Nein, ein 7 Monate alter Hund würde wahrscheinlich noch nicht absolut zuverlässig hören. Vielleicht gibt es einige wenige "Über-Hunde" auf dieser Welt, die das dann tun, aber ich glaube nicht, dass das der Normalfall wäre. Wenn man den Hund sofort anfängt dahingehend zu trainieren, d.h. mit drei Monaten, vielleicht. Aber normalerweise fängt man immer zuerst mit Stubenreinheit, Leinenführigkeit etc. an. Man kann zwar von Anfang an beim Spazierengehen ein bisschen üben, aber noch nicht voll ins Training einsteigen. So ein Welpe hat nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit pro Tag und schläft ja auch sehr viel, deshalb benutzt man die Trainingszeit eigentlich eher, um andere Dinge beizubringen.
Je nachdem, an welchen Hund man geraten ist, fängt er dann schon an, rebellisch zu werden und in seine Flegelphase zu kommen. Bei manchen Hunden ist das auch erst später, aber allein durch dieses neugierige Wesen und den Ungestüm eines jungen Hundes kann man keinen perfekten Gehorsam von ihm verlangen. Junghunde sind halt noch Kinder und lassen sich zuweilen noch ablenken. Und spätestens in der Flegelphase können sie sich an gar nichts mehr erinnern ... Oder wollen es nicht ;-)
Üben sollte man von Anfang an auf jeden Fall Stubenreinheit und Leinenführigkeit, außerdem soziales Verhalten, ungewohnte Umgebungen, Menschen etc. Auch die Beziehung zwischen Hund und Mensch kann gerade in der Welpenzeit wundervoll aufgebaut werden.
Bei der Gassizeit kann man sich nach seinem Hund richten. Die Zeiten, die man vorschreibt, sind eigentlich nur Richtwerte. Je nach Rasse sind die Hunde meistens mehr oder weniger aktiv, ein Golden Retriever gehört zum Beispiel tendenziell in die Kategorie ruhig, während ein Collie aktiv ist. Bei einem Mischlingshund weiß man ja nicht, welche Rassen eher durchschlagen, deshalb sollte man gucken, wie lange der Hund freudig läuft und wann er anfängt müde zu werden. Danach kann man dann die Gassigänge richten. Aber wie bei uns Menschen auch bekommen Hunde natürlich mehr Kondition durch lange Spaziergänge ... und wollen diese Kondition dann auch entsprechend befriedigen :-)
Interessant gestalten kann man einen Spaziergang durch viele Dinge - das fängt schon bei unterschiedlichen Routen an. Treffen und Spiele mit anderen Hunden machen meistens ebenfalls Spaß, und je nachdem, was der Hund gerne mag, kann man im Wald umgestürzte Baumstämme für einen Agility-Parcours benutzen oder Nasenarbeit bis hin zu Mantrailing machen. Oder man macht Dummyarbeit - ganz wie man möchte.
Eine Hundebegegnung verläuft eigentlich immer unterschiedlich. Da gibt es mindestens vier Faktoren, nämlich außer den beiden Hunden auch beide Besitzer! Die Besitzer sind mindestens genauso entscheidend für den Ablauf des Treffens wie die Hunde selbst.
Eine Begegnung an der Leine kann mit Schnuppern verlaufen, mit Desinteresse, Ablehnung, Spielaufforderung, Bellen, Knurren, Ausflippen. Da ist eigentlich das ganze Spektrum abgedeckt. Wie schon gesagt, kommt das halt ganz auf Hunde und Menschen an und das kann man einfach nicht pauschalisieren.
Ganz grob gefasst würde ich aber sagen, dass eine Begegnung von einem abgeleinten und einem angeleinten Hund weniger harmonisch verläuft als eine mit zwei an- oder zwei abgeleinten Hunden. Das liegt daran, dass einer der Hunde einen großen Vorteil hat, weil er sich frei bewegen kann. Der Hund an der Leine kann nicht fliehen, weil der Andere ihm überall hin folgen kann. Vielen Hunden ist das unangenehm. Meistens kann man das aber auflösen, indem man seinen eigenen Hund auch ableint.
Zwei abgeleinte Hunde vertragen sich meistens am besten. Hunde sind durch die Leine eingeschränkt und dadurch kommt es tendenziell schneller zum Knurren. Bei verträglichen und selbstbewussten Hunden mit einem ruhigen Halter verläuft aber eigentlich jede Hundebegegnung ruhig, außer beide Hunde sind sich extrem unsympathisch. Die einzigen, die Hundebegegnungen manchmal brenzlig machen, sind unerzogene Hunde oder verspannte Halter.