Hast du schonmal gedacht, dass alles Hoffnungslos ist und dann hat sich doch alles geändert?

Ja 88%
Nein 13%

16 Stimmen

3 Antworten

Ja

Vor einigen Wochen ist mein Großvater verstorben. Als ich davon hörte, bin ich komplett durchgedreht, und war in einer emotionalen Ausnahmesituation. Ich konnte nicht mehr klar denken, hab Panikattacken bekommen, und hab gezittert. Ich habe mir selbst Schuldgefühle eingeredet.

Denn mein Großvater lebte in Israel, weil meine Familie von dort kommt, und ich hätte es niemals geschafft, rechtzeitig da zu sein. Die Beerdigung habe ich nicht miterleben können.

Aber zur Schiwa (jüdische Trauerwoche nach dem Tod eines geliebten Menschen), habe ich es geschafft, da zu sein. Ich hab gedacht, ich wäre der schlimmste Mensch, weil ich es nicht rechtzeitig zur Beerdigung geschafft habe.

Aber meine wunderbare Familie, und meine tollen Freunde waren da, und sie waren so so süß und liebevoll mit mir. So unfassbar fürsorglich, und haben mir gezeigt, dass ich nicht schuld bin, oder kein schlechter Mensch bin, weil ich es nicht rechtzeitig zur Beerdigung geschafft habe.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin sehr empathisch, und helfe Menschen gerne ☺️

Anonym80173 
Beitragsersteller
 15.08.2024, 21:19

Vielen Dank fürs Teilen, das freut mich sehr für dich :)

Ja

Positive Hoffnungslosigkeit definitiv.

Meine Ausbildung begann 2019, dann kam Corona und gleichzeitig war ich mit meinem Betrieb zunehmend unzufrieden, auch weil sich meine Interessen weiterentwickelt haben. Die Arbeitsatmosphäre und die Unternehmenskultur haben überhaupt nicht zu mir gepasst. Mein Jahr 2021 war deshalb von mittelstarken Depressionen geprägt. Gleichzeitig sah ich als Arbeiterkind, was das intensive Arbeiten mit dem Leben meiner Eltern angerichtet hat: Einsamkeit, geringe Rente, ein wirklich hoffnungsloses Leben. "Dank" Corona hatte ich genug Zeit, über all das nachzudenken, was ich in Zukunft (verändern) will.

Meine Prio ist seitdem mein Wohlbefinden. Aktuelle studiere ich und natürlich habe ich grobe Ziele, wo ich mich in 10 Jahren sehe, aber ich habe es nicht eilig, eines dieser Ziele so schnellst wie nur möglich und perfekt zu erreichen, um dann im Hamsterrad zu verkommen. Ich möchte meine Interessen, meine Menschlichkeit und meine Skills kombinieren, um in 40 Jahren (in der nächsten Pandemie haha) nicht im Burn-Out zu landen. Unter Wohlbefinden fällt auch soziale Kontakte pflegen.

Da ich in meiner Ausbildung mit dem Geld katastrophal umgegangen bin (ich frage mich nämlich wo es hin ist), habe ich mich von (kurzfristigen) materiellen Zielen gelöst bzw. Geld besitzen und ausgeben reizt mich seitdem überhaupt nicht mehr.

Keine Ahnung, ob ich einfach nur Erwachsen werde, aber die Hoffnungslosigkeit, die ich 2021 erlebt habe, wird mich mein Leben lang positiv prägen. Wir leben nur einmal. Was uns bleibt sind Erinnerungen.

Mit dieser Einstellung denke ich, dass ich ein glückliches Leben führen werde. Mal schauen, wie die Reise aussehen wird :)

Ja

Als mir die Schulsozialarbeiterin gut helfen konnte.Ich spreche jetzt immer einmal die Woche mit ihr!Auch meine Klassenlehrer und Freunde haben mich unterstützt.