Aus einem Augenzeugenbericht (Elie Wiesel) von einer KZ-Hinrichtung eines Kindes: "...der leichtgewichtige Knabe lebte noch...Mehr als eine halbe Stunde hing er so und kämpfte vor unseren Augen zwischen Leben und Sterben seinen Todeskampf. Und wir mussten ihm ins Gesicht sehen. Er lebte noch, als ich an ihm vorüber schritt, seine Zunge war rot, seine Augen noch nicht erloschen. Hinter mir hörte ich den ..Mann fragen: WO IST GOTT? Und ich hörte eine Stimme in mir antworten: WO IST ER? Dort - dort hängt er am Galgen..."
Und wenn mir jetzt einer hier mit dem Märchen über den "freien Willen" kommt, nachdem der Mensch selber "schuld" sei, dann verweise ich außer auf die hier zur Thematik immer wieder geführten Diskussionen auch freundlichst auf das Wunderwerk Bibel, wonach der christliche Gott keinen Zweifel daran lässt, dass "er" dem Menschen eben KEINE FREIE WAHL (respektive "freien Willen) lässt - 2. Mose 33,19:
"Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wessen ich mich erbarme, dessen erbarme ich mich."
Zu Problematik Deines Frageinhaltes empfehle ich die sehr aussagekräftige Schrift eines jüdischen Philosophen und Publizisten, Hans Jonas:
"Der Gottesbegriff nach Auschwitz- eine jüdische Stimme", Suhrkamp, 1987, ISBN 3-518-38016-8