Hallo nousern4me,
Hochsensibilität kann man nicht diagnostizieren, weil es Charakterausprägung und keine Krankheit ist. Ein Psychologe (wenn er er sich damit auskennt, was zum Glück immer mehr der Fall ist) macht mit dir die gleichen Tests, die du im Internet findest. Vielleicht stellt er noch ein paar zusätzliche Fragen um seinen Eindruck zu präzisieren und um zu prüfen ob du eine "echte" HSP bist (siehe unten). Leider wissen immer noch viel zuwenig Fachleute (Psychologen, Ärzte, Pädagogen...) über Hochsensibilität bescheid.
Man leidet übrigens nicht an der Hochsensibilität, sondern daran, wie man mit ihr umgeht. Sonst würden alle Hochsensiblen leiden und das ist definitiv nicht so. Die Magenkrämpfe können mit einem erhöhten Cortisolwert zusammenhängen. Ein Langzeitstresshormon, das häufig bei HPS erhöht ist die noch nicht gelernt haben mit Ihren Kräften haus zuhalten.
Ich finde den Test von zart beseitet am besten. Wenn meine Kunden den machen passt das Ergebnis sehr gut zur erlebten Intensität der Hochsensibilität.
Ich gebe viele Seminare und Ausbildungen zum Thema und ich erlebe regelmäßig was die Erkenntnis hochsensibel zu sein für die Teilnehmer bedeutet. Viele haben das Gefühl sie seien anders, oder sogar falsch. Dann bekommen sie die Klarheit, das Sie hochsensibel sind und das wissen, das das von der Natur "gewollt" ist.
Zu wissen hochsensibel zu sein bringt ihnen häufig eine riesige Erleichterung. Im erster Linie weil sie sich selber besser verstehen und damit mehr Selbst"verständnis" bekommen. Sie können dann eher aufhören sich selbst zu bekämpfen. Die gesparten Kräfte können dann dafür genutzt werden, die Hochsensibilität positiv zu nutzen, und einen hilfreicheren Umgang mit ihren Umfeld zu finden. In dem sie Lernen sich selber treu zu sein ohne sich anpassen zu wollen. Und das kann natürlich dann auch ein längerer Weg sein.
Selten erlebe ich es, das jemand mit der "Diagnose" wirklich Aufmerksamkeit will. Da sehr viele HSP (hochsensible Personen) sich als auffällig (von der Norm abweichend) empfinden. Und sie sich sehnlichst wünschen eben nicht aus den Rahmen zu fallen und als "normal" wahrgenommen zu werden.
Mein Eindruck ist, dass die meisten Menschen, die sich damit "profilieren" nicht hochsensibel sind, sondern traumatisiert (so zeigt es sich zumindest in meiner Praxis). Ein Trauma hat neuronal viele Auswirkung die der Wahrnehmung von HSP entsprechen. Die Auswirkungen legen sich allerdings, wenn das Trauma verarbeitet ist. Ein Profi wird aber schnell merken, ob es sich um eine "echte" HSP handelt. Selbstverständlich gibt es auch traumatisierte HSP. Menschen die "nur" traumatisiert sind hilft es aber meistens sich dennoch erst einmal als Hochsensibel zu betrachten, da die Auswirkung sehr ähnlich sind, und das Handwerkszeug durch das sie diese Auswirkungen für sich abmindern können, ihnen genauso hilft.
Ich finde, wenn jemand das Gefühl hat, dass ihm ein Test helfen kann, dann ist es nur klug, den Test zu machen. Wer sich dadurch z.B. stigmatisiert fühlt und sich damit sein Selbstverständnis eher schwächt hat gute Gründe den Test nicht zu machen.
Vielen HSP fällt es schwer zu fühlen was ihnen gut tut und was sie brauchen. Den Test zu machen, oder eben auch nicht zu machen, kann schon ein Schritt in die erhöte Selbstwahrnehmung sein. Was tut mir gut. Egal was andere darüber denken.