Meine Familie versteht nicht ganz, warum ich traurig bin?

Eins meiner Haustiere musste leider über die Regenbogenbrücke gehen und ich war die ganze Nacht dabei. Ich bin irgendwann eingeschlafen. Als ich aufgewacht bin, war meine Kleine entgültig tot. Ich bin wütend auf mich, weil ich so erschöpft war, dass mir die Augen zugefallen sind.

Ich habe mitangesehen, wie es immer schlimmer wurde und konnte nichts mehr tun. Tierärztliche Hilfe war auch nicht mehr möglich... Sie konnten nichts mehr tun und der Tierarzt ging grundsätzlich davon aus, dass das Tier nicht mehr alt wird. Einschläfern stand aber nicht zur Debatte, weil es eine Zeit lang so wirkte, als würde es ihr besser gehen.

(Ja, sie war krank.)

Mich hat es verstört, zu sehen, wie das Wesen, das mich gerettet und beschützt hat, als ich keinen Sinn mehr in irgendwas gesehen habe, so elendig sterben musste. Ich habe noch gehofft, dass es schnell und schmerzlos geht, aber das blieb ihr verweht. Ich war alleine mit ihr und niemand war in der Situation wirklich konstant da.

Ich kann nicht mehr weinen und rieche immer wieder den Geruch und höre immer wieder die Geräusche, die sie gemacht hat. Ich fühle mich, als hätte man mich in Watte gepackt. Alles ist leer und gedämpft. Die Bilder kommen immer wieder hoch.

Mir hilft die Vorstellung, dass sie jetzt im 'Himmel' ist nicht mehr wirklich, weil ich nicht wirklich gläubig bin. Ich fühle mich so schuldig, weil ich nichts tun konnte und nur dumm in diesem Raum saß. Sie wollte zum Schluss auch nicht mehr berührt werden und hatte sich verkrochen.

Irgendwie versteht meine Familie nicht so ganz, warum mir 'ein Tier' so wichtig war. Aber 'das Tier' war in den letzten Jahren mehr für mich da als manche Menschen.

Was könnte ich tun, um die Bilder der letzten Nacht richtig zu verarbeiten und den Zorn über manche Worte meiner Familie zu vergessen?

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