Dass sie Böses getan hat - offensichtlich!
Aber oft wird so getan, als ob die Kirche eigentlich ständig nur das Böse gewollt hätte.
So hat z.B. ein Bericht der WELT es so dargestellt, als ob das Konzil von Trient gegen die Kunstfreiheit vorgegangen wäre, in dem es den Gregorianischen Gesang gefordert hätte.
Hierzu ist mehrfaches zu sagen:
1. Hat die Kirche, im Gegensatz zur Reformation bildende Künstler weiterhin gefördert.
2. Hat das Konzil von Trient keinesfalls die Gregorianik vorgeschrieben.
3. Bei Kritik an mehrstimmigen, schnellen Gesängen ist auch immer der Kontext zu beachten: stellt euch ein solches Lied im Kölner Dom vor, ohne Mikrofon. Man versteht kein Wort. Und eben um die Verständlichkeit des Textes ist es bei den Diskussionen gegangen.
Zu behaupten, die Kirche wollte die Kunstfreiheit beschneiden, ist also nicht haltbar. Es gab Kritik an einer bestimmten Aufführungspraxis, aber keinerlei Verbot.
Das ist jetzt mal ein Beispiel. Aber so funktioniert es oft. Der Kirche wird etwas unterstellt - entgegen der Historie.