - Jugos mögen kein LGBT, zb. redet dann irgendeine Familie nicht mit dem Sohn weil dieser schwul ist - das hat man zu akzeptieren. Das meine Ich. Wenn die Gesellschaft das ablehnt, hat man das zu akzeptieren - man kann sowas nicht erzwingen. Was man verlangen kann ist das euch keine Gewalt angetan wird.

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Inkognito-Nutzer   16.08.2024, 12:18
@annabg777

Schwule, Lesben und Trans Personen gab es schon immer und wird es auch immer geben. Wir müssen nicht gehen, die Gesschaft muss uns ein Fridliches Leben ermöglichen!

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annabg777  16.08.2024, 13:37
@Inkognito-Beitragsersteller

Ja Denke ich auch, sie dürfen euch keine Gewalt antun, aber mehr auch nicht. Sie müssen nicht mit euch Solidarität zeigen und sie müssen nicht mit euch reden

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Inkognito-Nutzer   16.08.2024, 13:39
@annabg777

Möchtest du wieder ein einer Welt leben in der Frauen kein eigenes Konto haben, sie ihren Vater/Mann um erlaubnis bitten müssen arbeiten zu dürfen, du keine Hosen tragen darfst, du nicht verhüten kannst oder gar studieren ? Ich denke nicht.

Gleichberechtigung ist für alle, jeder hat es verdient gleiche Rechte und Behandlung zu erfahren.

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annabg777  16.08.2024, 13:43
@Inkognito-Beitragsersteller

Ich hab nichts anderes behauptet. Ich sage doch sie dürfen euch keine Gewalt antun aber wenn die Mehrheit keinen Kontakt zu LGBT Menschen möchte, hat man das zu akzeptieren. Oder siehst du das anders?

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Inkognito-Nutzer   16.08.2024, 13:46
@annabg777

Also bekommen wir dann Berlin und alle Heteros gehen? :)

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Mach das erstmal mit dir aus. Kannst natürlich auch enge Vertraute zu Rat ziehen!

Dem Rest kannst du es ja auch Stück für Stück näher bringen, oder eben falls du eine Freundin hast.