Es stimmt und wurde durch eine demoskopische Studie sogar objektiv bestätigt: die Deutsche Mentalität kennt eine ausgeprägte Neidkultur.
https://www.wallstreet-online.de/special/11231710-internationale-studie-sozialneid-neidisch-deutschen
https://www.vgsd.de/jetzt-ist-es-amtlich-deutschland-hat-eine-neidkultur/
Man sieht es auch schon daran, welcher Typus von Menschen in Deutschland als "beliebt" angesehen werden. Bspw. der TV-Moderator Günter Jauch, hat durchweg sehr hohe Popularitätswerte. Scherzhaft wird gerne gesagt, ihm gehöre quasi die Stadt Potsdam, in der er mehrere Immobilien besitzt - er ist also äußerst wohlhabend, tritt aber in der Öffentlichkeit extrem bescheiden, bis eher schüchtern auf. Das gefällt offensichtlich der Mehrheit in Deutschland.
Oder z. B. auch Angela Merkel, welche bis ca. 2015 herausragende Umfragewerte hatte. Sie ist de facto eine wichtige Führungspersönlichkeit für DE und vor allem der ganzen EU. Trotzdem ist ihr auftreten eher unscheinbar.
Woran das liegt wäre ein interessantes Thema.
Sicherlich wird es komplexe Gründe haben und auch historische Ursachen. Man muss bspw. bedenken das DE noch vor rund 100 Jahren eine Monarchie war, also eher keinen Liberalismus kannte und die unternehmerische Selbstverwirklichung, im Unterschied zu den USA. Dort gilt ja das Motto: "bigger is better" und Personen die ihren Reichtum zur Schau stellen werden dafür eher gefeiert.
In den USA gibt es aber auch einen anderen Umgang und Ausbildung mit Finanzmechanismen. Dort lernt man praktisch schon in der Schule etwas über Investition, Aktienhandel, etc. Das ist dort normal, auch wegen der freien Wirtschaftsform.
In Deutschland wird das Wort "Spekulation" (bspw. beim Aktienhandel) eher negativ bewertet und mit "Wetten" gleichgesetzt. Dabei stammt das Wort vom lateinischen "speculari" einfach nur für beobachten, anschauen.
Auch (Geld-)Schulden zu haben wird in Deutschland extrem negativ korreliert, abgeleitet von "die Schuld". Natürlich stimmt das zum Teil, denn man steht in der Schuld ggü. jemanden eine Leistung zu erbringen (Zahlung), allerdings ist das im reinen Finanzwesen zum Teil auch ein sinnvolles Instrument (Fremdkapital). In dem Sinne gibt es auch "positive Schulden" und auch wieder in den USA wird das bspw. weniger negativ bewertet.
In Deutschland wird der richtige Umgang mit Investment, Finanzierung und Marktmechanismen einfach nicht wirklich vermittelt und allgemein wird in DE Reichtum mit sehr negativen Eigenschaften assoziiert, wie Egoismus, Gier, Rücksichtslosigkeit.
Das ist teilweise traurig. Man bekommt den Eindruck, dass man in DE besser zum grauen Durchschnitt gehören sollte, wenn man sozial anerkannt werden möchte.