Dass man bei der Sonne aufhört, liegt daran, dass die Rotation ums Zentrum der Milchstraße für uns keine praktische Bedeutung hat. Vor einer Milchstraßenumdrehung waren die Dinosaurier noch relativ jung.
Die Rotation der Erde um sich selbst kannst du aber tatsächlich messen, nämlich mit dem foucaultschen Pendel. Oder natürlich auch mit einem modernen Gyroskop. Und auch die Corioliskraft, die die unterschiedliche Drehrichtung von Wirbelstürmen auf der Nord- und Südhalbkugel bestimmt, ist eine Folge der Erdrotation. Wenn du also die Erde als fest definierst, wie erklärst du dann diese Effekte?
Du kannst von der Erde aus auch die Parallaxe nahe gelegener Sterne bestimmen. Das heißt, wenn du im Abstand von einem halben Jahr den Winkel bestimmst, unter dem du einen bestimmten Stern siehst, dann hat der sich etwas geändert, weil die Erde eine halbe Umdrehung um die Sonne gemacht hat und jetzt ca. 300 Millionen km entfernt ist. Du kannst also feststellen, dass sich der Winkel innerhalb von 365 Tagen um einen bestimmten Betrag verändert.
Vielleicht gibt es mal eine Marskolonie. Auch dort könnte man ein Teleskop errichten und die Parallaxen der Sterne messen. Die ist dort natürlich größer, weil der Durchmesser der Marsbahn ca. 450 Millionen km beträgt. Und der Winkel schwankt nicht alle 365 Tage sondern alle 687 Tage (1 Marsjahr). Die Marskolonisten könnten natürlich auch ein Mars-zentrisches Weltbild favorisieren und behaupten, das wäre richtig.
Wie bekommst du jetzt die unterschiedlichen Parallaxen im geozentrischen und im mars-zentrischen Weltbild unter einen Hut, wenn jeder behauptet, sein Weltbild wäre richtig?
Das heliozentrische Weltbild passt aber sowohl für uns Erdlinge als auch für Marsianer.