Meinung des Tages: Nach dem gestrigen Warntag - fühlt Ihr Euch in puncto Katastrophenschutz ausreichend informiert / geschützt?
Am gestrigen Donnerstag schrillten - im besten Falle - in ganz Deutschland um 11 Uhr die Smartphones und Sirenen. Mit dem Warntag testeten die Behörden bereits zum vierten Mal den Extremfall. Fühlt Ihr Euch seitens der Regierung ausreichend für mögliche Katastrophenfälle informiert?
Warntag 2024 verlief positiv
Im Anschluss des Probealarms von gestern zog das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) ein durchaus positives Resümee. BBK-Präsident Ralph Tiesler sagte, dass man "die Bevölkerung mit einer großen Bandbreite an Warnmitteln erreicht" hätte.
Nachdem der erste Testlauf im Jahr 2020 noch mit einigen Pannen verlief, zeigte sich das BBK mit der Leistungsfähigkeit des letzten Warntags mehr als zufrieden. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte, dass man mithilfe der verschiedenen Warnmittel wie z.B. Handy, Tablet, Radio oder stationären Sirenen einen Großteil der Menschen erreichen und für das wichtige Thema Katastrophenschutz sensibilisieren konnte.
Konsequenzen aus der Ahrtal-Katastrophe
Spätestens seit der verheerenden Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz sowie in Nordrhein-Westfalen vor wenigen Jahren erhöhte sich der Druck auf die Behörden, die bestehenden Warnsysteme kontinuierlich zu verbessern und bundesweit auszubauen.
Der Bund forderte hierfür u.a. den Ausbau des Sirenennetzes sowie den Aufbau eines umfassenden Cell-Broadcasting-Systems. Das Ziel sei ein allumfassendes Warnsystem, um Menschen vor möglichen (Natur-)Katastrophen wie Überflutungen oder Terroranschlägen zu warnen. Experten schätzen, dass man mit einem effizienteren Warnsystem 2021 wesentlich mehr Menschenleben im Ahrtal hätte retten können.
BBK bittet Bevölkerung um Mithilfe
Um im Ernstfall möglichst viele Menschen in den Städten oder auf dem Land zu erreichen, möchte das BBK den Probealarm künftig weiterhin verbessern. Hierfür ist die Behörde allerdings auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, weswegen die Bundesbürger bis zum 19. September die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen des Warntags 2024 auf der Seite https://www.warntag-umfrage.de/ mitzuteilen.
Die Ergebnisse würden im Anschluss daran geprüft, analyisiert und zur Verbesserung der Systeme genutzt. Daher möchten auch wir von gutefrage Euch ermutigen, an der kurzen und wichtigen Umfrage teilzunehmen. ❗😊
Unsere Fragen an Euch:
- Fühlt Ihr Euch in Deutschland ausreichend auf einen möglichen Katastrophenfall vorbereitet und wo könnte der Bund/die Länder noch weitere Vorkehrungen in puncto Katastrophenschutz treffen?
- Hat der gestrige Probealarm bei Euch / in Eurer Gegend funktioniert? Was lief gut, was wäre verbesserungswürdig?
- Seid Ihr für mögliche Krisenszenarien gewappnet, z.B. indem Ihr Lebensmittelvorräte besitzt oder wichtige Dokumente immer griffbereit habt?
Wir freuen uns auf Eure Antworten.
Viele Grüße
Euer gutefrage Team
215 Stimmen
95 Antworten
Der Warntag ist zwar eine gute Idee, aber ich glaube nicht, dass im Ernstfall alles so reibungslos funktioniert. Sirenen gibt es in vielen Gegenden gar nicht mehr, und auch das Cell-Broadcasting-System hat nicht jeden erreicht. Außerdem fehlen mir klare Anweisungen, was ich im Katastrophenfall konkret tun soll. Da könnte man definitiv noch mehr tun, um die Leute besser zu informieren und vorzubereiten.
Ich hatte mir die Wan App installiert. Beim ersten Probealarm nix, gar nix. Ich war verwundert, bis ich rausgefunden hatte, daß man Android 7 oder 8 braucht. Kann man vergessen, wenn es nicht plattformübergreifend bzw. abwärtskompatibel programmiert ist.
Ich stimme zu, dass eine Warnung nur der erste Schritt ist, und sie funktioniert nur, wenn sie von einer tatsächlichen physischen Verteidigung gefolgt wird. Man kann über eine drohende Gefahr informiert werden, aber wenn man nicht über angemessene Verteidigungsmaßnahmen verfügt - Schutzräume, befestigte Gebäude, eine gut konzipierte Infrastruktur -, macht das in Bezug auf die Sicherheit kaum einen Unterschied.
Ich habe erst im Nachhinein aus den Medien erfahren, daß es einen Warntag gab, - denn ich besitze kein Smartphone, - und in unserer 100.000 Einwohner Stadt, gibt es keine Sirenen!
Verstehe echt nicht was daß soll
Bei uns in der Stadt wird die Sirene sowieso öfter als 1x im Monat getestet und hören tut ich sie gut genug, auch bei geschlossenem Fenster.
Wohingegen der Ton am Handy einem Jumpscare gleicht, also wenn schon Warnung am Handy dann bitte kein "Ouuuh die Welt geht gleich unter" Sound dazu