Wie damit umgehen?

3 Antworten

Ich sehe das nicht als Problem. Nein, ich glaube sogar, dass man das unter Teenagern häufig findet. Und Nein, die beiden haben auch nichts getan, was verboten ist. Verboten ist lediglich der Geschlechtsverkehr unter Geschwistern oder Verwandten ersten Grades. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dies in den Niederlanden, Belgien und auch auf dem Balkan nicht verboten ist. Man kann darüber sicherlich geteilter Meinung sein. Ich persönlich, denke, dass es verboten sein sollte. Diejenigen, die sowas tun, gehören hinter Gitter.

Ich begründe ... Ich arbeite an einer Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber im Freistaat Sachsen. Erst letzte Woche ist eine Familie aus Nordmazedonien zu uns gekommen. Da ich gebürtiger Tscheche bin, kann ich mich relativ gut mit den Mazedoniern verständigen. Sie haben eine 11-jährige Tochter, die mehrfach geistig behindert ist. Sie ist meine Prinzessin. Aber das Mädel wird niemals lachen oder weinen können, weil sie keine Gefühle entwickelt. Natürlich bin ich der Sache auf den Grund gegangen und habe erfahren, dass ihr Opa gleichzeitig ihr Vater ist. Und ja, die Eltern fühlen sich nicht mal schuldig. Bei sowas will mein Mageninneres nach außen.

Das größte Problem ist nicht, was die beiden als Teenager gemacht haben, sondern vielmehr die gesellschaftliche Moral. Insbesondere die Verknüpfung von Sexualität und Schuld ist jahrhundertelang durch die verschiedene Religionen als Steuerungs- und Machtinstrument eingesetzte worden und wurde tief in diversen Gesellschaften verinnerlicht.

Die beiden Geschwister sollten miteinander darüber sprechen, denn offenbar beschäftigt es ihn ja immer noch sehr. Vielleicht würde seine Schwester das Thema mit ihm auch aufarbeiten wollen und vielleicht finden sie das damals eigentlich nicht so toll, aber auch nicht sonderlich schlimm. Letzten Endes hat keiner gegen irgendein Gesetz verstoßen, sondern nur gegen gesellschaftliche Moralvorstellungen.

Das Druckausüben könnte aufgrund des Machtgefälles (großer Bruder - kleine Schwester) und Druckmittel wie an die Eltern verpetzen natürlich kritisch hinterfragt werden, aber auch durch solche "Ausfälle" lernt man insbesondere im Teenageralter seine und die Grenzen anderer, Empathie und Einfühlungsvermögen müssen auch gelernt werden und kommen oft erst durch eigene (schmerzhafte) Erfahrungen und halten dann meist auch nur für 6-12 Monate bevor die Lektion neu gelernt werden muss.

Ich denke nicht, dass wirklich ein Psychologe, Therapeut oder eine Therapie notwendig ist und finde es bezeichnend, dass in den Kommentaren hier direkt von Inzest die Rede ist. Kinder probieren eine Menge Dinge aus, die Erwachsene verurteilen und Teenager sehen Grenzen insbesondere wenn sie voll im Hormonzirkus stecken, auch nochmal komplett anders.

Anstatt sich selbst Vorwürfe zu machen oder seinem Partner Vorwürfe zu machen, sollte man einfach mal dem menschlichen Sein etwas mehr Raum lassen und Akzeptanz für das reale Leben haben, denn keiner ist perfekt und das gesellschaftliche Idealbild sowieso nie zu erreichen.

Unbedingt zu einem Therapeuten reden und so etwas nennt man glaube ich Inzest