Der starke Intellekt meiner Kommilitonen ist mir manchmal suspekt?

Es ist natürlich gut, wenn jeder motiviert ist. Aber manchmal macht es mir auch Angst.

Wir sind ja nur ein paar Studenten und die meisten von den anderen brennen geradezu für Theologie. Es gibt für sie überhaupt nichts anderes! Selbst im Urlaub lesen sie theologische Bücher; haben mitunter schon richtige theologische Bibliotheken zu Hause und haben sogar hochwertige religiöse Kunst im Zimmer.

Ich bin etwas jünger als meine Mitstudenten - vielleicht merkt man das einfach. Ich hab halt noch ein richtiges Jugend-Zimmer und interessiere mich auch für jugendliche Sachen. Ich hab gerade meine Lehrbücher in einen ausrangierten Schuhschrank getan, damit ich in meinem Bücherregal mehr Platz für "Die drei ???" habe. Sowas dürfen meine Kommilitonen nicht erfahren, die würden mich total strafend anschauen.

Ich bin mit 20 halt noch irgendwie richtig jugendlich und meine Kommilitonen sind bis zu 5 Jahre älter und halt ganz anders.

Mich interessiert Theologie ja auch, deswegen studiere ich es ja, aber irgendwie bin ich wohl einfach nicht so ein "Bildungsmensch".

Manchmal fühle ich mich in Gegenwart der Kommilitonen und Professoren auch irgendwie unwohl, weil die immer alle so unantastbar wirken und ich denk immer, die sind eh zu schlau für mich.

Was denkt ihr darüber?

Und mich nervt das dann manchmal auch. Ich komm halt aus einer Handwerkerfamilie, wo halt oft Nägel mit Köpfen gemacht wird und ich glaub manchmal, umso schlauer die Leute sind, umso effektvoller können die ihre Unlust einfach begründen. Unser Bischof zum Beispiel. Wenn es um Reformen geht, dann hält er immer wahnsinnig schlaue Vorträge und redet von Kant und Ethik und Moral, aber im Prinzip sagt er einfach, dass er keinen Bock auf Reformen hat, nur dass er diese Worte halt schön verpackt.

Was sagt ihr dazu?

Studium, Schule, Verhalten, Menschen, Psychologie, Charakter, Gesellschaft, Liebe und Beziehung, Motivation, Student, Universität

Meistgelesene Beiträge zum Thema Charakter