Wie findet ihr Gendern?

Schlecht 69%
Gut 31%

45 Stimmen

18 Antworten

Hallo,

es kommt auf die Form des Genderns an.

Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

Als Frau bin ich selbstbewusst genug, dass ich keine Lippenbekenntnisse brauche und keine Probleme mit dem generischen Maskulin habe.

Ich nutze allein Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.), und diese auch nicht konsequent und durchgehend Soll heißen, ich nutze sie in der ersten Anrede, gelegentlich auch während eines Vortrages, einer Ansprache, v. a. wenn es um einen mir wichtigen Punkt geht, und am Ende eines Vortrages.

Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu


checkpointarea  10.09.2024, 09:58
Ich nutze allein Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.)

Dann formuliere doch mal den Satz "Die Schüler trafen sich mit Studenten und Lehrern, um Politiker zu begrüßen". Der ist danach doppelt so lang, und grenzt aufgrund der dann unumgänglichen Nutzung biologischer Geschlechter (anstatt grammatikalischer Begriffe) obendrein die kleine Gruppe an Menschen, welche sich als "divers" sehen, aus. Für mich das exakte Gegenteil einer "win-win" - Situation.

Bedenke auch mal folgendes Szenario: Eine Politikerin trifft sich mit zwei männlichen Politikern. Der Satz "die Politikerinnen trafen sich mit Politikern" geht nicht, denn es ist ja nur ein weiblicher Politiker anwesend. Nur der Satz "die Politiker trafen sich" funktioniert hier. Ist alles nicht durchdacht und arg unpräzise sowie ausgrenzend, aber das haben viele Ideologien halt so an sich.

Schlecht

Wenn man "sehr geehrte Damen und Herren" sagt, dann ist das auch eine Form des Genderns. Das finde ich jedoch normal.

Was ich absolut unerträglich finde, ist die Gender Gaga Sprache mit dem Sternchen und der Stotterpause.

Schlecht
„Wie kommt eine politisch motivierte Minderheit dazu, einer Mehrheit vorschreiben zu wollen, wie wir uns in Zukunft auszudrücken haben?“, so Hallervorden. „Die deutsche Sprache als Kulturgut gehört uns allen. Keiner hat ein Recht, darin herumzupfuschen. Sprache entwickelt sich von allein, aber nicht auf Druck von oben. Gendern ist – wie ein weiser alter Mann wie Joachim Gauck sagte – ‚betreutes Sprechen‘. Ich und viele mit mir brauchen keine Erziehung zu Sensibilität.“

https://www.rollingstone.de/didi-hallervorden-gendern-ist-betreutes-sprechen-2394285/

Schlecht

Gendern in Form von :

"Meine sehr verehrten Damen und Herren"

oder

"Wir suchen Kassierer/Kassiererinen für unsere Filiale in..."

Ist natürlich völlig in Ordnung und würde ich auch so benutzen.

Sterne, Striche, innen oder so verbogene Sprache wie Radfahrende oder Studierende finde ich grausam und lehne ich entschieden ab.


checkpointarea  10.09.2024, 09:55

Weshalb die Beidnennung? Der Satz "Deutschland hat 83 Mio. Bürger/Bewohner/Einwohner" ist doch klar verständlich. Kein normaler Mensch käme auf die Idee, dass nur nach Männern gefragt würde. Ist doch ziemlich sexistisch und der Idee der Gleichwertigkeit aller Geschlechter nicht entsprechend, permanent darauf hinzuweisen, dass es mindestens zwei Geschlechter gibt, findest Du nicht?

Rjinswand  10.09.2024, 10:12
@checkpointarea

Natürlich, bin ich ganz bei dir.

Kein normaler Mensch käme auf die Idee, dass nur nach Männern gefragt würde.

Ja, genau da liegt das Problem. Is ja keiner mehr normal, jeder ist ja was besonderes und einzigartig und darauf muss man natürlich permanent hinweisen.

Ist doch ziemlich sexistisch und der Idee der Gleichwertigkeit aller Geschlechter nicht entsprechend, permanent darauf hinzuweisen, dass es mindestens zwei Geschlechter gibt, findest Du nicht?

Klar, allerdings kann ich mit "Meine sehr geehrten Damen und Herren" leben auch wenn ich "Sehr geehrtes Puplikum" besser fände.

Und "Kassierer/Kassiererin gesucht" triggert mich jetzt auch nicht, wenn ich allerdings Sterne, Doppelpunkte, -innen oder radfahrende oder ähnliches lese, breche ich den Artikel ab, das geht gar nicht.

checkpointarea  10.09.2024, 10:14
@Rjinswand
Natürlich, bin ich ganz bei dir.

Das freut mich. :)

Is ja keiner mehr normal, jeder ist ja was besonderes und einzigartig und darauf muss man natürlich permanent hinweisen.

Ich will mein Problem damit mal anders und absichtlich zugespitzt beschreiben: Wenn ich in einer geschlossenen Anstalt von einem Insassen mit seltsamem Zeug vollgequatscht werde, sollte ich dann mitspielen, oder sollte ich es lieber ignorieren? ;)

 ...Radfahrende...

Neulich in der Presse gelesen: "Es gab im Jahre XXYY in Deutschland XXYY tote Radfahrende". Zombieapokalypse :D Wenn das so weitergeht, werden Kabarettisten noch arbeitslos, weil die Wirklichkeit bereits absurd und lächerlich genug ist.

Schlecht

Etwa 70 bis 80 Prozent der Deutschen wollen es nicht. Es gibt nur eine Partei, deren Wähler es mehrheitlich gerne sehen: die Grünen.