Wäre es im Islam Shirk Allah sein Vater zu nennen? Ich beziehe mich auf die Trinität.

Das Ergebnis basiert auf 4 Abstimmungen

Andere Meinung 75%
Ja, es wäre Shirk 25%
Nein, es wäre kein Shirk 0%

3 Antworten

Andere Meinung

Ob das eine 'Beigesellung' ist, weiß ich nicht. Jedenfalls widerspricht das dem Islam. Denn wenn Du ihn 'Vater' nennst, muss er Kinder haben, zumindest eines. Und das schließt der Islam aus.

Anders das Judentum und besonders das Christentum. Hier wird Gott zu Recht Vater genannt. Israel ist bildlich sein Sohn, Jesus ist sein Sohn, die Gläubigen sind seine Kinder.


ksa01  22.06.2024, 10:06

Es ist völlig richtig, dass es Kinder geben muss, um vom Vater zu sprechen. Aber es wird hier von vielen regelmäßig vergessen, dass alle Menschen Gottes Kinder sind, nicht nur Jesus! Jesus hat dies mit seiner eigenen Aussage nur stets besonders betont und er spielt auch als das "1. Kind", als höchster in der Hierarchie unter Gott, eine ganz erhabene, hervorgehobene Rolle. Dennoch braucht man z. B. nur daran zu denken, dass wir als Christen alle das "Vater unser" beten, wir sind alle Kinder des Vaters und das gilt auch für Muslime, Buddhisten usw., auch Atheisten, die sich vom Vater abgewandt haben wurden, leben dennoch nur durch den Willen des Schöpfers, sind weiterhin seine Kinder.

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RStroh  22.06.2024, 12:58
@ksa01

Geschöpfe: Ja, Kinder: nicht alle

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ksa01  22.06.2024, 13:37
@RStroh
Geschöpfe: Ja, Kinder: nicht alle

Das ist das negative Denken der Ausgrenzung und genau nicht der Nächstenliebe nach der Lehre Jesu. Gott liebt die >ganze< Welt (Johannes 3,16). Man könnte ggf., wie es einige Christen tun, in einer Sichtweise argumentieren, dass man den Ausdruck "Kinder" nur eingeschränkt verwendet in Bezug auf jene, die an Gott glauben, allermindestens aber bezieht es damit alle mit ein, die an einen monotheistischen Gott glauben, wie z. B. auch Judentum, Islam etc. Ganz klar und 100%ig eindeutig ist, dass alle Menschen >berufen< sind, Kinder Gottes zu sein. Sogar die konservative kath. Kirche geht da mit, ich zitiere: “In dieser Vielfalt, in dieser Auffächerung der Religionen gibt es eine einzige Gewissheit, an der wir für alle festhalten: wir alle sind Kinder Gottes”, sagt Papst Franziskus in seiner Videobotschaft vom 6. Januar 2016.
Ich sehe es zusätzlich auch klar so, dass selbst die Atheisten, Vielgötterer usw. Gottes Kinder sind, aber sie sind sozusagen "verirrte", derzeit verlorene Kinder. Es ist nicht am Menschen negativ zu versuchen zu trennen, was Jesus und Gott vereint sehen wollen, alle Menschen sind Brüder und Schwestern, alles andere wäre Zeichen von zu wenig Nächstenliebe.

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RStroh  22.06.2024, 18:11
@ksa01

Der Papst.hat nicht immer recht.

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ksa01  23.06.2024, 00:48
@RStroh

Ja, aber zum Glück war er hier gut inspiriert.

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Andere Meinung

Du kannst Allah/Gott selbstverständlich Vater nennen, denn alle Menschen sind die Kinder des Schöpfers, das ist egal welche Religion man hat und gilt selbst für diejenigen Menschen, die gar nichts glauben. Man kann seinen Vater/Schöpfer nicht verändern, das bleibt ewig und es gibt nur einen einzigen Gott/Allah, welcher Name ihm gegeben wird, spielt keine Rolle.

Bzgl. Trinität: Ja, die Trinität wäre ein Widerspruch zum Islam und nicht kompatibel. ABER das Schöne ist, dass es hier real dennoch >keinen< Widerspruch zwischen dem dem Christentum nach der Lehre Jesu, dem Urchristentum und dem Islam gibt, weil die Trinität nur eine reine (künstliche) Kirchenlehre ist! Es gibt viele Christen, die die Trinität ausschließen und ich kann nur empfehlen dies ebenfalls zu tun, denn Jesus hatte so etwas nie gelehrt und es steht auch nicht in der Bibel. Man kann es "reinlesen", wie es viele tun, aber es steht dort nicht. Im Gegenteil bspw. Johannes 14:28 sagt klar aus Sicht von Jesus: "Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich." Oder auch: "Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus." (1.Tim 2,4-5).

In allen Religionen, also auch im Christentum und im Islam, wird in die heiligen Schriften von >Menschen< (meist alte Männer) etwas reininterpretiert was im Original gar nicht gemeint war. So entstehen über die Jahrhunderte mehr Konflikte, es gibt ja auch verschiedene Meinung und Strömungen im Islam.

Im Christentum haben die jungen, großen Kirchen im 4. Jahrhundert einige sehr schlechte Entscheidungen getroffen, die bis heute nachwirken (man kann ggf. unter arianischer Streit nachlesen). Im Zuge von inneren Machtkämpfen wurde die Idee der Trinität in die >kirchliche< christliche Lehre aufgenommen, vor dem Hintergrund des Machteinflusses der Römer mit ihrer Verehrung der Trias, gegen großen Widerstand, denn so etwas gab es im Urchristentum nicht. Traurigerweise halten die großen Kirchen bis heute an den meisten alten "Traditionen" fest und hinterfragen den Widerspruch zur Lehre Jesu nicht genug. (Zu den theologischen Hintergründen kann ich diese Seite empfehlen: https://www.trinitaet.com/hauptartikel)

Ich finde es aber sehr schön, dass man auf diese Weise klar erkennen kann, dass Gott und Allah gleich sind, nur andere Namen, wie es auch heute sehr viele Christen richtig leben (!), im Einklang mit dem Wort der Bibel, es gibt nur einen Gott. Und je mehr Jahr für Jahr die Essenz der großen Religionen verstanden wird, um so weniger Konflikte gibt es, denn im Kern besteht eine Übereinstimmung.

Alles Gute!


RStroh  22.06.2024, 12:59

Schreibst Du aus islamischer Sicht? Wenn ja, dann zeige mir, wo im Koran steht, dass einer der Namen Allahs 'Vater' ist.

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ksa01  22.06.2024, 13:21
@RStroh

Ich schreibe das aus einer Meta-Sicht, bin selbst Christ, aber ich sehe das ganz anders als du: Es geht nicht darum, dass wörtlich ein spezifischer Begriff genannt wird, sondern darum was es symbolisch bedeutet. Wenn du mal genau analysierst, dann wirst du sehen, dass sogar schon im "Vater unser" ausgedrückt wird, dass wir >alle< Kinder Gottes sind. Als Schöpfer ist er der "Vater" allen Lebens, seien es nun Pflanzen, Tiere und alle Menschen. Nicht nur sind alle Menschen jeder Religion als seine Kinder eingeschlossen, sondern selbst diejenigen (Atheisten), die sich von Gott abgewandt haben, auch sie bleiben seine Kinder und er verfolgt die Hoffnung, dass sie alle eines zum Glauben an ihn zurückkehren.
Auch als Christ kann ich z. B. Gott, wenn ich das möchte Allah nennen und es ist gar kein Problem, sondern zeigt nur mein tieferes Verständnis der Bibel, dass es nur >einen< Gott gibt, immer wieder wurde korrekt gelehrt, dass der Name keine Rolle spielt, wie wir es z. B. auch aus dem jüdischen mit JHWH wissen. Wenn jemand, egal welcher Religion, Gott also als Vater aller oder sogar als Mutter aller ansprechen möchte, ist dies prinzipiell immer in Ordnung, denn es entspricht dem was Gott uns lehrte.

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Andere Meinung

Im Islam gibt es die Trinität ja nicht, der muslimische Gott ist ein völlig anderer. Für einen Muslim würde es keinen Sinn machen.

Also finde jetzt ich, als Christ

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️