Hättest du ein Problem, wenn das erwachsene Kind sagt, dass es keinen Kontakt mehr zu Dir möchte?

Ja, ich hätte ein Problem damit, weil... 38%
Nein, ich hätte kein Problem damit, weil... 38%
Ich weiß nicht. 25%

16 Stimmen

9 Antworten

Nein, ich hätte kein Problem damit, weil...

Wenn ich das Kind rausgeworfen habe, aus welchem Grund auch immer, dann darf ich nicht erwarten, dass das Kind weiterhin Kontakt zu mir haben möchte. Damit müsste ich dann wohl klarkommen.

Ich weiß nicht.

Das kommt ja auf die Situation und die Gründe für den Rauswurf an. Wenn ich mein Kind rauswerfe, weil es mich zB. körperlich abgegriffen hat und es deswegen keinen Kontakt mehr möchte, wird mich das wahrscheinlich weniger hart treffen, als wenn ich es vor die Tür setze, weil es meine Pringles weggegessen hat.


guterfrager5  03.04.2025, 13:43

jetzt habe ich auch Lust auf Pringles 😶

Nein, ich hätte kein Problem damit, weil...

ich selber kein Kind habe...

Aber ich habe sowas in meiner Familie schon mal erlebt. Du schreibst:

 .... und droht damit, dass er den Kontakt zu Dir abbricht

Das ist toll. Weil, dann kann man Reden und vielleicht gemeinsam am Problem arbeiten.

Mein Bruder hat es anders gemacht. Mein Bruder hat die Familie geghostet. Meine Mutter starb. Nachmittags fuhr mein Bruder nach der Trauerfeier über 6 Stunden nach Hause. Als er nach 10 Stunden nicht beim Vater rückgemeldet hat ob er gut angekommen ist, hat mein Vater dort angerufen. 3 mal. Bei den ersten 2 malen ist die Freundin dran gegangen die sich dann in Ausreden gewunden hat. Beim dritten mal war mein Bruder selber dran hat gesagt, wenn der Vater noch einmal anruft wird sich ein Anwalt einmischen und das war das letzte was mein Vater von seinem Sohn gehört hat. Er hat alle geghostet.

Mein Vater wusste bis zum Tod nicht was er falsch gemacht hat und warum. 6 Jahre nach dem Tod des Vaters und 12 Jahre nach dem Tod der Mutter hat er sich dann bei mir gemeldet. Wir hatten dann drei bis viel mal Kontakt und seitdem dann auch nicht mehr. Allerdings könnte ich ihn jetzt wieder anschreiben, aber ich bleibe ruhig.

Er hätte meinem Vater eigentlich nur sagen brauchen warum er es nicht wollte, aber mein Bruder konnte sich dahingehend nicht äußern. Er hat, nachdem wir wieder Kontakt hatten von Umständen in der Kindheit gesprochen. Ich habe meine Erlebnisse mit hinzugefügt, weil ich die Dinge aus einem anderen Blickwinkel sah. Das habe ich ihm aber nie gesagt.

Letztendlich war eine gestörte Eltern Kind Bindung in jungen Jahren das Problem. Er bekam bis zu seinem 14. Lebensjahr alles in den Hintern gepumpt, weil er aufgrund seiner Krankheit vieles nicht machen konnte. Zudem mussten die Eltern viel mit Materieller Zuwendung, a la Spielzeug und später Geld locken müssen, damit er sein Medikament nimmt. Es hat immer geklappt. Aber dann kam die Zeit wo er mit 14 in die Ausbildung musste. Ab der 8. Klasse ging er dann auf ein Internat, wo Ärzte vorhanden waren die auf seine Gesundheit achteten und dort blieb er bis zum Abi und machte hinterher seine Ausbildung. Der Verdient heute über 1000 Euro netto mehr als ich und ich verdiene schon übelst gut. Er hat nicht verstanden das meine Eltern das beste für seine Zukunft wollten, falls sie ihn nicht mehr Pflegen können.

Er hat heute alles. Unsere Eltern waren zeitlebens Sozialhilfeempfänger. Meine Mutter arbeitete schwarz. Sie hievten ihn in so ein Leben. Viel Geld, hübsche Wohnung, Auto, Frau. Nur in dem sie kämpften damit er dieses Stipendium bekommen. Er ist in der Lage sich selber zu versorgen, ohne von Pflegern umgeben zu sein und ohne in einer dieser Behinderten Werkstätten zu arbeiten. Er hat die Intention dahinter nicht erkannt.

Er sah, ok die schicken mich weg, jetzt bekomme ich keine Zuwendung mehr wenn ich mein Medikament nehmen muss. Keiner mehr da der mir Geld oder Zeugs zusteckt, alle Freiheiten weg. Meine Eltern setzten ihm selten bis nie Grenzen. Das wunderschöne Leben war für ihn ab Ausbildung vorbei.

Aber er versteht nicht was sie geleistet haben. Meine Eltern waren ab da ein rotes Tuch, aber die Mutter zog noch. Nachdem sie tot war, war der Ofen aus und mein Vater musste drunter leiden.

Nun, auch mich hats sehr gut getroffen, obwohl ich, im Gegenteil zu meinem Bruder unter der Kindheit und Jugend leiden musste. Ich hatte keine Freiheiten, keine materiellen Dinge ohne Ende, wenig Taschengeld. Ich musste funktionieren und wenn ich was wollte Bitte Bitte machen mit der Gewissheit, ich bekomme es nicht weil er schon alles einheimste. Auch ich habs nicht verstanden, daher war ich eher ein schlimmer Teeny. Ich bin sogar mal abgehauen. Aber als ich meine erste eigene Wohnung hatte und mal 5 Jahre am Stück gearbeitet hatte, da merkte ich, das es mir eigentlich besser ging als meiner Mutter wo sie so alt war wie ich. Ich hab verstanden was sie als ihre Aufgabe sah, all die Jahre und heute danke ich es meinen Eltern. Es war für sie unter der Situation auch nicht leicht.

Er siehts anders und daher hat er geghostet. Wenn das Kind dir also sagt, dass es keinen Kontakt mehr will, dann wird es dir einen Grund sagen und vielleicht hat man dann noch eine Chance das Ruder rumzureißen. Dann weiß man, oha da stimmt was nicht.

Ghosten ist weitaus schlimmer.

Nein, ich hätte kein Problem damit, weil...

Nein. Denn ich werde mein Kind dann wahrscheinlich nicht ohne Grund rausgeschmissen haben. Wenn es das nicht einsieht und meint, dann bockig sein und den Kontakt abbrechen zu müssen, dann von mir aus.

Spätestens, wenn es sich in irgendeine erneute Scheibe geritten hat, steht es wieder vor der Tür.

Nein, ich hätte kein Problem damit, weil...

Schließlich kann ich in dem Fall nicht vom Kind erwarten, dass es danach noch etwas mit mir zu tun haben will.

Ich kann es nicht rauswerfen und dann nach Belieben seine Gesellschaft einfordern.

Wer das macht, tickt in meinen Augen nicht richtig.