Was tun bei der Studiumswahl?
Mal angenommen ihr seid euch sehr unsicher bei der Wahl eures Studiums. Würdet ihr lieber:
- Vorsichtshalber ein Studium beginnen, wofür ihr euch zwar grundsätzlich interessiert aber noch nicht sicher seid, ob das wirklich der richtige Studiengang ist? (quasi erstmal das Studium als Notlösung anfangen, um nicht „nichts“ machen zu müssen und umzuschauen, ob das Studium vielleicht sogar wirklich das richtige sein könnte)
- Bei Unsicherheit erstmal ein Jahr warten und beispielsweise ein FSJ machen, um dann ein Jahr länger Zeit zu haben, sich für den richtigen und finalen Studiengang zu entscheiden? (quasi Risiko vermeiden, dass man sich erst notgedrungen falsch entscheidet und möglicherweise das begonnene Studium abbrechen muss)
10 Stimmen
5 Antworten
Ich habe beides gemacht. Nach dem Abitur erstmal FSJ und noch ein paar Jahre beim selben Arbeitgeber in normaler Anstellung weitergearbeitet, weil ich noch keinen richtigen Plan hatte was ich studieren will. Und dann bin ich irgendwie recht spontan in ein Studium reingestolpert, habe mittlerweile den Masterabschluss und bin immer noch unsicher ob das eine gute Idee war.
Aus der Erfahrung heraus nehme ich zwei Erkenntnisse:
- Einfach nur abzuwarten, bringt einen bei der Studienwahl nicht weiter.
- Ein Studium zu machen, an dem man nicht so wirklich interessiert ist, ist kacke.
Wenn du dir noch Zeit nehmen willst mit der Studienwahl, dann nutze diese Zeit auch um abzuklären, was das Richtige ist und was nicht. Überlege dir, welche Studiengänge für dich infrage kämen und versuche, was zu machen mit dem du besser abschätzen kannst ob es ne gute Wahl ist oder nicht. Also wenn du z.B. unsicher bist ob ein Medizinstudium das Richtige ist, dann ein FSJ im medizinischen Sektor um die Frage nach dem Medizinstudium mit ja oder nein beantworten zu können.
Ich würde definitiv nicht einfach anfangen irgendwas zu studieren, nur um Zeit totzuschlagen oder in der Hoffnung dass der Appetit beim Essen kommt. Ja, auch bei einem Studiengang, von dem man im Vorfeld wirklich überzeugt war, kann es sich in der Praxis dann ganz anders darstellen und du überlegst es dir nach ein, zwei Semestern doch anders. Dieses Risiko ist da und das ist auch okay. Nur nicht gleich von vornherein quasi so einplanen.
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Und als weitere Option solltest du bitte überlegen, ob es denn wirklich ein Studium sein muss. Also im Sinne von "Hauptsache studiert, egal was". Das fände ich ziemlich sinnlos.
Vielleicht ist der Umstand, dass dich im Moment kein Studiengang so richtig anfixt, ein Anlass zur Feststellung dass es dann halt (erstmal) kein Studium wird. Es gibt auch reichlich interessante Berufsausbildungen.
Manche Hochschulen bieten z. B. Ing.-Orientierungssemester an. D.h. du machst die Grundlagenvorlesungen bzw. Prüfungen die z. B. in meinem Fall alle Ings. brauchen und kannst währenddessen in die Vorlesungen der versch. Ing.-Studiengänge reinschnuppern und dich dann entscheiden. Die Prüfungen werden angerechnet, wenn du dich entschieden hast.
notting
Erst mal in dem infrage kommenden Berufsfeld ein freiwilliges Praktikum von einem halben Jahr machen.
Ich wollte nicht mit einem FSJ meine Zeit verschwenden, Auslandsjahr kam damals nicht in Frage und Arbeit für ein Jahr habe ich keine gute bekommen.
Hab dann einfach ein Studium begonnen, für das ich mich grundsätzlich interessiert habe und nach einem Jahr noch ein zweites.
Es eilt doch nicht