Wie steht ihr zum Wolf, mögt ihr ihn oder seid ihr anderer Meinung?


10.08.2024, 09:10

Also ich finde, der Wolf ist ein faszinierendes Tier, es ist schlau, stark und im Team unberechenbar.

Ja, ich finde ihn toll. 88%
Nein, ich mag keine Wölfe. 13%

24 Stimmen

5 Antworten

Die Menschen finden ihn solange toll, solange sie kein Problem mit ihm haben 🤷‍♀️

Hallo,

ich kann wenig damit anfangen, Lebewesen, gerade Wildtiere, in solche einzuteilen, die man "toll" findet und andere, die man nicht mag. Die Natur ist ein System, in dem alles voneinander abhängt. Wenn man sich einseitig auf die "tollen" Arten konzentriert, die anderen ignoriert oder gar bekämpft, dann bringt man dieses System durcheinander. Im Endeffekt geht das dann irgendwann auch zu Lasten der "tollen" Arten.

Es muss meiner Meinung nach immer darum gehen, das gesamte System in einem guten Zustand zu halten. Der Wolf ist ein Mitglied der natürlichen Fauna bei uns, das lange verschwunden, ausgerottet war. Deshalb freue ich mich natürlich über seine Rückkehr.

Aber dieses gesamte System der sogenannten "Natur" hat der Mensch über Jahrtausende aus der Balance gebracht: indem er den Wald gerodet hat, Landwirtschaft betreibt, Nutztiere hält, ... hat er die Bedingungen, in denen das System läuft, total verschoben. Er kann es nur dann im Gleichgewicht halten, wenn er laufend und an vielen Stellen weiter eingreift. Dieses Eingreifen heißt beispielsweiese auch, dass viele der einheimischen größeren Säugetierarten bejagt werden müssen, da sich in einem unnatürlichen, verschobenen System ansonsten Bestandeshöhen einstellen würden, die das System an manchen Stellen eben nicht verkraften kann. Dies gilt über kurz oder lang auch für den Wolf. Selbstverständlich heißt das nicht, dass der Fehler wiederholt werden und er wieder ausgerottet werden soll. Er soll genauso in einer Bestandeshöhe gehalten werden, die das System verkraften kann wie alle andere einheimischen und genauso faszinierenden Wildtierarten (zB Wildschwein, Hirsch, Reh, ...) auch.


PatchrinT  10.08.2024, 14:04

Nur das die anderen "Heimkehrer" wie Luchs,wildkatze und co.die Bestandshöhe unter den Fluchttieren eigentlich aufrecht erhalten,der Wolf macht sein übriges. Dieses "System" ist menschengemacht. Anstatt das bejagen wieder anzufangen,sollte eine vernünftige Wald,-Naturwirtschaft Vorrang haben. Aus diesem Grunde werden besonders hier in NRW viele Wälder in einen "Urwald" umfunktioniert,oder jedenfalls so wie er vor Jahrhunderten,-tausenden war. Auch wenn es nur zu 60-70% reichen sollte,wäre dieses schon ein gewaltiger Fortschritt. Im Grunde ist jedes Handeln im Wald,jede Planung für "Schlaglochfreie Wanderstrecken" ,jeder" Trimm dich Pfad" total gegen das Gesetz einer vernünftigen Waldwirtschaft. Natürlich habe ich nichts gegen Ausflugsziele,aber gehören z.b Verbots,-Gebots,-Hinweisschilder tief mittem im Wald? Dem Menschen reichen anscheinend unser Schilderwald auf den Straßen nicht aus,oder? Invasive Arten. Eigentlich gibt es davon nicht so viele. Aber die hier als invasiv angesehen werden,oft durch die Medien,sind es eigentlich gar nicht. Goldschakal. Keine invasive Art,er kommt nur nach Jahrhunderten zurück in seine angestammte Heimat. Schon wird geschrieben das er evtl., den fuchs verdrängen wird. Das ist absoluter blödsinn,beide haben genug Nahrung,besitzen eine andere Lebensweise und gehen sich aus dem Weg. Zu guter Letzt das ammenmärchen mit dem Amerikanischen eichhörnchen. Es mag hier sein,aber in so geringer Stückzahl und auch kaum zu unterscheiden vom Einheimischen eichhörnchen. Denn die meisten meinen unsere sind nur die rötlichen,bräunlichen,keiner weiß das es noch Unterarten von unserem Hörnchen gibt,die nämlich in dunkel bis grau-schwarz. Und gerade die letzteren werden mit dem amerikanischen Hörnchen gleichgestellt bzw. verwechselt. Im Prinzip findet eine Vermischung statt,keiner merkt es,weder die Natur noch jemand anderes kommt dadurch zu Schaden. Es wird vieles hochgestempelt,der Mensch sieht seine chance und beginnt wieder die flinte zu putzen. Auf freudiger Erwartung eines Tages.......Ende offen/Have a nice Day

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Pomophilus  10.08.2024, 14:22
@PatchrinT
Nur das die anderen "Heimkehrer" wie Luchs,wildkatze und co.die Bestandshöhe unter den Fluchttieren eigentlich aufrecht erhalten,der Wolf macht sein übriges.

Beutegreifer können dazu beitragen, die Schwankungen ihrer Beute in der Bestandeshöhe um die Biotopkapazität gering zu halten. Wenn der Mensch die Biotopkapazität aber durch Rodung von ca.2/3 des ursprünglichen Waldes exorbitant heraufgesetzt hat, indem er die Grünmasse auf den Wiesen und Äckerrn vom Kronendach auf erreichbare Bodenhöhe geholt hat, dann wird jeder Prädator die Bestandeshöhen der Pflanzenfresser eben in einer Höhe halten, die um den neuen Wert schwankt. Und dieser ist viel zu hoch für den verbliebenen Rest des Waldes, egal ob du diesen bewirtschaftetst oder stillegst und das Holzieber aus Amazonien und der Taiga importierst, ob du Wanderwege anlegst, Schilder aufstellst oder nicht.

Ansiedlung oder Zuwanderung von nicht ursprünglich heimischen Arten sehe ich deutlich kritischer. Es ist zumindest immer ein Vabanquespiel, wie es sich auf die heimische Flora und Fauna auswirkt.

Aber das ist eine ganz andere, neue Diskussion.

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Ja, ich finde ihn toll.

Er ist wieder zurück,das ist gut so. Er sorgt dafür das der Mensch wieder mehr Respekt vor der Natur bekommt. Diese ganzen Schauermärchen über ihn kannste in die Tonne treten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Erfahrung mit wildtieren und Aufzucht

Weder noch, ist halt ein Wildtier, hat aber seine Daseinsberechtigung.

Ja, ich finde ihn toll.

Ich liebe Wölfe. Sozialer als Menschen, schön, intelligent und und und. Leider aber zu wenig Population in Deutschland.