Ich sehe hier wie üblich einen Haufen an Fehlern und Vorurteilen, weil sich die Mehrheit scheinbar bei Bild gebildet hat ohne etwas nachzulesen.
Contra Materialen aber Materialien benötigt nun mal jedes Produkt
Häufig angesprochen werden ja wie üblich Lithium und Kobalt. in einem großen Auto Akku, wie bei Tesla mit einem Energiegehalt von 80kwh befinden sich oft ungefähr 10-15kg Lithium reines Lithium. Diese werden einmal abgebaut und sind dann 10 Jahre im Auto und später kann man den Akku nochmal refreshen und weitere 10 Jahre als stationären Speicher benutzen. Pilotanlagen zum Akku Recycling gibt es bereits. Aber im Moment gibt es noch nicht genug Batterien für einen wirtschaftlichen Großbtrieb. Die Firma Umicore hat hier scheinbar erste Anlagen. BMW und Mercedes haben bspw. schon mit alten Autoakkus stationäre Speicher ans Netz angeschlossen.
Kobalt stellt bei modernen E-Autos einen Anteil von 10-15% der Batterie. In wenigen Jahren soll dieser Anteil weiter sinken und verschwinden. Alle Herstellenden arbeiten kräftig daran. Die Probleme mit Kobalt exisiteren aber sie werden in naher Zukunft ein immer geringerer Problen sein. Kobalt befindet sich auch in Metalllegierungen für Verbrenner, wird zu Dieselentschwefelung eingesetzt usw.
Der CO2 Rucksack bei der Produktion ist in der Tat höher als bei einem Verbrenner. Meist ist dieser jedoch nach 50-100T Kilometern abgebaut. In den Studien, die häufig von katastrophalen Werten für E-Autos ausgehen werden Verbrenner meist mit Bilderbuch Verbräuchen beschönt und Batterien wird eine Lebensdauer von 150000km nachgesagt. Beides ist Quatsch. Verbrenner brauchen im Realbetrieb meist ca. 20% mehr Sprit und E-Auto Akkus halten locker länger. Beweise sind bereits die unzähligen E-Autos, die schon weiter gefahren sind.
Pro
E-Autos haben eine unangefochtene Effizienz im Vergleich zum Verbrenner. Während ein E-Motor über 90% Wirkungsgrad hat, so hat ein Verbrennungsmotor im Durchschnitt nur um die 25% Wirkungsgrad. Der Rest geht verloren.
E-Autos lassen sich schon heute mit eigener Solaranlage sauber aufladen und auch das Stromnetz in Deutschland mit mittlerweile über 40% Erneuerbaren Energien wird immer grüner. Der Vorteil ist, dass E-Autos in 5 Jahren umweltfreundlicher laden werden. Verbrenner hingegen sind von fossilen Brennstoffen abhängig und somit weiterhin zu einem großen Teil am Klimawandel und der Umweltverschmutzung schuld (Deep Water Horizon, Ölsande, Niger Delta. Ebenso ist der lokale Ausstoß von Abgasen problematisch.
Des weiteren können E-Autos den Lärmpegel in Städten langfrisitg senken, was gut für die Gesundheit ist.
Mit den voranschreitenden Recycling Bemühungen ist der Schritt zu einer Kreislaufwirtschaft möglich. Materialien aus Batterien können zum Großteil verwertet werden und neu eingesetzt werden. Öl hingegen geht bei jedem Kilometer durch Verbrennung unwiderruflich verloren. Es ist eine endliche Ressource, die man nur einmal verbrauche kann.
Pro Pro
Am wichtigsten ist jedoch der Verzicht oder die Reduzierung von Indiviualmobilität. Wir können nicht 47 Mio. Verbrenner durch 47 Mio. E-Autos ersetzen. Das verbraucht zu viele Ressourcen und hält den Klimawandel nicht auf. Wir brauchen mehr ÖPNV vor allem in den Städten und eine bessere Radinfrastruktur. Nur durch eine wirkliche Verkehrswende kann man Ressourcen schonen, der Klimawandel bekämpfen und die Städte lebenswerter machen. Das E-Auto kann Teil davon sein aber es ist nicht die alleinige Lösung.
Fazit
Fest steht, dass die Diskussion um E-Autos eine äußerst emotional geführte Debatte ist. Gibt man Kobalt im Internet ein schlagen einem gleich dutzende Artikel entgegen wie das E-Auto für den Tod von Kleinkindern verantwortlich ist, anstatt sachlich über den Resourcenverbrauch zu berichten und auch andere Branche zu kritiseren. Tatsächlich wird ein fast schon dogamtischer Kampf gegen das E-Auto geführt und Fakten bleiben oft hintendran. Natürlich gibt es Probleme aber diese sind bei weitem nicht so gravierend und lösbar. Meist findet man aber nur Doppelmoral vor und das ist wirklich schade.