Während Rassismus und Kolonialismus auch in deutschen Medien und im Bildungssystem als Thema durchaus präsent sind, habe ich davon, dass es antiirischen Rassismus überhaupt gibt, erst nach der Schule erfahren - das ist auch verständlich, denn Deutschland hatte damit nicht viel zu tun.
Dabei wurde den Iren über ein dreiviertel Jahrtausend schweres Unrecht getan. Die Briten klauten ihr Land, dann ihre Nahrung und ließen die Iren hungern. Bis ins letzte Jahrhundert war die Meinung, dass Iren genetisch minderwertig waren, sehr verbreitet, außerdem verglich man sie mit Affen und schrieb ihnen eine Reihe an Vorurteilen zu. Bis heute hat diese Vergangenheit einen Einfluss im Nordirlandkonflikt. Die Parallelen zum Kolonialismus liegen auf der Hand, nur ging die Diskriminierung und Ausbeutung der Iren deutlich länger (Die Intensität war aber nicht jederzeit vergleichbar und es gab zwar unmenschliche Ausbeutung, aber keine klassische Sklaverei. Das ist natürlich relevant).
Wie groß ist das Bewusstsein im VK und den USA? Spielt das heute noch medial und gesellschaftlich eine Rolle? Wie umfassend wird das Thema in der Schule behandelt? Wie blicken die Iren auf dieses Unrecht zurück?
Vielleicht ist hier ja jemand gut informiert.