Eine Person die in hohem Wasser droht zu ertinken, klammert sich immer an eine andere Person um zu überleben (wenn eine in der Nähe ist) 👇
Kann die Person, die droht zu ertrinken sich dafür entscheiden, sich nicht an eine andere Person zu klammern um die andere Person nicht auch in Lebensgefahr zu bringen - sondern ihr Schicksal akzeptieren, dass sie sehr wahrscheinlich untergeht und stirbt?
Wenn sie sich nicht dafür entscheiden kann die andere Person nicht zu gefährden indem sie klammert sondern sich "automatisch" an sie klammert und in Lebensgefahr bringt um selbst zu überleben, bedeutet das, dass es keinen freien Willen gibt?
5 Stimmen
4 Antworten
Naja man sagt immer. Nie selber in Gefahr bringen… Dass ein Mensch stirbt ist immerhin besser als würden 2 sterben… Aber natürlich alles versuchen zu helfen bloß nicht in Gefahr bringen.
Ich denke, verschiedene Personen würde verschieden damit umgehen.
Der eigene Wille spielt vielleicht auch nicht so eine große Rolle, Faktoren wie die Wassertemperatur/Erschöpfung wiegen vielleicht mehr.
Zudem überspielt Todesangst wohl das rationale Denken, was nicht bedeutet, dass man nie frei entscheiden kann.
Wenn beide im Wasser sind und in derselben Strömung, ertrinken ohnehin beide - außer es kommt kompetente Rettung von Land.
Den Tod zu fürchten und Leben zu wollen (und sich fortzupflanzen), ist das grundlegende Prinzip allen Lebens. Wäre dies nicht in Lebewesen vertreten, gäbe es wahrscheinlich gar kein Leben. Aber natürlich ist auch das eine Einschränkung der Freiheit.
Wenn man das logisch zu Ende denkt, ist eine eingeschränkte Freiheit keine Freiheit.
Wenn ich mich nur innerhalb der BRD bewegen darf, bin ich auch kein freier Mensch sondern ein Gefangener
Das Paradoxon der Freiheit eben. Erziehung schränkt das Kind und seine Freiheit ein, aber ohne kompetente Erziehung und Sozialisation kann es nicht leben und die Welt verstehen.
Ja doch eigentlich schon.
Irgendwo hat erziehung und Sozialisation irgendwann mal angefangen. Und es hat ja funktioniert, dass es sich zu dem entwickelt, was wir heute darunter verstehen. Das ist also keine Grundlage, unsere Vorfajren sind nämlich nicht ausgestorben als noch nichts erzogen und sozialisiert wurde
Das stimmt natürlich auch, die Frage ist nur, ob sie "besser" gelebt haben. Wir haben eben diese bescheidene Freiheit, aber auch die große Vulnerabilität vor den Elementen, Nahrungsknappheit, Leben ohne Medizin und Technologie, Unwissen über die Welt mit der heutigen Gesellschaft eingetauscht.
Wobei die heutige Gesellschaft immer noch ziemlich scheiße ist, also hatten sie es vielleicht wirklich früher besser, als es noch keine Sozialisation und Gesellschaft gab.
Wobei auch Höhlenmenschen und Tiere ihre Nachkommen auf eine Weise sozialisieren.
Durch unseren Körper sind wir ohnehin nie frei, er ist verwundbar, wir brauchen Nahrung und Wasser.
Wobei die heutige Gesellschaft immer noch ziemlich scheiße ist, also hatten sie es vielleicht wirklich früher besser, als es noch keine Sozialisation und Gesellschaft gab.
Gut möglich.
Witzig zu welchem Fazit das Gespräch (für mich zumindest) geführt hat
Wir haben nicht nur keinen freien Willen sondern tauschen unsere eingeschränkte Freiheit immer mehr gegen einen Haufen 💩 ein. Ein Hoch die Menschheit, der angeblich "schlausten" Spezies in diesem Universum ^^
Gute nacht
Freier Wille und eine quasi nie vorkommende, einmalige Not-Situation miteinander in Verbindung zu bringen, ist als würdest du 7up mit Sprite mischen und es jemand anderem dann als Sinalco verkaufen :)
In Notsituationen setzt der freie Wille also aus ubd wird beschränkt? Wie frei der dann?
Das sind Überlebensreflexe. Aber einen freien Willen gibt es trotzdem nicht, wie neurologische Wissenschaftler feststellten.
Nie frei entscheiden ist ja was ganz anderes, das behauptet ja niemand.
Ein freier Wille, der von Todesangst unterdrückt wird, ist irgendwie auch nicht so wirklich ein freier Wille