Nach einem Monat will er Schluss machen - gibt es noch eine Grundlage?

Ich, W24 und er, 21 hatten einen schnellen, leidenschaftlichen Start. Er hat sich sehr, sehr schnell in die Sache rein gestürzt hat mir sehr schnell „Ich liebe dich“ gesagt, das hat sogar mich überrascht obwohl ich eigentlich von mir sagen würde, dass ich eine Romantikerin bin.
Schon beim ersten Date habe ich mir gemerkt, dass er seine inneren Dämonen lieber auf die Schulter nimmt und darüber Witze macht und die Verletzungen seiner Vergangenheit nur in einem Nebensatz erzählt.

So hatte er mir beispielsweise erst nach insgesamt zwei Monaten gesagt, dass er an einer bipolaren Störung leidet und vor allem im Winter an einer Winterdepression. Eine bipolare Störung zeichnet sich durch starke Hochs und Tiefs aus.
Und schon nach einem Monat Beziehung nach einem großen Hoch kommt nun wohl das Tief und er wollte mir am Telefon sagen, dass er Schluss machen will; besser gesagt, dass er nicht mit mir zusammen sein könne. Wir treffen uns in ein paar Tagen noch mal, um darüber zu sprechen.

Ich sehe genau, was hier passiert: er ist der vermeidende Bindungssttil, dem Nähe zu viel ist, weil er glaubt, dass er keine Liebe verdient. Und ich bin der ängstliche Bindungsstil, der Nähe braucht und auch einfordern will weil ich glaube dass ich das brauche.
Ich bin aber der Überzeugung, dass man in einer Beziehung an seinen Traumata arbeiten kann. Ich will mich ihm anbieten das zu tun.

Hat ihr eine Idee, wie man mit jemandem, der sich selbst so schwer mit sich tut ins Gespräch kommen kann darüber ob es nicht noch eine Möglichkeit gibt, zusammen zu kommen? Mit neuen Bestimmungen, neuen Regeln, neuen Bedürfnissen, und so weiter und sofort

es ging alles viel zu schnell. Ich würde es gerne ein bisschen entschleunigen oder glaubt ihr, dass aufgrund seiner Störung und seiner Aussage gar keine Grundlage (mehr) besteht?

Liebe Grüße

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wie gewöhnt man sich an eine gesunde Beziehung?

ich war jahrelang in ungesunden/toxischen/dependanten/missbräuchlichen Beziehungen; ich habe mich monatelang mit mir selbst beschäftigt, auch in der Therapie, um zu ergründen, welchen Anteil ich an den Leben und Handlungen anderer habe (weniger als ich verinnerlicht hatte)

und ja, nun bin ich verliebt, in einer Beziehung und plötzlich merke ich: ich bin auf einmal (bindungs-)ängstlich; ich war immer so frei und offen für tief gehende Beziehungen

jetzt habe ich mich aus dem Mist der Vergangenheit weitestgehend herausgekämpft mental und stelle jetzt fest:

ich habe das Gefühl ich könne gar nicht damit umgehen so gut, so "normal" behandelt zu werden; die Beziehungsdynamik ist einfach unbekannt

gewöhnt man sich einfach mit der Zeit daran? ich habe ja weiterhin Therapie, aber ich will ihn nur ungern mit meinen Problemen aus der Vergangenheit belastet, indem ich ihn einweihe; er hat doch nichts damit zu tun, was andere mir angetan haben

er ist in dieser Hinsicht wirklich ein unschuldiges Reh (glaubt es mir ruhig, ihr kennt ihn ja nicht): er versteht nicht einmal wieso man das, was ich bereits angedeutet habe, auch nur denken geschweige denn anderen antun sollte

ich bin davon angetan, ich wollte immer und will nun genau das; und doch: ich warte jederzeit auf den Knall, ich erwarte jede Sekunde eine 180 Grad Wende

heilt wirklich nur Zeit diese Angst? oder gibt es noch was anderes, was ich (in der Arbeit mit mir, in der Therapie, mit meinem Freund) tun kann? vielleicht etwas schwammig die Frage, weil es so komplex ist

aber ich bin auch so verwundert darüber, dass ich jetzt, da ich doch so viel gelernt und hinter mir gelassen habe(n sollte) auf einmal total verunsichert bin

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wie behaltet ihr die Balance zwischen Liebesbeziehung und Freunde etc?

nach der letzten Beziehung, die schlimm endete, die ich endlich beendet habe, habe ich etwa ein halbes Jahr damit zugebracht zu erarbeiten, was es heißt mich selbst zu lieben, zu wertschätzen, auf meine Bedürfnisse zu hören und sie durchzusetzen, was meine Grenzen sind und diese auch einzuhalten bzw darauf zu bestehen

und in der Zeit habe ich auch endlich realisiert - nach bisher ausschließlich toxischen Beziehungen, in denen ich mich emotional abhängig gemacht habe - dass es nicht unbedingt bzw nicht "zwingend" die Partnerperson (den Freund, die Freundin) braucht, um tolle Erlebnisse zu machen, Dinge aus dem Alltag zu erzählen, mich auszukotzen, mir Rat zu holen, zu trauern, zu lachen etc pp

ich habe also verstanden: ich habe mehr als meine Partnerperson in meinem Leben, ich bin mehr als die Beziehung

SO, zur Frage: jetzt bin ich wieder in einer Beziehung, glücklich und gleichzeitig besorgt meine erarbeitete Stärke gegen Abhängigkeit einzutauschen, weil es so vertraut ist. das will ich aber nicht, ich schätze meine Unabhängigkeit eigentlich sehr; und ich will wissen wie man herausfindet was man mit seiner Partnerperson teilt/unternimmt und was mit anderen wichtigen Menschen in seinem Leben.

wie finde ich die Balance? ich kann meinen Freund machen "möchtest du XY mit mir machen?" und er kann ja sagen, okay. oder er sagt nein und ich weiß, dass ich das dann eben mit jemand anderem mache. aber ich würde mich automatisch zuerst an ihn wenden - und nach all dem Scheiß weiß ich nicht mehr, was normal und gesund ist

wie seht ihr das, wie handhabt ihr das?

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Ex(-Beziehung) seit neuer Beziehung völlig egal, bedenklich?

Mein Freund und ich haben uns kürzlich endlich geküsst, wir sind jetzt also ein Paar, führen eine Liebesbeziehung; haben auch so darüber gesprochen, uns also einander commited oder wie man das sagt (kein denglisch-Bashing bitte, Commitment also "Übereinkunft" ist halt das Wort dafür auf social media).

ich habe bereits viel Selbstliebe-Arbeit an mir geleistet die letzten Monate, aber ich immer wieder mal noch sauer auf meinen Ex dafür, wie sehr er mich verletzt hat und ich habe noch einige Male geweint wegen dem, wie er mich ausgenutzt hat.

Nachdem mein Freund und ich uns also neulich geküsst haben und es sich so schön angefühlt hat empfinde ich jetzt überhaupt kein Bedauern und keine Wut in Bezug auf meinen Ex mehr.

sollte mir das zu denken geben? also ich möchte nicht "riskieren", dass ich die Beziehung mit ihm doch nur als Pflaster für meine Wunden verwende. es sieht eigentlich nicht danach aus; bevor wir zusammen gekommen sind war ich schon so weit, dass ich meinen Ex nicht mehr zurück haben wollte, also ich habe begriffen, was er mir angetan hat und dass wir auch nicht zusammenpassen.

aber ist meine Gleichgültigkeit meinem Ex gegenüber jetzt vielleicht ein Warnhinweis? "Das Gegenteil von Liebe ist nicht Haß, sondern Gleichgültigkeit" soll Elie Wiesel gesagt haben: kann ich das also so in Bezug auf meinen Ex sehen?

wenn es für eure Antwort wichtig sein sollte: mein Freund und ich sind 24 Jahre alt

Ganz normal, alles gut 100%
Bedenklich, weil 0%
Anderes 0%
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Woher kommt/Wie entsteht Rassismus?

Ich meine was bringt ein Individuum dazu rassistisch zu sein, zu handeln, zu sprechen, zu denken?

dass Rassismus ein Konstrukt ist, das ein künstliches Machtgefälle schafft hab ich so klar (Korrekturen erwünscht).

Aber ganz konkret: wieso wird Person A rassistisch? Und ich sage wird weil kein Kind rassistisch ist, bis es die gesellschaftlichen Normen und Werte vorgelebt bekommt und sich im Laufe des Lebens immer mehr radikalisiert, das heißt immer mehr das rassistische Gedankengut verinnerlicht und für sich selbst bekräftigt.

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Rassisten sehen Menschen - sie glauben doch, dass beispielsweise PoC Menschen sind, oder? - und sagen: „die sind weniger wert!“ sie entmenschlichen; aber wieso? sie unterscheiden sich doch nur unwesentlich von ihnen selbst.
und Juden: denen sieht man in der Regel überhaupt gar nicht anders, dass sie jüdisch sind, weil sie dazu keine andere Hautfarbe brauchen.

und trotzdem: Rassismus und Antisemitismus - kann man diese Begriffe zusammenfassen? - ergeben für mich, besonders in unserer digitalisierten Informationsgesellschaft, keinen Sinn

kann mir jemand Lösungsvorschläge bieten? Ich kann noch so viele Artikel und Beiträge und Analysen und Theorien im Internet lesen, aber ich werde einfach nicht schlau daraus, wieso Menschen rassistisch sind.

danke im voraus, ich vertraue auf eure antirassistische Haltung und euren guten Willen

Religion, Islam, Geschichte, Diskriminierung, Ethik, Hautfarbe, Rassismus