Wie ist Ihre Meinung zu Dashcams im Straßenverkehr in Deutschland?
Dashcams werden in Deutschland zunehmend genutzt, um Unfälle zu dokumentieren. Allerdings sind sie datenschutzrechtlich problematisch, da sie oft ohne Anlass und dauerhaft aufzeichnen. Solche Aufnahmen erfassen personenbezogene Daten, wie Kennzeichen und Gesichter, ohne Zustimmung der Betroffenen. Der Einsatz von Dashcams ist nur zulässig, wenn sie kurzfristig und anlassbezogen aufzeichnen. Bei Verstößen können Bußgelder verhängt werden.
10 Stimmen
7 Antworten
Ich sehe die datenschutzrechtliche Seite entspannt. Ich bin in der Öffentlichkeit unterwegs, da kann mir eh jeder Hinz und Kunz zuschauen. Wenn es dann auch im Internet noch der Herr Mustermann anschaut, der mich nicht kennt und der theoretisch genauso am Straßenrand hätte stehen und zugucken können, macht das in meinen Augen den Kohl nicht fett. Ich fahre ganz sicher nicht fehlerfrei, aber doch so dass ich dazu stehen kann und das Urteil von Zuschauern nicht fürchte.
Ich würde mir wünschen, dass Dashcam-Aufnahmen auch schon dann als Beweismittel zugelassen wären, wenn Fahrer mit vollkommen wahnsinnigen Harakiri-Aktionen Unfälle geradezu provozieren, es aber dann doch nicht knallt weil die anderen Verkehrsteilnehmer gut reagiert haben. Ich denke da z.B. an Überholmanöver in der Kurve, wo der plötzlich&unerwartet aus dem Nichts erschienene Gegenverkehr zur Gefahrenbremsung genötigt wurde, aber deshalb reicht es gerade noch zum unfallfreien Abschluss. Fahrer, die sowas tun, sollten schlichtweg keinen Führerschein haben und wenn Dashcam-Aufnahmen helfen um sie aus dem Verkehr zu ziehen, befürworte ich das. Damit meine ich ganz explizit nicht das Ankreiden niederschwelliger Ordnungswidrigkeiten, nur weil es Ordnungswidrigkeiten sind. Mir gehts um die Beinaheunfälle.
Vielleicht zieht wieder ein Bisschen mehr Vernunft in den Straßenverkehr ein, wenn jeder weiß dass eine reelle Chance besteht, bei einer idiotischen Aktion gefilmt zu werden und deshalb den Führerschein zu verlieren. Auch bei den "road rage"-Fällen sieht man immer wieder, dass sie sofort vorbei sind wenn der Aggressor merkt, dass er gefilmt wird.
viele Dashcam können so eingestellt werden dass die gesammelten Filme nach 24 Stunden automatisch gelöscht werden.
Würde die noch etwas verändern.
Da die Cams hauptsächlich für Beweise gelten sollten, diese so verändern, dass im gegebenen Fall nur Polizei/Staatsanwaltschaft/Gerichte diese einsehen können.
So wird vermieden, dass die im Internet erscheinen.
Bei allen anderen Modellen sollten die verboten werden sprich der Inhaber, sollte er zugriff haben bekommt empfindliche Geldstrafe
Vor etwa 3 Jahren wär ich noch zu 100% dafür gewesen. Aber seit es KI in solch einer Perfektion gibt, weiss ich nicht mehr so genau, ob das wirklich besser ist.
Ein Foto oder Video ist seit der ganzen KI-Revolution einfach kein Beweismittel mehr. Erst wenn es sichere und 100% Fehlerfreie Erkennungsalgorythmen gibt, wo KI entlarven können, macht ein Videobeweis wieder Sinn.
Hm, was akzeptierst du überhaupt noch?
Hahaha Relax... Nur weil ich Fotos und Videos gegenüber mittlerweile etwas skeptisch bin, heisst das nicht, dass ich mich im Atombunker verstecke.
Mein Problem mit KI ist die einfache Zugänglichkeit. Ein Video mit KI manipulieren kann fast jeder mit einem PC und ein bisschen Internetrecherche. Einen Fingerabdruck und vorallem DNA-Spuren zu fälschen braucht ein hohes Mass an Knowhow und spezialisierte Hilfsmittel. Ausserdem sind das dann einiges schwerere Vergehen, wo es nötig wird einen Fingerabdrücke/DNA zu fälschen, als ein Verkehrsunfall.
Wobei ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wo und wie eine KI-Manipulation stattfinden soll, wenn ein Unfallzeuge im Rahmen der Befragung vor Ort sagt, dass er eine Dashcam hat und die SD-Karte aus selbiger zieht, um sie dem Polizisten zu übergeben.
Ja, wenn die Polizei aktiv dabei ist wird es schwierig. Wenn die Polizei dann auch richtig handelt und genau schaut ob eine Dashcam da ist oder nicht und dann auch die SD Karte direkt einfordert.
Sehr viele kleinere Unfälle oder vorallem Parkschäden laufen ohne Polizei ab und genau in solchen Fällen ist die Beweisfindung sehr schwer und man hat häufig Aussage gegen Aussage.
Und genau da liefert so ein kleines Video den entscheidenden Beweis. Einen gesetzten Blinker reinfaken, Bremslichter rauslöschen, das eine Auto etwas früher zum stillstand bringen, eine Ampel manipulieren. Alles recht einfach mit KI zu machen.
Eine dashcam speichert nur eine kurze Zeit, kann aber ein ausschlaggebender Beweis sein.
Daher finde ich dass sie definitiv mehr genutzt werden sollten.
Und seit paar Wochen gehöre ich auch dazu.
Meine Dashcam macht dreiminütige Videos, die bei Unfall gespeichert werden und bei keinem Unfall überschrieben werden.
Ich sehe da keine datenschutzrechtlichen Bedenken.
Demnach akzeptierst du z.B. auch keine Fingerabdrücke als Beweismittel? Die kann man ebenfalls fälschen. DNA-Rückstände übrigens auch.
Hm, was akzeptierst du überhaupt noch?
Der Trick besteht darin, Beweismittel nicht generell als unglaubwürdig abzustemeln, sondern jeweils einzeln zu prüfen, ob sie glaubwürdig sind oder ob dran rumgepfuscht wurde. Sprich im Fall von Dashcamvideos z.B. einen Plausibilitätsabgleich mit anderen Hinweisen/Beweisen und eine Erkennungssoftware, ob KI-generierte Teile enthalten sind.
Wobei ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wo und wie eine KI-Manipulation stattfinden soll, wenn ein Unfallzeuge im Rahmen der Befragung vor Ort sagt, dass er eine Dashcam hat und die SD-Karte aus selbiger zieht, um sie dem Polizisten zu übergeben.