Darf ein Deutschlehrer das?

Mir fiel vorhin ein weiteres unschönes Schulerlebnis aus den 90er Jahren ein.

Mein ehemaliger Deutschlehrer warf mir einmal vor, ich hätte während einer Deutscharbeit betrogen. Es ging um irgendeinen literarischen Auszug aus einem Buch, den wir interpretieren sollten.

Laut seinem Empfinden war meine Interpretation derart zutreffend, dass er mir unterstellte, ich hätte eine vorgeschriebene Interpretation dieses Buches unter meinem Schultisch gehabt, um daraus abzuschreiben. Dazu muss man wissen, dass er ein alter Mann war und ein absoluter Tyrann. Jahre später flog er von der Schule, weil eine minderjährige Schülerin erzählte, ihr sei durch diesen Lehrer eine Bevorzugung in Aussicht gestellt worden, wenn es zu sexuellen Handlungen kommen würde.

Wie auch immer, auf jeden Fall verlangte er, dass ich die Arbeit erneut schreibe müsse, für ein anderes Buch, dass er auswählen wird. Ich fiel aus allen Wolken, denn als ziemlich schlechter Schüler, konnte ich nicht glauben, dass mir die Chance auf das seltene Ereignis einer guten Note verwehrt würde. Denn ich hatte natürlich nicht geschummelt, mir wurde auch sonst nie zuvor das Abschreiben unterstellt. Zudem würde niemand bei diesem Lehrer es auch nur wagen, so etwas zu tun. Mein Sitzplatz war übrigens erster Tisch am Lehrerpult.

Meine Eltern telefonierten daraufhin mit ihm und sagten, dass ich mir diese Note (welche es auch immer geworden wäre) verdient hätte und es eine Frechheit von ihm wäre, mir sowas zu unterstellen. Und ich würde die Klausur natürlich nicht nachschreiben.

In der nächsten Deutschstunde verteilte er die korrigierten Arbeiten. Unter meiner ragte in großen Buchstaben die Note 4 (oder 4 minus, bin mir nicht mehr sicher).

Wir hofften daraufhin noch, dass der Schuldirektor interveniert, doch tat er nicht.

Durfte der Deutschlehrer mir eine gute Note verwehren, weil meine Arbeit anscheinend zu tadellos war? Bei ihm stand ich davor meistens so bei der Note 3 minus.

Danke für eure Meinungen.

Deutsch, Schule, Pädagogik, Gymnasium, Lehrer, Literatur, 90er Jahre
Sind die (Auto-)Zeiten so anders als damals (Geld)?

Guten Abend,

ich hoffe, die Frage ist nicht respektlos.

Ich unterstütze derzeit einen Mann bei der Autosuche, der knapp über 60 ist, seit 45 Jahren arbeitet und laut Stellung und Arbeitgeber gut verdienen müsste. Sein Haus ist (so sagt er selber) seit Jahren abbezahlt, Urlaube sind nicht sein Ding, er hat keine besonderen Wertgegenstände, einfach nichts, was "teuer" ist. Die Kinder haben nicht studiert, gingen gleich in die Lehre, er hatte keine Altlasten, nichts, und prahlt immer damit "anders als andere" schuldenfrei zu sein.

Dennoch begrenzt er seine Autosuche auf 3000 Euro, eher weniger, und behauptet, mehr könne er nicht erübrigen. Ich verzweifle mehr oder weniger an seinen horrenden Wünschen und stehe kurz davor, ihm zu sagen, dass ich dafür ganz einfach keinen acht bis zehn Jahre alten Mercedes W204 auftreiben kann, es so was nicht gibt und der für den Preis bestenfalls eine wirklich "alte" C-Klasse oder so was kriegt. Jeder Versuch, ihm ernsthaft zu helfen oder was zu erklären oder ihm zu sagen, dass es nicht nur Benz gibt und schon 6000 Euro besser wären scheiterte kläglich, egal was ich auch immer versuchte.

Ich frage mich gerade ernsthaft, wie z.B. mein Opa es dann gemacht hat, der sich mit Anfang 60 einen fabrikneuen Opel Senator B 3.0i 24V Automatik mit 204 PS gekauft hat (1990 war das) und auch vorher immer gute, größere Opels fuhr - jeweils neu gekauft oder als günstige Direktionswagen vom Werk direkt - ohne einen Top-Verdienst zu haben oder Erbschaften oder lukrative Zweitjobs. Seine ganzen Freunde im selben Alter haben sich - teilweise als kleine Arbeiter - mit Ende 50 und studierenden Kindern und Mietwohnung - einen neuen BMW 318i (E30 war das damals), Audi 80 oder Ford Scorpio oder mit um die 60 noch einen neuen B-Omega für 60.000 Mark gekauft ... und das waren durchweg keine "reichen Leute", sondern kleine Leute, die auch nicht übermäßig knickerig waren, sondern nur "normal lebten".

Waren das wirklich so "andere Zeiten" (damals als Schüler in den 90ern habe ich über Geld nicht nachgedacht) als heute oder ist mein Bekannter einfach nur ein Sonderfall und waren mein Opa und seine Freunde vielleicht auch Sonderfälle?

Andererseits erzählt er immer von Kollegen usw., die neue Autos in bar kaufen oder finanzieren, und teilweise so lang wie er im Betrieb sind und seine direkten Kollegen, die sicherlich nicht weniger oder mehr als er verdienen und wo ich weiß (ich kenne die ja alle), dass es ständig in den Urlaub geht oder ein dickes Haus da ist oder die Kinder mit an die 30 noch studieren.

Wie passt so was zusammen?

Danke & Grüße!

Gebrauchtwagen, Geld, Autokauf, 90er, Deutsche Mark, Finanzierung, Gesellschaft, Zeitgeschichte, 90er Jahre

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