Ist es ein Straftatbestand, wenn ich im Rettungsdienst eine muslimische Frau nicht mit ins Krankenhaus nehme, weil ihr Mann das nicht wünscht?

Ich mache gerade meine Ausbildung zur Rettungssanitäterin, und gestern haben wir die legalen Grundlagen durchgenommen. Da kam die Sprache auf eine Situation, die so auch schon im Rettungsdienst vorgekommen ist:

Man wird mit einem Rettungsfahrzeug zu einem Haus gerufen, in dem ein muslimisches Ehepaar wohnt. Die Frau klagt über starke Schmerzen, ihr Mann verbietet uns als Rettungsdienstpersonal jedoch, uns ihr zu nähern. Die Frau macht jedoch den Willen erkenntlich, behandelt werden zu wollen.

Unser Lehrer hat uns jetzt gestern erklärt, dass wir uns trotzdem in keinem Fall der Frau nähern dürfen, weil ihr Mann hier das Sagen hat, und dass das auch jurisitisch belegt sei. Ergo, wenn der Mann nicht will, dass sie mitkommt, müssen wir das als ihre mutmaßliche Meinung akzeptieren. Jetzt frage ich mich aber, ob es nicht schlicht und ergreifend eine Straftat ist, wenn ein Mann seiner Frau gegen ihren erkennbaren Willen verbietet, mitzukommen? Ist das nicht Nötigung oder so etwas? Und machen wir uns als Rettungsdienstpersonal nicht mitschuldig (im juristischen Sinne), wenn wir so eine Situation einfach so hinnehmen und die Frau wegen unserem Nicht-Handeln stirbt? Sind wir nicht also verpflichtet, die Polizei in so einem Fall zu rufen?

Mir ist klar, dass diese Situation im Praxisfall anders gelöst werden kann und auch sollte, dass z.B. weibliche Mitarbeiterin die Patientin untersuchen, etc. Mich interessiert jetzt aber vor allem die konkrete Rechtslage, wie diese Situation im Extremfall gelöst werden muss.

EDIT: Kurze Klarstellung: Eigentlich ist es wurscht, aus welchem Grund auch immer der Mann es ihr verbietet. Mir geht es hier wirklich um Gesetze. Es ist und bleibt (zum Glück) ein Ausnahmefall, Arschlöcher gibt es halt überall. Situationsbezogene Tipps sind natürlich trotzdem willkommen :)

Bitte auch keine Angriffe an meinen Lehrer - er ist echt super, mich hat bloß die Aussage verwirrt und wollte deshalb Klarheit suchen. Er hat mir keine § genannt, meinte nur "das ist halt so", und war selbst mit der Situation unzufrieden.

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Meinung des Tages: Rückzug von X/Twitter aus der EU? - Wie steht ihr dazu?

Vor ungefähr einem Jahr übernahm der Milliardär Elon Musk den Kurznachrichtendienst Twitter. Danach folgten einige sehr turbulente Wochen für das Unternehmen. Auch im Bezug auf Finanzen gibt es Probleme: Seit Musk Twitter gekauft hat, sinken die Einnahmen

Aus Twitter wurde X

Im Juli diesen Jahres wurde aus Twitter dann X. Der berühmte blaue Vogel verschwand aus dem Logo, Musk änderte sein Profilbild zu einem weißen X auf einem schwarzen Hintergrund. Seinen Plänen nach soll X (ehem. Twitter) nach und nach umgebaut werden. Die Marke Twitter solle nicht weitergeführt werden, in Zukunft soll der Kurznachrichtendienst zu einer Multifunktions-App werden.
Damit fiel eine seit Jahren etablierte Marke, viele Mitarbeitende wurden entlassen und wie Musk kürzlich erklärte, haben sich seit der Übernahme die Einnahmequellen halbiert. Aktuell geht der Fokus mehr in Richtung des Abo-Geschäftes.

Gebühren für "Gratis"nutzer

In Neuseeland und auf den Philippinen können neue Nutzer in der Gratisversion X nur passiv nutzen. Beiträge können zwar gelesen, aber selbst nicht erstellt oder zitiert werden. Möglich ist das für neue Nutzer dort erst, wenn eine Gebühr von einem Dollar pro Jahr gezahlt wird.
Die Begründung für diese Maßnahme ist dabei recht simpel: Sie solle der Plattform helfen, künftig nicht mehr von automatisierten Bot-Accounts und Spamnachrichten überflutet zu werden.

Der mögliche Rückzug aus der EU

Es scheint, als würde Musk aktuell zudem überlegen, X für europäische Nutzer zu sperren. Ein paar Tage früher wollte die EU-Kommission von Musk eine Aufklärung über die Welle an Falschinformationen, welche sich über die Plattform verbreitet hatten.
Als Grund für einen möglichen Rückzug aus der EU werden die strengeren EU-Regeln genannt, welche zur Eindämmung von Falschinformationen dienen sollen. Für Internetdienste ein entsprechender Mehraufwand. Plattformen wie X/Twitter müssen künftig entsprechend zügiger unter anderem auf Hassrede reagieren und dagegen vorgehen.
Aufgrund der aktuellen politischen Lage und des Krieges in Nahost wollte die EU-Kommission von dem Nachrichtendienst eine Stellungnahme, wie dagegen vorgegangen wird. Der Kurznachrichtendienst tue bisher nicht genügend gegen die Verbreitung von Falschinformationen, wie etwa manipulierte Bilder oder Abschnitte aus Videospielen, die als reale Videos angepriesen wurden.

Deshalb wurde gegen das Unternehmen ein Verfahren eingeleitet, bei dem hohe Strafzahlungen warten könnten. Für den Fragenkatalog der EU-Kommission hatte der Milliardär Berichten zufolge kein Verständnis und überlegt nun, die Verfügbarkeit der App einzuschränken oder für Nutzer der Europäischen Union gänzlich zu sperren.

Unsere Fragen an Euch: Wie seht ihr die Entwicklung von X/Twitter seit der Übernahme? Nutzt ihr die Plattform noch oder habt ihr sie nie verwendet? Wie empfändet ihr eine Sperre für europäische Nutzer?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/digitales/musk-x-100.html
https://www.spiegel.de/netzwelt/twitter-nachfolger-x-testet-gebuehren-fuer-gratis-nutzer-elon-musks-neue-strategie-a-7c69b726-b7b1-46a2-a8a7-c7ec22a5683d
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/twitter-x-umbenennung-100.html

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Endometriose: Mehr Aufklärung?

Endometriose ist eine gynäkologische Erkrankung, bei der Wucherungen außerhalb der Gebärmutterhöhle in benachbarte Organe und benachbartes Gewebe wächst. Diese Wucherungen sind mit Krämpfen und chronischen Bauch- und Rückenschmerzen verbunden.

Die Schmerzen treten während des Zyklus auf, die Endometriose-Herde bluten bei jeder Menstruation mit, aber das Blut kann nicht abfließen. Die Folge: Blut-Zysten.

Endometriose geht mit erhöhten Risiken für psychische Erkrankungen einher. Folgende Zusammenhänge zeichnen sich ab:

  • Das Risiko für Depressionen steigt um +261 %.
  • Das Risiko für Essstörungen steigt um +194 %.
  • Das Risiko für Angststörungen steigt um +161 %.

Dabei zeigt eine Studie (Epidemiologic and Genetic Associations of Endometriosis With Depression, Anxiety, and Eating Disorders), dass es eine gemeinsame genetische Grundlage für Depressionen, Angststörungen und Endometriose gibt:

These findings highlight that endometriosis is associated with women’s mental health through pleiotropic mechanisms. To our knowledge, this is the first large-scale study to provide genetic and phenotypic evidence of the processes underlying the psychiatric comorbidities of endometriosis.

40 bis 50 % der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, hat Endometriose als Ursache (High prevalence of endometriosis in infertile women with normal ovulation and normospermic partners).

Das Problem: Endometriose ist kaum bekannt.

Bundesfrauenministerin Lisa Paus:

Die Krankheit Endometriose ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. Dadurch leiden viele Frauen jahrelang unter starken Schmerzen, ohne eine Diagnose und eine entsprechende Behandlung zu erhalten. Doch diese Schmerzen müssen nicht ausgehalten werden. Hinzu kommt, dass bei etwa 40 bis 60 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos sind, eine Endometriose dahinter steckt. Deshalb liegt mir Aufklärungsarbeit rund um Endometriose sehr am Herzen.

Es gibt sehr wenig Aufklärungsarbeit über Endometriose - als zweithäufigste gynäkologische Erkrankung ist sie zu unbekannt.

Sollte die Gynäkologie für Endometriose sensibilisiert werden?Sollte es mehr Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit über dieses Thema geben?
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Findet vor der Stammzellenspende nochmal eine ausführliche Untersuchung statt?

Ich habe mich erst vor kurzem als Stammzellenspenderin registrieren lassen und hoffe natürlich eines Tages einen Menschen mit meiner Spende helfen zu können. Ich habe mich zuvor natürlich ausführlich informiert und gesehen, dass es viele Ausschlusskriterien gibt. Unter anderem um die Person, der die Spende zu Gute kommt zu schützen.

Nun frage ich mich: was wenn eine Krankheit vorliegt (z.B. eine chronische) und ich selbst gar nicht weiß, dass ich das habe. Es wäre ja nicht ungewöhnlich, dass bestimmte Erkrankungen erst spät festgestellt werden. Es wäre schlimm bei einer Spende jemanden anderen zu gefährden. Deshalb wollte ich wissen: findet denn - wenn es eine Übereinstimmung gibt - nochmal eine ausführliche Untersuchung statt um solche Krankheiten ausschließen zu können? Wie sieht das dann aus?

Wird den Angaben des portenziellen Spenders vertraut oder werden Ärzte konsultiert, Krankenakten eingesehen?

Ach und wie streng wird das mit dem Gewicht gehandhabt? Es gibt ja ein Mindestgewicht und ein Maximalgewicht. Das eigene Gewicht bleibt ja nicht immer gleich...wird der eigenen Gewichtsangabe vertraut oder wird man extra gewogen. Und bei einer Abweichung von ein paar Gramm - egal ob zuviel oder zu wenig - ...darf man dann nicht spenden? Das zu wissen wäre mir wichtig.

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Wie gehen Ärzte mit ihren Kindern um?

Haltet für mich bescheuert oder sonst irgendwas, aber mir geht eigentlich schon seit Jahren folgende Situation im Kopf herum:

Gibt es hier Leute, deren Eltern(teile) Ärzte sind (völlig egal welche Fachrichtung)? Ich frage mich eigentlich schon immer, wie es ist, wie diese Arzt-Eltern mit ihren Kindern umgehen. Wird da bei den kleinsten Symptomen bereits "Panik geschoben", dass etwas "Größeres" dahinter stecken könnte und gleich das volle Untersuchungsprogramm durchgezogen (mal übertrieben dargestellt)? Und wie sieht es bei "härteren" Krankheiten aus? Wird dann in die Praxis gegangen oder Zuhause untersucht?

Inwiefern sind (eure) Eltern zu Hause Arzt? Und wenn ihr zum Beispiel Zahnärzte als Eltern habt, wird dann "kontrolliert", ob die Zähne geputzt sind? Oder mal angenommen, ihr habt einen Hustenanfall, kommt dann sofort der Elternteil und will euch untersuchen? Und wenn ihr zum Beispiel zusammen Sport o. ä. macht und stark außer Puste/Euch seid, euch schwindelig ist etc., wie reagieren dann eure "Arzt-Eltern"?
Was ist z. B. bei Impfungen? Kommen dann Eure Eltern zu euch und sagen: "Hey, jetzt ist wieder ne Impfung fällig, ist es okay, wenn ich dich kurz mal piekse?" Oder kommen sie manchmal auch zu euch und meinen "Hey, ich würd mal gern deinen Blutdruck/Blutwerte/Zähne etc testen"?

Sorry für die vielen, vielleicht auch teilweise verwirrenden Fragen, aber irgendwie stell ich es mir total komisch vor, Ärzte als Eltern zu haben, obwohl Arzt ja eigentlich auch nur ein Beruf wie jeder andere ist :D
Aber mich würde es trotzdem riesig freuen, wenn ihr einige "Erlebnisse" mit euren "Arzt-Eltern(teilen)" hier teilen würdet oder falls ihr z. B. Bei einer Freundin wart und ähnliches erlebt habt. ;)

Oder sind Ärzte zu Hause einfach nur Eltern, und lassen nur "im Notfall" den Arzt aus sich raus? Würde mich echt brennend interessieren! 🙈 Gerne auch ausführliche Antworten mit Beispielen/Situationen/Erklärungen/Meinungen etc. 😉

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