"Hallo Vorname Nachname" - findet ihr diese Anrede höflich oder unhöflich?
Heute bekam ich von meiner Versicherung einen Brief mit der Anrede "Hallo Franz Huber" (Name vom Fragesteller geändert).
Die traditionelle Anrede wäre ja "Sehr geehrter Herr Huber", was mir besser gefällt. Gerne auch das lockerere "Hallo Herr Huber". Aber die Form "Hallo Franz Huber" finde ich nicht gerade höflich. Was meint ihr?
7 Antworten
Ich finde das genauso daneben wie du. Das ist einfach unhöflich. Da könnten sie ja auch gleich deine Versicherungs-Nummer nehmen: "Hallo PM 124934/02". Oder wie wäre es mit "Hallo Sie", "He Sie da"?
Genauso ist es. Es gibt Veränderungen, die auch ich gut finde. Das steife "Sehr geehrter Herr Blablabla" (und für die Frau entsprechend) ist vielleicht wirklich nicht mehr zeitgemäß. "Hallo Frau X" oder "Guten Tag Herr Y" klingt einfach freundlicher. Aber dass man als Versicherungsnehmer nicht einmal eine ordentliche Anrede wert ist, das geht mir zu weit. Bei den hohen Versicherungsbeträgen sollte es ja wohl drin sein, wie ein Mensch behandelt zu werden.
Und dass als Rechtfertigung für solche Unhöflichkeiten immer dieser Gender-Wahnsinn benutzt wird, finde ich auch zum K..... Ich kann den Leuten doch nicht in den Hosenschlitz greifen oder unter den Rock schauen, um zu erfahren, wen ich vor mir habe, zumal das ja nun auch nicht mehr ausreicht und ich mich nach ihren persönlichen Befindlichkeiten erkundigen müsste, um keinen "Fauxpas" zu begehen.
Übrigens nervt es mich auch kolossal, dass ich als Kundin im Penny-Markt bei Werbedurchsagen immer frech geduzt werde. Ich kenne Herrn/Frau Penny nicht, werde auch nicht mehr einheiraten oder auf andere Weise näher ranrücken. Also soll man mich gefälligst nicht wie ein Kind duzen, sondern als einen erwachsenen Menschen ansprechen. Unsere Tradition ist nicht wie in Schweden, sondern wir haben wie in vielen anderen Ländern auch eine Differenzierung zwischen "du" und "Sie". Warum geht das z. B. in Frankreich, aber in Deutschland nicht?
Ich persönlich finde es nicht unhöflich.
Unter anderem kann mit der genutzten Anrede verhindert werden, dass man falsch gendert.
Wie sollte falsch gegendert werden, wenn der Brief automatisch erstellt wird und die Software garantiert weiß, dass ich männlich bin (solche Angaben hat jede Versicherung).
Wenn man sich aber beispielsweise als Frau identifiziert, aber offiziell noch als Mann gemeldet bist (dauert nämlich Jahre bis das geändert werden kann), dann hat das System der Versicherung immer noch männlich im System. Wenn in den Schreiben keine Geschlechter mehr genannt werden, wird sich auch niemand verletzt fühlen können durch eine falsche Anrede.
Und wegen dieser paar Leute soll der ganze Rest der Bevölkerung einen solchen Zirkus mitmachen? Irgendwelche Werbefritzen haben mich auch schon mal versehentlich mit "Frau..." angesprochen, davon ging die Welt nicht unter. Aber dass man nun eine traditionelle Anrede durch neumodischen und sehr unpersönlichen Kram ersetzt, passt mir nicht.
Freut mich, dass es dich nicht stört falsch gegendert zu werden. Betroffene Personen leiden jedoch psychisch darunter, wenn sie falsch angesprochen werden. Hallo oder Guten Tag als Anrede zu nutzen ist eine gute Alternative. Diese Anrede ist weder unhöflich noch unpersönlich.
Guten Tag und Vorname geht ja auch. Man muss nicht mal danach duzen, wenn man will kann man auch mit "Sie" fortfahren. Nur die Anredeform "Hallo Vorname Nachname" mag ich nicht, weil sie früher nie üblich war und absolut unpersönlich ist. Der User spanferkel14 hat es in seiner Antwort auf den Punkt gebracht: >>>Da könnten sie ja auch gleich deine Versicherungs-Nummer nehmen: "Hallo PM 124934/02".<<<
Das war wahrscheinlich ein Formbrief, bei dem automatisch der Name aus dem System dort eingetragen wird. Da im System der Vor- und der Zuname eingetragen ist, kommt auch beides auf den Brief.
Das hat nichts mit Unhöflichkeit zu tun, sondern mit Effizienz.
Früher war das auch ein Formbrief und es wurde automatisch ein "Herr" eingefügt, wenn man männlich ist (was jede Versicherung weiß). Dafür braucht die Software nicht mal eine Millionstel Sekunde länger.
Solange ich ein einem offiziellen Dokument nicht geduzt werde, ist mir die Form der Anrede egal, solange zumindest der Namen richtig geschrieben wird.
Da wäre mir ein "Hallo Vorname" und das Du noch lieber als "Hallo Vorname Nachname".
Warum nicht? Heute wird viel mit Rechten von Diversen argumentiert. Wo bleibt das Recht von uns Traditionalisten? Wenn es hier kein Brief wäre, sondern direkt im Gespräch jemand "Hallo Franz Huber" sagen würde, dann würde ich irgendwie unfein reagieren und mir das verbitten.
Ist mir herzlich egal. Die Anrede ist zwar eher informell, aber trotzdem nicht unhöflich.
Ja, das wäre dasselbe. Ich hatte mir schon überlegt, warum sie nicht einfach alle mit "Hallo Versichte*r" anschreiben. Das ist Sprache wie sie vielleicht Roboter untereinander verwenden würden.