Findet ihr es in Ordnung, sich auch mal abzugrenzen?

Meine Freundin, 45, ist so jemand, die mich stundenlang mit ihren Problemen zutextet. Auf meine Baustellen, wie kürzlich der Trauerfall, geht sie aber kaum ein.

Letzte Woche schrieb sie per SMS, sie habe Corona, und ob sie anrufen könne. Ich hatte wegen des Trauerfalls endlich einen Tsg für mich und auch den Haushalt, schrieb Ihr, ob es jetzt ginge, weil die Waschmaschine noch läuft,später nicht mehr. Eine Stunde später schrieb sie: Mist, zu spät gesehen.

Vorgestern dann habe ich ihrer Mutter, bei der sie wohnt und die Whatsapp nutzt, ein Bild geschickt und gefragt, wie es meiner Freundin geht. Sie: schön, dass du dich erkundigt. Sind jetzt beide positiv, und wenn man das Gefühl hat, dass das die Freunde nicht interessiert, wird es schwierig.

Aber mal ehrlich, habe ich kein Recht, mich auch mal um andere Dinge zu kümmern? Ich arbeite Vollzeit, mache den Papierkram für meinen kranken Mann, den Haushalt, bei dem er nicht hilft, ich trauere und bin grad selbst mit den Nerven total am Ende.

Ich habe wenig Zeit und ehrlich gesagt auch keine Kraft, anzurufen und mir das ewige Gejammer anzuhören. Bin nicht umsonst zu 40 Prozent behindert. Und wenn ich anrufe, sitzt sie bestimmt grad mit Muttern am Esstisch und ruft dann zurück, wenn ich selbst endlich chillen möchte, idealerweise, wenn mein Mann fernsieht und sich dann auch gestört fühlt.

Oder findet ihr das egoistisch? Wenn ja, sagt es ruhig, möchte ehrliche Antworten und nicht nur Bestätigung....

Freundschaft, Stress, Krankheit, Liebe und Beziehung