Hat jemand Erfahrungen mit der Jungen Alternative (Jugendorganisation der AFD)?

Ich möchte dort beitreten, sobald ich 14 werde (bin noch 13), allerdings ist die ja von 14-36 Jahre und das ist ja schon einiges an Altersunterschieden. Denken Sie, ich werde da als 14 Jährige akzeptiert (also von den Anderen)?

Und sind Sie selber (gewesen) vielleicht selber Mitglied und könnt von Erfahrungen berichten? Meine Fragen wären:

Wie alt waren Sie, als ihr beigetreten seid?

Wie war der Altersdurchschnitt?

Konnten Sie sich sachlich mit Anderen von der JA über Themen austauschen (auch wenn Sie mal eine andere Meinung zu einem Thema hatten)?

Wie war die allgemeine Stimmung dort?

Konnten Sie gute Freunde finden?

War der Zusammenhalt gut?

Gab es richtige Runden, wo man sich getroffen hat, damit man über Politik, ect. reden konnte?

Gab es (starke) Anfeindungen, wenn jemand mitbekommen hat, dass Sie dort Mitglied waren?

Es wäre sehr nett, wenn Sie auch noch prägende Ereignisse, welche dort vorgefallen sind hinzuschreiben könnten.

Und an alle die sagen wollen "Politisches Engagement in deinem Alter ist ja ganz gut, aber doch bitte nicht bei der AFD" (oder an die jenigen, die es noch drastischer ausdrücken wollen): ich habe mich gut mit den Forderungen und auch dem Wahlprogramm auseinandergesetzt (wer es nicht komplett lesen möchte und mich gleich anfeinden möchte, dem möchte ich ans Herz legen, sich erstmal die Kurzfassung des Grundsatzprogrammes durchzulesen und dann gezielte Kritik zu üben) und kann der AFD in den meisten Punkten zustimmen.

Ich habe mir auch das Wahlprogramm von anderen Parteien durchgelesen, aber sie sind für mich nicht so ansprechend wie die von der AFD und zum Anderen haben die anderen "typischen" Parteien (CDU/CSU, FDP, Linke, Grüne) mir schon zu viele Wahlversprechen gebrochen (das beste Beispiel ist wohl die Waffenlieferung an die Ukraine).

Ich freue mich auf hilfreiche Antworten, wen Sie Lust haben, sachlich über die AFD und deren Forderungen oder Themen, welche in die Richtung gehen zu diskutieren, dann können Sie mir gerne eine Freundschaftsanfrage schicken. Ich halte diesen Austausch nämlich für sehr wichtig!

Im Voraus vielen Dank für Ihre zahlreichen Antworten!

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Warum glauben Leute, dass Björn Höcke ein "Nazi" sei?

"Nazi" ist die Abkürzung für "Nationalsozialist" - also einen Anhänger von Hitler und dem "Dritten Reich". Viele Leute glauben, dass der AfD-Politiker Björn Höcke ein solcher Nationalsozialist sei. Aber warum?

Zweifellos ist Höcke ein Rechtsextremist. Aber nicht jeder Rechtsextremist ist gleichzeitig auch ein Nationalsozialist. Es gibt keine einzige Aussage von Björn Höcke, die eine eindeutige Befürwortung des Nationalsozialismus darstellt.

Angeführt werden hierfür in der Regel zwei Dinge:

  1. Höcke soll einer Reporterin des "Wallstreet Journal" gegenüber gesagt haben: "Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt.". Höcke ist Geschichtslehrer. Er hat sich bei der Äußerung vermutlich an das Zitat des Historikers Thomas Nipperdey angelehnt: "Die Grundfarbe der Geschichte ist grau, in unendlichen Schattierungen." Das mag man als Verharmlosung des Nationalsozialismus ansehen - aber diese ist für alle Rechtsextremisten typisch, nicht nur für Nationalsozialisten. Rechtsextremisten hübschen die gesamte deutsche Geschichte auf, nicht nur den Nationalsozialismus. Dabei geht es ihnen darum, das von ihnen als sakrosankt angesehene deutsche Volk möglichst positiv darzustellen. Deshalb wird die Ära des Nationalsozialismus beschönigt - nicht, weil man diese zwangsläufig als politisches Vorbild ansieht.
  2. Höcke hat auf einer Kundgebung in Merseburg (Sachsen-Anhalt) im Mai 2021 "Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland!" gerufen. "Alles für Deutschland!" war der (relativ unbekannte) Wahlspruch der SA. Auch Historikern ist dieser häufig unbekannt. Die Aussage wurde hier zudem nicht allein für sich verwendet, sondern in einem größeren Zusammenhang. Ein sicherer Beweis dafür, dass Höcke sich hiermit an die SA anlehnen wollte, existiert nicht. Auch hier würde eine entsprechende Kategorisierung Höckes als Nationalsozialist insofern letztlich eine Projektion durch den Beurteilenden darstellen. Denn ob Höcke die Verwendung durch die SA kannte und die Parole trotzdem bewusst genutzt hat, kann niemand außer ihm selbst sicher wissen.
  3. Höckes Aussage, dass der "lebensbejahende afrikanische Ausbreitungstyp auf den selbstverneinenden europäischen Platzhaltertyp" treffe wird als Ausweis der NS-Rassenideologie gewertet. Indes sind Rassentheorien älter als der Nationalsozialismus und die vorliegende Aussage ist nicht der spezifischen NS-Rassenlehre zuzuordnen.
  4. Die Bezeichnung des Holocaustmahnmals als "Denkmal der Schande" und die Forderung nach einer "erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad". Kritik am Holocaustmahnmal ist indes nicht spezifisch rechtsextremistisch und schon gar nicht spezifisch nationalsozialistisch. Und was die "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" sein soll, ist auch sehr vage. Die Forderung nach einer anderen Erinnerungskultur und deren Kritik ist jedenfalls nicht nationalsozialistisch.

Es gibt zweifellos eine Reihe rechtsextremistischer Äußerungen von Björn Höcke. Aber keine davon enthält eine eindeutige Befürwortung des Nationalsozialismus. Warum glauben Leute trotzdem, dass Höcke ein Nationalsozialist sei?

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