Wann beginnt die Endzeit?
Die Apostel, inspiriert durch den Heiligen Geist, lehren unmissverständlich, dass sie selbst und Jesus Christus bereits in der Endzeit lebten.
Jesus Christus ist am Ende der Zeiten offenbart worden:
Er [Jesus Christus] ist zwar im Voraus vor Grundlegung der Welt erkannt, aber am Ende der Zeiten offenbart worden um euretwillen (1. Petrus 1:20)
sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an -; jetzt aber ist er [Jesus Christus] einmal in der Vollendung der Zeitalter offenbar geworden, um durch sein Opfer die Sünde aufzuheben (Hebräer 9:26)
Jesus Christus hat in den letzten Tagen gelebt:
Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn (Hebräer 1:1-2)
Die Apostel selbst lebten in der Endzeit:
Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist (1. Korinther 10:11)
Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet! (1. Petrus 4:7)
Als Christen müssen wir uns dem Wort der Apostel unterwerfen. Der Beginn der Endzeit liegt bereits lange hinter uns, da die Apostel und Jesus Christus selbst in dieser Endzeit lebten.
Welche Prophezeiungen müssen noch erfüllt werden, bis Jesus wiederkommt?
Die Jünger selbst stellten Jesus Christus diese Frage:
Und Jesus trat hinaus und ging von dem Tempel weg; und seine Jünger traten zu ihm, um ihn auf die Gebäude des Tempels aufmerksam zu machen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird. Als er aber auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger für sich allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird das sein, und was ist das Zeichen deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitalters? (Matthäus 24:1-3)
Die Jünger fragen also wann denn nun der Tempel zerstört werden würde und bringen dies in Verbindung mit der Ankunft des Herrn und der Vollendung des Zeitalters. Jesu Antwort enthält keine Korrektur dieser Ausgangsfrage. Es gibt keinen Anlass diese Ereignisse als getrennt anzusehen, wenn Jesus und seine Jünger dies auch nicht so sahen.
1) Verkündung des Evangeliums
Zunächst einmal musste das Evangelium auf dem ganzen Erdkreis (griech. oikoumene) und zu allen Nationen (griech. pasin tois ethnesin) verkündet werden:
Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen. (Matthäus 24:14)
Was sagen die Apostel in Bezug auf die Verkündung des Evangeliums zu ihrer Zeit?
Der Apostel Paulus schreibt in Römer 10:16-18 folgendes über die Verkündung des Evangeliums:
Aber nicht alle haben dem Evangelium gehorcht. Denn Jesaja sagt: "Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt?" Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi. Aber ich sage: Haben sie etwa nicht gehört? Ja, gewiss. "Ihr Schall ist hinausgegangen zu der ganzen Erde und ihre Reden zu den Grenzen des Erdkreises."
Der Apostel Paulus benutzt hier das gleiche Wort Erdkreis (griech. oikoumene), wie Jesus in Matthäus 24:14. Das Evangelium wurde auf dem gesamten Erdkreisverkündet. In Römer 16:25-27 schreibt der Apostel Paulus über die Verkündung des Evangeliums:
Dem aber, der euch zu stärken vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war, jetzt aber offenbart und durch prophetische Schriften nach Befehl des ewigen Gottes zum Glaubensgehorsam an alle Nationen bekannt gemacht worden ist, dem allein weisen Gott durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.
Der Apostel Paulus benutzt hier das gleiche Wort Nationen (griech. panta ta ethne), wie Jesus in Matthäus 24:14. Das Evangelium wurde bereits allen Nationen verkündet. Denselben Sachverhalt wirst du auch für Markus 16:15 und Kolosser 1:6 finden. In Kolosser 1:23 sagt Paulus, dass das Evangelium in der gesamten Schöpfung gepredigt worden ist.
Immer wieder finden wir dasselbe Muster: Jesus sagte voraus, dass Evangelium verkündet werden muss und die Apostel sagen, dass es bereits verkündet worden ist.
2) Großer Abfall vom wahren Glauben
Und dann werden viele verleitet werden und werden einander überliefern und einander hassen; und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen; und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten (Matthäus 24:10-12)
Die überwiegende Mehrheit würde also vom wahren Glauben abfallen. Darauf nimmt auch der Apostel Paulus bezug:
Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unserer Vereinigung mit ihm, dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens (2. Thessalonicher 2:1-3)
Auch hier müssten wir entsprechende Worte der Apostel wiederfinden, wenn das Ende damals herbeigekommen ist. So ist es dann auch. Der Apostel Johannes schreibt über den großen Abfall:
Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten; daher wissen wir, dass es die letzte Stunde ist. (1. Johannes 2:18)
Da der Abfall gekommen war, wusste der Apostel Johannes das die letzte Stunde angebrochen war.
3) Das Gräuel der Verwüstung an heiliger Stätte
Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von dem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, an heiliger Stätte stehen seht - wer es liest, der merke auf! -, dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen; wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um die Sachen aus seinem Haus zu holen; und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Betet aber, dass eure Flucht nicht im Winter geschehe noch am Sabbat! (Matthäus 24:15-16)
Das Evangelium des Lukas lässt uns klar erkennen, welche heilige Stätte gemeint ist:
Wenn ihr aber Jerusalem von Heerscharen umzingelt seht, dann erkennt, dass seine Verwüstung nahe gekommen ist! Dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen, und die, die in seiner Mitte sind, daraus fortgehen, und die, die auf dem Land sind, nicht dort hineingehen. Denn dies sind Tage der Rache, dass alles erfüllt werde, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn große Not wird auf der Erde sein und Zorn gegen dieses Volk. (Lukas 21:20-23)
Das abschließende Gericht würde an Jerusalem vollzogen werden. Es würde ein lokal begrenztes Gericht mit universaler Bedeutung sein. Dieses Gericht fand bereits 70 nach Christus statt.
Allzu oft und leider voreilig wird leider gegen diese klaren Aussagen unseres Herrn und Meisters Jesus Christus der Vers 21 aus Matthäus Kapitel 24 angeführt:
Denn dann wird große Bedrängnis sein, wie sie von Anfang der Welt bis jetzt nicht gewesen ist und auch nie sein wird. (Vgl. auch Markus 13:19)
Der Gedanke ist wie folgt: Es habe mittlerweile viel schlimmere Zeiten der Bedrängnis gegeben, so zum Beispiel die beiden Weltkriege und den Holocaust.
Bei den Worten Jesus handelt es sich jedoch um typisch hyperbolische Sprache, die auch oft im Alten Testament verwendet wird. Wortwörtlich gelesen muss hyperbolische Sprache falsch verstanden werden. Ein Beispiel hierzu sind Texte zu den Königen Hiskia (2. Könige 18:5) und Josia (2. Könige 23:25):
Er vertraute auf Jahwe, den Gott Israels. Und nach ihm hat es seinesgleichen nicht gegeben unter allen Königen von Juda noch unter denen, die vor ihm waren. (2. Könige 18:5)
Seinesgleichen war vor ihm kein König gewesen, der so von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften sich zu Jahwe bekehrte, ganz nach dem Gesetz des Mose, und nach ihm kam seinesgleichen nicht auf. (2. Könige 23:25)
In beiden Fällen hat es seinesgleichen nicht gegeben. Wie geht das? Wortwörtlich gelesen führt es zu Widersprüchen, hyperbolisch gelesen jedoch keineswegs.
Alle Prophezeiungen haben sich bereits erfüllt
Alle Prophezeiungen, die Jesus Christus für das Ende vorhersagte haben sich bereits erfüllt. Wir haben das Zeugnis der Apostel selbst. Daher steht auch keine Prophezeiung mehr aus. All dies steht auch in Harmonie der Apostel, welche das baldige Kommen unseres Herrn Jesus Christus erwarteten.
Jakobus schreibt an die Zwölf Stämme:
Habt nun Geduld, Brüder, bis zur Ankunft des Herrn! Siehe, der Bauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und Spätregen empfange. Habt auch ihr Geduld, stärkt eure Herzen! Denn die Ankunft des Herrn ist nahe gekommen. Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet! Siehe, der Richter steht vor der Tür. (Jakobus 5:7-9; Vgl. Markus 13:29)
Der Herr Jesus stand bereits vor der Tür. Das Ende war in greifbare Nähe gerückt. Dies sollte ihnen zum Trost dienen. Der Apostel Paulus schreibt in Römer 13:11,12:
Und dies tut als solche, die die Zeit erkennen, dass die Stunde schon da ist, dass ihr aus dem Schlaf aufwacht! Denn jetzt ist unsere Rettung näher, als da wir zum Glauben kamen: Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe.
Der Tag ihrer Erlösung war bereits sehr nahe herangerückt. In Römer 16:20 schreibt der Apostel Paulus, bevor er über die das verkündete Evangelium spricht (Vgl. 16:25ff. oben), folgendes:
Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter euren Füßen zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch!
Die Vernichtung Satans stand kurz bevor. Mit der Vernichtung Satans würde auch das Ende einhergehen. Der Apostel Petrus schreibt:
Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. Seid nun besonnen und seid nüchtern zum Gebet! (1. Petrus 4:7)
Mit welchem Ereignis bringt der Apostel Petrus seine Äußerung in Verbindung? Gemäß den Worten Jesu würde vor dem Ende eine große Verfolgung einsetzen, auch als große Trübsal oder Drangsal bezeichnet. Apostel Petrus schreibt in demselben Kapitel Verse 12 und 13:
Geliebte, lasst euch durch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes; sondern freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freut!
Offensichtlich hatte die große Trübsal bereits begonnen. Das Ende stand nahe bevor.
Abschließender Rat
Wenn wir dem Wort der Apostel vertrauen, wissen wir, dass das Ende bereits gekommen ist. Alle anderen sensationalistischen Spekulationen sind menschengemacht und abträglich für den Glauben an Gott und seine Verheißungen. Wie viele haben haben schon in ihrem Glauben Schiffbruch erlitten, weil sich die vielen neuzeitlichen Endzeiterwartungen nicht erfüllt haben.
Wir sollten uns, wie Timotheus, von solchen unheiligen leeren Reden abwenden, damit wir nicht vom Glauben abkommen (1. Timotheus 6:20f.).