Landet man als Christ durch Suizid automatisch in der Hölle?

Andere 64%
Nein man wird trotzdem gerettet 21%
Ja 14%

14 Stimmen

11 Antworten

Andere

Hallo Julian,

nein, auf gar keinen Fall! Gott ist kein Scharfrichter, der darauf aus ist, Menschen für ihre Sünden zu bestrafen! Im Gegenteil, die Bibel beschreibt ihn als einen mitfühlenden, warmherzigen und liebevollen Gott. Moses zitierte einmal Gott, der über sich selbst sagte: "Ich bin der Herr, der barmherzige und gnädige Gott. Meine Geduld ist groß, meine Liebe und Treue kennen kein Ende!" (2. Mose 34:6, Hoffnung für alle).

Es stimmt allerdings, dass Gott einen Selbstmord als schwerwiegenden Verstoß gegen den Grundsatz des Lebens sieht. Immerhin tastet ein Mensch, der sich selbst das Leben nimmt, etwas an, was eigentlich nur Gott gehört. In den Psalmen heißt es: "Denn bei dir ist der Quell des Lebens; durch Licht von dir können wir [das] Licht sehen" (Psalm 36:9).

Da also von Gott alles Leben ausgeht, kann letztlich nur er darüber verfügen. Allgemein sagt man zwar, das Leben gehöre uns, doch das stimmt nicht ganz. Das Leben ist eine Gabe, mit der wir allerdings nicht auf x-beliebige Weise verfahren dürfen. Für das, was wir tun, sind wir in jedem Fall vor Gott rechenschaftspflichtig. Dazu heißt es in der Bibel: "So wird denn jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen" (Römer 14:12).

Es gibt Situationen im Leben mancher Personen, die als ein Ausnahmezustand zu sehen und zu bewerten sind. Bei einer schweren Depression z. B. mag der Kranke geradezu zwanghaft Selbstmordgedanken entwickeln. Für andere ist der innere Schmerz so unerträglich groß, dass sie nur eine Möglichkeit sehen, diesem zu entkommen, den Freitod.

Gott beurteilt jedoch bei Sünden nicht nur was wir tun, sondern vor allem, aus welchem Beweggrund heraus wir etwas tun. Daher kann nur er wirklich beurteilen, welche Faktoren bei einem Selbstmord eine Rolle gespielt haben. Doch wir können sicher sein, dass sich Gott stets von Liebe und Barmherzigkeit leiten lässt.

Sehr zu Herzen gehend ist z. B. das, was in einem Psalm über Gottes Bereitschaft, zu vergeben, gesagt wird: "Er hat uns selbst nicht nach unseren Sünden getan; noch hat er nach unseren Vergehungen das auf uns gebracht, was wir verdienen. Denn wie die Himmel höher sind als die Erde, So ist seine liebende Güte übermächtig gegenüber denen, die ihn fürchten. So fern der Sonnenaufgang ist vom Sonnenuntergang, so weit hat er unsere Übertretungen von uns entfernt" (Psalm 103:10-12).

Meinst Du nicht auch, dass Gottes Vergebung so weit reicht, dass er grundsätzlich auch Menschen vergeben kann, die Selbstmord begehen? Ganz bestimmt!

Auch wenn die Bibel nicht direkt etwas zum Thema Selbstmord sagt, so lassen sich dennoch auf Grund dessen, was sie über Gottes Persönlichkeit sagt, gewisse Rückschlüsse ziehen. Auf keinen Fall aber sagt die Bibel, dass Selbstmörder nach ihrem Tod eine Strafe, in welcher Form auch immer, erleiden müssen, denn die Bibel sagt: "Denn wer gestorben ist, ist von [seiner] Sünde freigesprochen" (Römer 6:7).

LG Philipp


Bodesurry  07.11.2024, 18:08
Auch wenn die Bibel nicht direkt etwas zum Thema Selbstmord sagt, 

Braucht sie auch nicht. Es reichen die Stellen, in der über die Errettung etwas steht.

Nur zwei Beispiele:

Er (Jesus) sagte: »Es steht doch dort geschrieben: Der von Gott erwählte Retter muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen. Allen Völkern wird in seinem Auftrag verkündet: Gott vergibt jedem die Schuld, der zu ihm umkehrt. Lukas 24,46-47

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16

und die Aufforderung

20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20

Philipp59  08.11.2024, 06:13
@Bodesurry

Vielen Dank für die Bibeltexte! Sie passen sehr gut zu dem Thema.

Andere

Natürlich ist Selbstmord zunächst eine Sünde. ( Denn das Gebot "Du sollst nicht morden" ist nicht explizit auf andere Personen bezogen, sondern ganz allgemein gefasst) Übrigens gibt Gott den Erschöpften neue Kraft und macht den Schwachen stark. (vgl. Jesaja 40:29)

Ich persönlich glaube, dass es Fälle gibt, wo Menschen nach dem Suizid trotzdem in den Himmel gekommen sind. Denn man kann auch im durch aufgrund der zum Suizid führenden Handlung im dadurch eingeleiteten Sterbeprozess noch bereuen und dabei an Jesus Christus glauben.

Zu dieser Überzeugung bin ich durch die folgende beeindruckende Nahtoderfahrung gekommen, wo Harald Borisch auch anhand einer Geschichte von zwei Jungen erzählt, warum diese beiden Jungs trotz Suizid in den Himmel gekommen waren:

Einmal Himmel und Zurück- Harald Borisch war 2x Tod und 2x im Himmel

Ich möchte aber ausdrücklich davor warnen mit Gott seine Spielchen zu treiben und möchte in dem Zusammenhang natürlich auch vor der Begehung eines Suizids und der daraus möglicherweise entstehenden Konsequenzen (möglicherweise auch für den Ort der Verbringung der Ewigkeit) warnen!

Im Übrigen möchte ich gerne darauf hinweisen und/ oder erinnern, dass Gott laut seinem Wort (damit meine ich die Bibel) jedem Menschen ein Gewissen gegeben hat und an das Herz eines jeden Menschen klopft (weil jeder Mensch in seinen Augen sehr wertvoll und geliebt ist) und er Menschenseelen nicht einfach so verloren gehen lässt.

Römerbrief 1:20:

[20] denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinden

Bodesurry  07.11.2024, 18:11
eingeleiteten Sterbeprozess noch bereuen und dabei an Jesus Christus glauben.

Wo steht das in der Bibel?

Man muss sich vor dem Tod für oder gegen Jesus entscheiden und falls ja, den Tatbeweis der Nachfolge erbringen.

xxScarface1990  07.11.2024, 19:04
@Bodesurry
den Tatbeweis

Kommt darauf an, was man darunter versteht.

Der Verbrecher, der neben Jesus gekreuzigt wurde ist ja im Paradies und das einzige, was er getan hatte, war es sich mit seinem Mund zu Jesus zu bekennen. (Im Glauben an Jesus natürlich)

Das kann auch noch jemand tun, der eine mit dem Tod endende Suizidhandlung (zum Beispiel durch Giftzunahme) begangen hat und diese Suizidhandlung kurz danach noch zu Lebzeiten von Herzen bereut.

Römerbrief 10:9-10 :

[9] Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. [10] Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden; 

LGundGS!

Andere

DIE Hölle ist eine alte Lüge der kath. Kirche, um die Menschen durch Angst zu kontrollieren (Machtmissbrauch), weil hier viel zu oft eine ewige Strafe behauptet wird, die so nicht stimmt und zu einem völlig falschen Bild der christlichen Lehre führt. Jesus hat so etwas nie gelehrt!
Der entscheidende Punkt ist, dass es nicht um eine einfache, binäre Entscheidung "Himmel oder Hölle" geht! Das wäre in sehr, sehr vielen Fällen auch vollkommen unlogisch und würde göttlicher Gerechtigkeit stark widersprechen. Die geistige Realität nach dem physischen Tod ist differenzierter und nicht so einseitig, durch spirituelles Wissen sind wir hier in der Erkenntnis viel weiter als im Mittelalter o. ä., aber leider verweigert der kirchliche Mainstream sich dem!

Ein wichtiger Punkt warum sich die Behauptung der Ewigkeit der Hölle bis heute oft hält ist die falsche Übersetzung des Begriffs "Äon" aus dem Altgriechischen, in vielen Texten wird hier ganz falsch Ewigkeit geschrieben, wo stattdessen etwas wie "Zeitalter" stehen müsste, was für eine unbestimmte Zeitspanne steht, meist länger, aber variierend und immer endlich. Mit dem Begriff "Fegefeuer" liegt man da etwas besser als mit "Hölle" (auch wenn das Feuer natürlich ebenfalls nur symbolisch gemeint ist), da hier der entscheidende Aspekt der Läuterung genannt wird! Das Ziel ist immer, dass die Seelen ihre Fehler einsehen und bereuen, das sie um Vergebung bitten, sich positiver ausrichten, lernen und sich so am Ende zum Guten weiter entwickeln. Das Ziel ist nie die Strafe an sich, sondern jenes "Höllen-Leiden" dient nur dazu, um die Seelen, die sich dem sanften Weg des Lernens verweigern und Gottes Gesetze missachten, so auf dem harten Weg die Wahrheiten zu vermitteln, die sie lernen müssen auf ihrem langen Weg der individuellen Evolution.

Aber am Ende des Tunnels ist immer Licht, selbst in den schlimmsten Fällen (auch wenn diese dann sehr viel leiden müssen zuerst), am Ende kann jede Seele bereuen und sich erretten lassen und wieder in den "Himmel" (die höhere geistige Welt) kommen. Suizid ist eine schlimme Sache und erzeugt viel persönliches Leid nach dem Sterben des Körpers, aber es gibt trotzdem immer neue Chancen. Seelische Weiterentwicklung ist das Ziel, nicht eine simple Gut/Böse-Zweiteilung der Menschheit, alle sollen sich langfristig verbessern, Erfahrungen machen und aus Fehlern lernen. Aber der direktere Weg in den Himmel ist sehr viel schöner und erfüllender und auch die Qualität der seelischen Existenz in der höheren geistigen Welt ist sehr viel besser, wenn man "Schätze im Himmel" gesammelt hat, wie Jesus es uns lehrte.

Alles Gute!


Bodesurry  07.11.2024, 18:13

Etwas, dass auf eine Allversöhnung hindeutet, gibt es im ganzen Neuen Testament nicht. Deshalb rufen die Autoren eindringlich dazu auf, vor dem Tod eine Lebensumkehr zu vollziehen.

ksa01  07.11.2024, 18:53
@Bodesurry

Ich weiß was ich weiß, unabhängig davon was manche andere so meinen...
Es ist aber sowieso, unabhängig von bestimmten konfessionellen Ansichten, am Besten, wenn man versucht vor dem physischen Tod in dieser Inkarnation sich möglichst gut moralisch gewandelt zu haben, viel Vergebungsarbeit speziell auch für sich selbst etc. - aber z. B. bestimmte Rituale o. ä. sind definitiv nicht notwendig, höchstens für diejenigen, die das unbedingt glauben wollen, was deren Sache ist.

Andere

Die Frage ist eine andere. War die Person, die sich das Leben genommen hat, bekehrt und wiedergeboren (Johannes 3,1-18)?

Falls Ja, ist sie gerettet.

Bekehrung:

1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte. Reue über die Sünden haben.

2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.

3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.

Die Lebensumkehr wird mit der öffentlichen Taufe bestätigt. 

Wer sich bekehrt hat, der ist gemäss Bibel, "versiegelt". Auch ein Suizid kann nichts daran ändern.

Nein man wird trotzdem gerettet

Nein, Suizid prädestiniert niemanden für die Hölle. Auch kennt Gott die jeweiligen Umstände und er ist jemand, der an diesen Anteil nimmt.

Worauf es ankommt, ist nicht, wie man aus diesem Leben scheidet (auch wenn es als Christ vielleicht eher nicht dazu kommt, so pauschal möchte ich das aber nicht beurteilen). Worauf es wirklich ankommt, ist Jesus Christus✝️

LGuGS ♡

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️