Warum schlägt sich ein 2-Jähriger selbst ins Gesicht?

9 Antworten

...mit "sich selbst bestrafen" oder gar (fehlendem) "Selbstbewusstsein" (wie´s hier andernorts steht) hat das sicherlich rein gar nichts zu tun - ein zweijähriges Kind befindet sich in ganz anderen Gefühls(!)strukturen, ist seinerseits von so einer "analytischen" Herangehensweise weit entfernt.

Und so ein Verhalten ganz isoliert zu sehen, ist einigermaßen problematisch, um nicht zu sagen: gewagt.

Wichtig wäre vielmehr, das Verhalten insgesamt (!) zu sehen, und entsprechend auch das Umfeld; nur so ergibt sich ein umfangreiches und vor allem; aussagekräftiges Bild. Und auch erst dann darf man sich an irgendeine Form von "Diagnose" wagen. Alles andere wäre nicht viel mehr als Spekulation - und damit ist letztendlich niemandem geholfen, dem Kind am allwenigsten...

Nicht immer ist das Elternhaus ursächlich zu sehen für so ein Verhalten; nicht immer steckt auch ein "Trauma" dahinter, wie es hier gesagt wurde. Es kann auch schlichtweg eine Wahrnehmungssstörung sein, die ihn sich so verhalten lässt (und auch das von dir gesagte "immer" relativiert sich möglicherweise, wenn du dich und deine Beobachtungen nochmal überprüfst....)

Wenn du dir wirklich Gedanken machst, welche auch berechtigt sind, dann führt der Weg über eine ärztliche Untersuchung und im zweiten Schritt zu weiteren (therapeutischen/familien-therapeutischen) Maßnahmen...

" Aber seit 2 Monaten schlägt er sich selbst ins Gesicht und zuckt, wenn man ihm, in Ernsten Situationen zu nahe kommt, zusammen? Kann man darauf schließen, dass er ins Gesicht geschlagen wird? "

Ja - das ist naheliegend ! Der Junge ist sehr gefährdet - und wird wahrscheinlich ins Gesicht geschlagen - das ahmt er dann nach !

Hier sollte man besser einen Psychologen und/oder sogar das Jugendamt einschalten.

Man stelle sich nur mal vor - was passieren kann - wenn er mal einen Gegenstand wie z.B. eine Gabel in der Hand hat.

Da könnten schwerste Verletzungen entstehen !

Also - nicht länger zusehen - sondern pädagogisch verantwortungsbewusst handeln !

so wie du es beschreibst, würde ich auch darauf tippen, dass er geschlagen wird. ich finde es aber nicht schwierig, dies mit den eltern zu besprechen. die basis für das gespräch ist jedoch keine vorverurteilung. du weisst es ja nicht genau!

ich kenne gerade ein kleines kind, was sich mit zwei jahren immer selbst auf den kopf geschlagen hat. dort hielt ich es jedenfalls für eine macke, die wieder vorübergeht. als ich mich genauer damit beschäftigte, stellte ich fest, dass es dem kind am kopf juckt, wegen milchschorf. hab darauf mit den eltern gesprochen, die ihm die haare kürzer schnitten und den schorf mit creme behandelt haben. jetzt als dreijähriger macht er es nicht mehr...

da gibt es sicher auch andere gründe... was sagen deine kollegen dazu?


huetchen86 
Beitragsersteller
 12.12.2011, 20:57

Habe mich noch nicht erkundigt

0

Nicht jedes auffällige Verhalten hat sozialpsychische Gründe. Vielleicht ist das Kind hochsensibel. Das heißt es nimmt äußere Reize intensiver war. Manchmal ist es dann schwierig sich innerlich von äußeren Reizen abzugrenzen. Das schlagen des Kopfes kann eine Selbststimulation sein, wenn das äußere überfordert. Das kann man auch bei Autisten beobachten.

Vielleicht leidet das Kind auch unter Migräne. Ich kenne ein Kind, das hatte mit gerade 2 Jahren ähnliche Symptome und keiner konnte es sich erklären. Zwei Jahre Später wurde dann die Migräne Diagnostiziert. Nach angemessener Behandlung haben sich die Auffälligkeiten wesendlich verbessert. Für die Eltern war es die Hölle. Erstens die Sorge um ihr Kind, zweitens das Gefühl sich rechtfertigen zu müssen, dass sie eben nicht ihr Kind misshandeln.

Wie oben schon gesagt wurde finde auch ich, dass es nach den wenigen Informationen sehr gewagt ist Diagnosen zu stellen. So ein Verhalten kann viele verschiedene Gründe haben. Selbstverständlich auch Misshandlung - muss aber nicht. Vorzeitige Stigmatisierung kann das Kind und das soziale Umfeld sehr belasten. Im Sinne des Kindes ist es meiner Meinung nach hilfreich, offen für alle möglichen Ursachen zu sein. Das du das bist hast du ja such schon gezeigt, sonst hättest du ja die Frage nicht so gestellt.